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Montag, 30. Dezember 2013
Das Ende naht...
arnemr, 17:24h
Das Ende des Jahres nähert sich und Silvester steht vor der Tür.
Normal feiere ich Silvester mit meinen Freunden in Hamburg. Diese Freunde vermisse ich nun!
Jedoch kann ich dieses Jahr wohl kaum mit ihnen feiern. Zwischen uns liegen einfach zu viele Kilometer...
Meine japanischen Freunde verbringen auf der anderen Seite alle Silvester mit ihrer Familie (Silvester in Japan ist wie Weihnachten in Deutschland). Das Wohnheim ist daher wie leer gefegt.
Ja, die einzigen Leute, die noch da sind, sind die Arbeitskollegen, mit denen ich die letzten Tage einen Snowboard Urlaub machte.
Jedoch war ich von dem Urlaub nicht ganz so überzeugt. Die Anzahl der verständlichen, japanischen Sätze und auch der englischen Sätze hielt sich zu stark in Grenzen.
Aber egal, davon berichte ich wohl ein anderes Mal.
Mein Plan war also, dass mich mal auf eine Discotour an Silvester begebe.
Ich gehe zwar normal gerne mit Freunden in die Disco, jedoch war dies das erste Mal, dass ich einen derartigen Plan für Silvester aufstellte (besonders das erste Mal alleine).
Mittlerweile durfte ich jedoch umdisponieren.
Es wird jedoch vermutlich auf ein ruhiges Fest hinaus laufen.
Ich will hier nicht den ganzen Urlaub zusammenfassen, jedoch verweise ich hier einmal auf das Ende meines Snowboard Urlaubs.
Der Urlaub begann mit einem Snowboard in der passenden Größe für Japaner. Also viel zu klein.
Daher ragten meine Schuhe etwas sehr weit über die Kante des Snowboards hervor (ca. 7cm). Dies sollte sich als sehr negativ für das Snowboarden erweisen.
Im Resultat durfte ich regelmäßig auf meinen Schuhen snowboarden und nicht auf dem Board. Dies traf besonders dann zu, wenn ich mit dem Körper zum Berg gerichtet war. Wenn ich etwas stärker bremsten wechselte ich automatisch vom Board zu meinen Schuhen, was einem direkten Kontrollverlust entspricht und was besonders gerne passierte, wenn der Schnee härter wurde.
Es musste also so kommen, dass ich dem Berg runter fuhr und mit dem Körper in Richtung Berg ausgerichtet war und nicht in Richtung Tal. Auf einmal war ein Skifahrer in meinem Weg und ich musste abrupt bremsen.
Es musste jedoch kommen, wie es kommen musste...
Die Piste war zum Zeitpunkt sehr stark vereist und meine Schuhe übernahmen wieder die Kontrolle über meine Fahrt. Ich gewann also rasend an Geschwindigkeit und hatte keine Kontrolle über meine Fahrt.
In eine letzten Versuch die Kontrolle zurück zu gewinnen konnte ich das Board um 180° drehen und mich in Richtung Tal ausrichten. Ich versuchte direkt zu bremsen, was bei der Geschwindigkeit und der vereisten Strecke kaum noch möglich war.
Die nächsten Momente rasten dann eher wie Bilder an mir vorbei...
Ich sah das Tal.
Auf einmal sah ich meine Beine und das Board.
Dann sah ich auf einmal den Berg.
Überkopf...
Dann den Himmel und die Pistenbegrenzung an der Seite (die sich sehr schnell änderte).
Ich schlitterte wohl mehrere Meter auf dem Rücken den Berg herunter und war dann doch stärker geschockt.
Als ich irgendwann zum Stehen kam musste ich mich dann erstmal sammeln.
Mir war nicht ganz klar, was auf die Schnelle passiert ist und welche Bilder an mir vorbei gezogen sind.
Nach ein paar Sekunden verschnaufen konnte ich zumindest rekonstruieren, dass ich mich in der Luft überschlagen hatte und einen kurzen Flug über der steilen Piste hingelegt hatte.
Das Wichtigste in so einem Moment ist wohl erstmal der Bestandscheck.
Also zuerst Kopf bewegen und checken, ob alles ok ist.
Ok, Kopf ist beweglich.
Rechten Arm bewegen.
Nicht ok, Arm lässt sich nicht bewegen.
Linken Arm bewegen.
Ok, Arm lässt sich bewegen,
Rechtes Bein bewegen.
Ok, rechtes Bein lässt sich bewegen.
Linkes Bein bewegen.
Ok, linkes Bein lässt sich bewegen.
Ok, alles sieht gut aus.
Moment mal. Was war da mit dem rechten Arm?
Der Arm wollte sich wirklich nicht bewegen und die dazu gehörige Hand hatte einen sehr merkwürdigen Winkel dafür, dass mein Arm doch direkt am Körper angelegt war.
Ich muss beim Überschlag wohl mit meinem rechten Arm nicht hinterher gekommen sein und hatte daher mit dem Arm die 360° Drehung geschafft.
Ich versuchte also mit meiner linken Hand und meinen linken Arm die rechte Seite wieder richtig hin zu drehen. Dabei kam es dann zu dem Punkt, an dem ich auf einmal vor Schmerzen aufschreien wollte.
Die Schmerzen sah ich jedoch als gutes Zeichen an.
Kurz darauf konnte ich dann auch endlich die rechte Hand bewegen.
Den Rest des Berges lief ich dann runter.
Mittlerweile ist das stumpfe Gefühl in der rechten Hand so wenig geworden, dass ich die Essstäbchen wieder fühlen kann und ich kann den rechten Arm zumindest eingeschränkt anheben. Die Genesung wird aber vermutlich noch länger dauern.
So ein Dreck!
Normal feiere ich Silvester mit meinen Freunden in Hamburg. Diese Freunde vermisse ich nun!
Jedoch kann ich dieses Jahr wohl kaum mit ihnen feiern. Zwischen uns liegen einfach zu viele Kilometer...
Meine japanischen Freunde verbringen auf der anderen Seite alle Silvester mit ihrer Familie (Silvester in Japan ist wie Weihnachten in Deutschland). Das Wohnheim ist daher wie leer gefegt.
Ja, die einzigen Leute, die noch da sind, sind die Arbeitskollegen, mit denen ich die letzten Tage einen Snowboard Urlaub machte.
Jedoch war ich von dem Urlaub nicht ganz so überzeugt. Die Anzahl der verständlichen, japanischen Sätze und auch der englischen Sätze hielt sich zu stark in Grenzen.
Aber egal, davon berichte ich wohl ein anderes Mal.
Mein Plan war also, dass mich mal auf eine Discotour an Silvester begebe.
Ich gehe zwar normal gerne mit Freunden in die Disco, jedoch war dies das erste Mal, dass ich einen derartigen Plan für Silvester aufstellte (besonders das erste Mal alleine).
Mittlerweile durfte ich jedoch umdisponieren.
Es wird jedoch vermutlich auf ein ruhiges Fest hinaus laufen.
Ich will hier nicht den ganzen Urlaub zusammenfassen, jedoch verweise ich hier einmal auf das Ende meines Snowboard Urlaubs.
Der Urlaub begann mit einem Snowboard in der passenden Größe für Japaner. Also viel zu klein.
Daher ragten meine Schuhe etwas sehr weit über die Kante des Snowboards hervor (ca. 7cm). Dies sollte sich als sehr negativ für das Snowboarden erweisen.
Im Resultat durfte ich regelmäßig auf meinen Schuhen snowboarden und nicht auf dem Board. Dies traf besonders dann zu, wenn ich mit dem Körper zum Berg gerichtet war. Wenn ich etwas stärker bremsten wechselte ich automatisch vom Board zu meinen Schuhen, was einem direkten Kontrollverlust entspricht und was besonders gerne passierte, wenn der Schnee härter wurde.
Es musste also so kommen, dass ich dem Berg runter fuhr und mit dem Körper in Richtung Berg ausgerichtet war und nicht in Richtung Tal. Auf einmal war ein Skifahrer in meinem Weg und ich musste abrupt bremsen.
Es musste jedoch kommen, wie es kommen musste...
Die Piste war zum Zeitpunkt sehr stark vereist und meine Schuhe übernahmen wieder die Kontrolle über meine Fahrt. Ich gewann also rasend an Geschwindigkeit und hatte keine Kontrolle über meine Fahrt.
In eine letzten Versuch die Kontrolle zurück zu gewinnen konnte ich das Board um 180° drehen und mich in Richtung Tal ausrichten. Ich versuchte direkt zu bremsen, was bei der Geschwindigkeit und der vereisten Strecke kaum noch möglich war.
Die nächsten Momente rasten dann eher wie Bilder an mir vorbei...
Ich sah das Tal.
Auf einmal sah ich meine Beine und das Board.
Dann sah ich auf einmal den Berg.
Überkopf...
Dann den Himmel und die Pistenbegrenzung an der Seite (die sich sehr schnell änderte).
Ich schlitterte wohl mehrere Meter auf dem Rücken den Berg herunter und war dann doch stärker geschockt.
Als ich irgendwann zum Stehen kam musste ich mich dann erstmal sammeln.
Mir war nicht ganz klar, was auf die Schnelle passiert ist und welche Bilder an mir vorbei gezogen sind.
Nach ein paar Sekunden verschnaufen konnte ich zumindest rekonstruieren, dass ich mich in der Luft überschlagen hatte und einen kurzen Flug über der steilen Piste hingelegt hatte.
Das Wichtigste in so einem Moment ist wohl erstmal der Bestandscheck.
Also zuerst Kopf bewegen und checken, ob alles ok ist.
Ok, Kopf ist beweglich.
Rechten Arm bewegen.
Nicht ok, Arm lässt sich nicht bewegen.
Linken Arm bewegen.
Ok, Arm lässt sich bewegen,
Rechtes Bein bewegen.
Ok, rechtes Bein lässt sich bewegen.
Linkes Bein bewegen.
Ok, linkes Bein lässt sich bewegen.
Ok, alles sieht gut aus.
Moment mal. Was war da mit dem rechten Arm?
Der Arm wollte sich wirklich nicht bewegen und die dazu gehörige Hand hatte einen sehr merkwürdigen Winkel dafür, dass mein Arm doch direkt am Körper angelegt war.
Ich muss beim Überschlag wohl mit meinem rechten Arm nicht hinterher gekommen sein und hatte daher mit dem Arm die 360° Drehung geschafft.
Ich versuchte also mit meiner linken Hand und meinen linken Arm die rechte Seite wieder richtig hin zu drehen. Dabei kam es dann zu dem Punkt, an dem ich auf einmal vor Schmerzen aufschreien wollte.
Die Schmerzen sah ich jedoch als gutes Zeichen an.
Kurz darauf konnte ich dann auch endlich die rechte Hand bewegen.
Den Rest des Berges lief ich dann runter.
Mittlerweile ist das stumpfe Gefühl in der rechten Hand so wenig geworden, dass ich die Essstäbchen wieder fühlen kann und ich kann den rechten Arm zumindest eingeschränkt anheben. Die Genesung wird aber vermutlich noch länger dauern.
So ein Dreck!
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