Sonntag, 6. Oktober 2013
Anreise und Ankunft
Meine Reise begann am Sonntag den 29. September in Hamburg am Flughafen. Um 10 Uhr morgens ging mein Flug von Hamburg nach Frankfurt, von wo aus ich nach Tokyo Narita fliegen sollte.

Mein Onkel hat mir glücklicherweise ein Upgrade in die Business Class geschenkt, wodurch ich die lange Reise mit gehobenen Standard erleben durfte. Ich könnte an dieser Stelle Stunden lang über den Komfort in der Business Class bei Lufthansa referieren und wie toll die Lufthansa Business Class im A380 ist (ein wirklich tolles Flugzeug und eine echt super Ausstattung in der gehobenen Klasse), jedoch möchte ich vorerst nicht auf diese Details eingehen, da ich ja hauptsächlich über meinen Tripp nach Japan erzählen möchte.

Schon während der Reise hatte ich ein paar spannende und auch nervende Erlebnisse. So kennt z.B. die Lufthanse (zumindest in der Business Class) die Staatsbürgerschaft ihrer Kunden und teilt während man schläft unauffällig Einreiseformulare aus. Wacht man dann am nächsten "Morgen" (eigentlich ist es dann Mitternacht in Deutschland) von seinem Schlaf auf, so kann man diese dann ausfüllen. Da auf den Formular nur Fragen waren, die ich schon für meinen Antrag des Visums beantworten musste, habe ich in den Moment nachgefragt, ob ich dieses wirklich ausfüllen musste. Ein großer Fehler.
Mir wurde direkt gesagt, dass ich das Formular nicht ausfüllen musste, was ich dann auch nicht tat. Als ich endlich in Tokyo Narita ankam (mit 40 Minuten Verspätung), versuchte ich durch die Einreisekontrolle zu kommen. Ohne das Formular ging dies schonmal nicht. Erstes Problem. Danach wurde ich jedoch auch noch von den unterschiedlichen Eintrittspunkten zu den Anderen geschickt. Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass Personen mit einem Langzeitvisum eine Art Personalausweis für Japan bekommen. Um dieses zu bekommen wurde ich jedoch hin und her geschickt und musste dann noch das Einreiseformular ausfüllen, welches nur Fragen hatte, die ich schon für mein Visum beantwortet habe und deren Antworten auf meinem Visum standen.
Anyway - nachdem der Ablauf klar war hatte mittlerweile die Masse der Passagiere des Flugs das Flugzeug verlassen und stand direkt in der Reihe, in der ich dann am Ende doch anstehen musste. Man sollte dazu erwähnen, dass Business Class und First Class Kunden zuerst aus dem Flugzeug gelassen werden. Ich vermute mal, damit diese entspannt und schnell durch die Einreisekontrolle können. Danach kommt erst der große Schwung mit den Economy Class Kunden, die einen Großteil der Leute an Bord des Flugzeugs ausmachen (das Flugzeug war voll und es waren weit über 100 Leute).
Ich stand nun am Ende der Schlange und checkte mein Handy, welches sich nicht mit den japanischen Netz verbinden wollte. An dieser Stelle sollte gesagt sein, dass ich einen Termin mitten in Tokyo hatte, wo mich eine Kollegin von der Arbeit empfangen sollte. Durch die mehrfachen Verspätungen sah ich jedoch, dass ich meine geplanten Bus verpassen werde und nicht einmal anrufen kann oder angerufen werden kann.

Irgendwann war ich dann am Ende der Schlange und das Eintreten ins Land ging dann auf einmal ganz schnell. Ich bekam innerhalb von ca. 2 Minuten meinen japanisches Ausweis und durfte in das Land eintreten.
In der Halle mit der Gepäckausgabe waren dann meine Koffer die letzten auf dem Band mit "gehobener Priorität" (mal wieder macht die gebuchte Klasse einen Unterschied - zahlt man mehr werden die Koffer wohl direkt ausgeladen). Das lag wohl daran, dass ich vorher weniger Glück hatte.
Mit den Koffern ging es dann recht zügig durch die Zollkontrolle, wo mich auf der anderen Seite die Empfangshalle erwartete. Nun begann das richtige Abenteuer! Ich war in einem fremden Land angekommen, wo das Flughafenpersonal erstaunlich schlecht Englisch sprach. Außerdem war ich immer noch eine Stunde zu spät dran und mein Handy wollte sich einfach nicht mit einem japanischen Netz verbinden.
Mit einer niedergeschrieben Busstation und Händen und Füßen konnte ich dann ein Busticket kaufen, welches für den Bus eine Stunde später funktioniert. Offensichtlich löste dies nur ein Problem! Ich musste immer noch Kontakt, zu der Kollegin von der Arbeit aufnehmen! Somit konnte ich nur im gebrochenen Japanisch an dem Busschalter fragen "Denwa wa doku desu ka.", was "Wo ist das Telefon?" entspricht. Die Dame zeigte mir darauf die Richtung und ich kam an einer Ecke im Flughafen an, an der viele Telefone waren, bei denen aber alle nur Münzen oder spezielle Telefonkarten annahmen. Kurzum: ich hatte nur Scheine von meiner Bank in Deutschland bekommen.
Dazu kam die schöne Tatsache, dass alle Texte mit Kanjis (chinesischen Schriftzeichen) durchsetzt waren. Was Kanjis sind und wie sie in Japan eingesetzt werden, werde ich später vermutlich noch einmal erläutern. An diesem Punkt möchte ich nur beschreiben, dass ich es selbst mit einem Wörterbuch nicht übersetzen konnte(/immer noch nicht kann).
Letztendlich war ich jedoch durch wildes rumdrücken und das eher zufällige Kaufen einer Telefonkarte, in der Lage zu telefonieren (nachdem ich es geschafft habe, dass Telefon auf Englisch zu schalten habe ich irgendwann auch die Telefonkarte rein bekommen - zuerst wurde sie nicht angenommen, weil ich nicht die passende Kombination gedrückt habe).

Nachdem ich den Anruf managen konnte und meine Verspätung angekündigt hatte, ging es dann zum Bus, was wiederum kein Problem war.
Während der Fahrt habe ich schon die ersten Unterschiede in der Architektur festgestellt, jedoch war ich auch auf der erste Fahrt sehr müde und konnte kaum noch Details aufnehmen. Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich in Hamburg um 10 Uhr nach Frankfurt geflogen bin und von dort um 13:50 nach Tokyo Narita aufbrechen sollte. Meine Ankunft war jedoch um 7:50 (planmäßig, tatsächlich 8:30), was in Deutschland kurz nach Mitternacht war. Natürlich konnte ich auf dem Flug nicht so viel schlafen, wodurch ich recht müde am Ziel ankam.

An der Ziel-Busstation musste ich auf meine Kollegin von der Arbeit warten. Dies war der erste Moment, wo ich mich wirklich Hilflos fühlte. Um mich herum konnte ich nichts lesen. Dazu kam der Fakt, dass ich von der Arbeitskollegin nur den Namen kannte. Ich wusste weder, wie sie aussah, wie alt sie ist, noch wie sie auftreten wird. Ich stand also nun an eine öffentlichen Platz mit vielen Menschen, hatte 3 Koffer bei mit, die ich nicht gleichzeitig bewegen konnte und ich hatte kein Plan, auf wen ich warte. Um die Verwirrung zu steigern lächelt natürlich in Japan fast jedes Mädchen ein an (eigentlich erfreulich, in dieser Situation aber erstmal nicht das, wodrauf man wartet).

Am Ende kam eine junge, gut aussehende Dame in Businesskleidung und einen offensichtlichen Arbeitskollegen auf mich zu. Puuhhhh geschafft. Das erste Hindernis war offensichtlich gemeistert und es konnte weiter gehen.
Nach einem kurzen Vorstellen, stellte sich heraus, dass meine Arbeitskollegin fließend Deutsch und Englisch kann und mein Arbeitskollege, der dabei war ein wenig Englisch kann und versucht es zu lernen. *schlug* an diesem Punkt wurde mir klar, dass ich mit Englisch nicht so weit kommen werde.
Jedoch ließ ich diesen Punkt erstmal an der Seite liegen und wir gingen essen - in einem japanischen Restaurant. Ich will dazu nicht zu viel erzählen. Es war sehr lecker und ich musste mich noch an die Kultur gewöhnen. Folglich tat ich nichts als erstes und versuchte die beiden Japaner nachzumachen um nicht direkt in ein Fettnäpfchen zu treten. Dabei war das größte Hindernis, das Essen mit den Hashi (Stäbchen). Ich hatte dies als Kind ein paar mal probieren müssen (das kam irgendwann, nachdem mein Vater einen Besuch in Japan hatte - von der Firma aus). Auch durfte ich ein paar Wochen vor der Abreise mit Stäbchen essen, jedoch war dies eine neue Erfahrung und Herausforderung. Ich konnte nicht mehr auf Besteck zurück greifen und meine Erfahrungen waren doch sehr limitiert. Anyway - es hat funktioniert. Ich bin bei den Essen nicht verhungert und wurde sogar satt.

Nach dem Essen ging es dann mit dem Taxi zu der Firmen Unterkunft. Die Hintergründe mit der Unterkunft der Firma möchte ich später erläutern, jedoch ging es erstmal zu der Unterkunft, wo ich meine Sachen abstellen konnte, der Haushälterin vorgestellt wurde und man mich dann in Ruhe ließ, damit ich mich ausruhen konnte.
Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass die Business Class dazu gedacht ist, dass Personen fit am Ziel ankommen und direkt ihrer Arbeit nachgehen können. Kurzum: es hat nicht geklappt. Ich hatte ein tierischen Jetlack, welcher noch ein paar Tage anhalten sollte und ich war wirklich froh, dass ich ein paar Stunden für mich gewonnen hatte.

Zwar war das nicht mein kompletter Montag (der 30. September), jedoch endet die Beschreibung hier erstmal. Die Erfahrungen der ersten Nacht in Japan werde ich vermutlich erst später posten können.

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Einstieg
Hallo, mein Name ist Arne und ich will in diesem Blog meine Erlebnisse in Japan für Freunde und andere Interessierte zusammenfassen.

Kurz zu meiner Person und meinen Hintergründen:
Ich bin Jahrgang 89 und habe in der Nähe von Hamburg meine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht. Danach habe ich in Hamburg ein Bachelor-Studium zum Technischen Informatiker gemacht. Bevor ich mit dem Master-Studium durchstarte wollte ich jedoch Praxiserfahrung und Erfahrung im Ausland sammeln. Aus diesen Gründen habe ich mich für ein Praktikum im Ausland entschieden.
Warum ich mich an dieser Stelle für Japan entschieden habe werde ich vermutlich später erläutern. Jedoch habe ich nun für eine Firma in Japan entschieden, die industrielle Bedarfsgüter in allen Größen entwickelt und produziert. Dabei handelt es sich um Maschinen, die für die Industrie benötigt werden.

Basierend auf dieser Situation möchte ich meine Erfahrungen und Erlebnisse in Japan hier dokumentieren und beschreiben.

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