Sonntag, 6. April 2014
Stress pur!
Mein letzter Beitrag ist nun ein paar Tage her und ich bin mittlerweile auch wieder in Deutschland. Nach dem letzten Bericht begann meine meine letzte volle Woche, die ich in Japan verbrachte und auf einmal verbrachte ich jeden Abend auf einer anderen Abschiedsfeier. Dazu kam dann noch der letzte Wochenendausflug und ein Streik bei der Lufthansa. Es wurde also eine wirklich stressige Zeit, die ich zum Glück nun überstanden habe.
Den Flug musste ich zwei Tage vor ziehen um meine Termine in Hamburg einhalten zu können und ich war von der Situation weniger begeistert. Als die Piloten im Terminal vor mir vorbei gingen regte ich mich ein wenig darüber auf, dass mir schon alle Waffen in der Kontrolle abgenommen wurden.

Nicht einmal einen Baseballschläger hatte ich zur Verfügung...

Der Rückflug in der Holzklasse war dann weniger angenehm. Zwölf Stunden lang in einem Sitz sitzen, der offensichtlich für Menschen mit einer Körpergröße von 1,7 m ausgelegt war. Ich saß also in jeder Richtung am Anschlag (Knie am Vordersitz und der Tisch lag auf den Beinen auf). Von daher war ich wirklich froh, als ich dann endlich wieder in Deutschland war und mich bewegen konnte.

Aber soweit so gut. Ich hatte mittlerweile wieder meinen ersten richtigen Döner und erstes deutsches Bier.
Die Arbeit wartet aber auch schon und meine ersten Arbeitstage in meiner neuen Position konnte ich auch schon bewältigen. Nun werde ich aber auch kaum Zeit für den Blog haben. Ich möchte mich daher bei den aktiven Lesern für die Treue bedanken und hoffe, dass jeder ein wenig Spaß beim Lesen hatte. Ich werde noch zusehen, dass ich im Laufe des Jahres noch ein paar Geschichten niederschreibe und veröffentliche, die ich bisher nicht niederschreiben konnte. Bis dahin wird aber jetzt erstmal etwas Zeit vergehen, da ich mich nun erstmal wieder in Deutschland einleben muss und mein Arbeit erstmal voranschreiten muss.

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Mittwoch, 12. Februar 2014
Der arme Apfel
Als ich nach Japan geflogen bin habe ich natürlich einen Rechner eingepackt. Mein Macbook Pro. Aus Platz- und Gewichtsgründen habe ich keinen weiteren Rechner mitgenommen. Das Notebook sollte ja auch ausreichen.

Nun hatte ich vor ein paar Wochen auf dem Notebook Musik laufen, als ich gerade am Kochen war. Auf einmal hörte die Musik auf und der ganze Bildschirm war eingefroren.

WAS IST DAS? DAS HAT DAS NOTEBOOK NOCH NIE GEMACHT!!!

Ok, ich musste erstmal den Schock verarbeiten und kurz das Essen fertig kochen, damit es da nicht auch noch ein Unglück gibt. Danach startete ich dann den Rechner erstmal neu und konnte ihn auch wieder bedienen.
Doch angenehm war es nicht!
Normal schalte ich den Rechner nicht aus und starte ihn auch nur alle zwei Monate neu (Standby funktioniert wirklich gut) und vor allem stürzt der Rechner normal nicht ab.
Aber gut, nun ist es halt mal passiert und Schwamm drüber.

Doch damit sollte es wohl nicht gegessen sein und eine Woche später kam es zur selben Situation. Nur diesmal startete der Rechner nichtmehr neu. Er blieb aus!

Jetzt war die Kacke aber am Dampfen!

Der Rechner ist von 2011, damit schon außerhalb der gesetzlichen Gewährleistungszeit und vor allem: Ich bin nicht zu Hause in Deutschland.
Also was tun, wenn der Rechner im Ausland nicht funktioniert?

Da ich ja aus dem Fachbereich komme konnte ich zumindest erstmal annehmen, was kaputt ist. Und zwar das Mainboard. Das Mainboard ist die zentrale Komponente, die alles verbindet. Der Grund für den Ausfall war auch recht schnell klar. Heutzutage werden alle Geräte immer schneller, was kleinere Bauteile verlangt, die mit immer kleiner werdenden Lötverbindungen kombiniert werden. Diese Lötstellen arbeiten aber leider weiter im Laufe der Zeit und daher kann es schonmal passieren, dass ein Gerät ohne äußere Krafteinflüsse ausfällt.

Und was macht man in dem Fall?

Man gibt das Gerät entweder in die Reparatur, wo die Platine ausgetauscht wird, verkauft es als defekt bei Ebay oder man packt es in den Backofen.


Mein Backofen in Japan ist aber etwas zu klein und ich habe leider nicht das Werkzeug hier um die empfindlichen Teile auszubauen...

Um noch einmal den Backofen hervorzuheben:
Es gibt Leute, die massenweise defekte Elektrogeräte bei Ebay kaufen und diese dann backen. Durch das Backen können sich die Lötstellen neu setzen und es gibt tatsächlich eine Quote von Geräten, die danach auch einmal wieder funktionieren. Dann verkaufen die Leute die funktionierenden Geräte weiter und machen damit sogar einen netten Gewinn.

Aber gut, schweifen wir nicht ab! Ich konnte mein Rechner also nicht backen und hatte Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm ist, wie ich es angenommen hatte (ich hatte ja noch keinen Beweis für meine Theorie).
Also was nun?

Ganz einfach:
Handy raus, WLan für mein iPhone aufgebaut, iPhone per VPN mit der Telefonanlage in Hamburg verbunden und dann von dort aus den Apple Support angerufen (hilft ja nichts anderes).
Beim Support ging dann zuerst eine Maschine ran.

Nun war ich wirklich fertig mit den Nerven! Ich hasse es mit Maschinen zu telefonieren!

Um meine Nerven noch weiter zu strapazieren wollte die Maschine dann wissen, welche Seriennummer mein Gerät hat und erklärte dann noch, dass man die Seriennummer im Betriebssystem nachschauen kann und das diese auch auf der Rechnung steht. Natürlich dufte es nicht weiter gehen, bevor man der Maschine diese Nummer gesagt hat und es gab auch keine Chance mit einem Menschen zu sprechen.

Die Rechnung liegt irgendwo in meinen Akten in Deutschland und natürlich kann ich die Seriennummer nicht im Betriebssystem abrufen, wenn ich den Rechner nicht starten kann.

AHHHHHHHHHHH!!!!!

Irgendwann kam ich dann auf die Idee den Rechner umzudrehen und oh Wunder, dort war die Seriennummer auf das Gehäuse geschrieben. Warum die Maschine das nicht sagte kann ich aber bis heute nicht verstehen!

Gut, nun bekam ich tatsächlich jemanden vom Support an die Strippe und er konnte mir eine Tastenkombination nennen, mit der ich Teile der Hardware entladen konnte, um somit den Rechner noch einmal zu starten. Zwar hatte der Techniker die gleiche Vermutung wie ich (kaputtes Mainboard), jedoch konnte ich tatsächlich damit den Rechner neu starten, was mich wirklich erleichterte. Immerhin ist der Rechner mit 1600 € nicht gerade günstig und vor allem ich bekomme hier in Japan keinen Ersatz. Wenn der Rechner nicht mehr geht muss kann ich nicht mehr meinen Blog schreiben, Reiseziele recherchieren und vor allem kann ich dann abends auch nichts mehr Fernsehtechnisch anschauen (wenn man einen ganzen Tag fast nur Japanisch hört, dann braucht man seine Tagesdröhnung von Deutsch und Englisch!). Am Schlimmsten ist aber, dass wenn ich ein Ersatzgerät hier bekomme (ohne deutsche Tastatur), dann müsste ich in Deutschland noch einmal den Zoll bezahlen, der mit 19% richtig teuer werden sollte, wenn das Gerät in Japan schon fast 2000 € kostet.

Also mein Rechner darf einfach nicht dauerhaft kaputt gehen!

Nun erklärte mir der Herr vom Support aber, dass ich einen erweiterten, internationalen Support mit verlängerter Garantie habe. Was wohl wiederum soviel bedeuten soll:
Ich kann für über zwei Jahre, überall auf der Welt in einen Apple Shop gehen und man repariert mir kostenlos das Gerät, solange es kein mutwilliger Schaden ist.

Nun fing ich mich an langsam zu erinnern... Meine alte Schwäche... Junge Verkäuferinnen, Größe um die 160 bis 170 und die viel und überzeugt reden (und interessanter weise immer in der Nähe des Jungfernstiegs in Hamburg arbeiten)...

Diese Technik funktioniert leider immer wieder und bringt mich öfters dazu mehr Geld auszugeben, als ich eigentlich plane. Da kommt es dann dazu, dass ich tatsächlich zum Dauerspender für eine Hilfsorganisation werde (das müssten jetzt schon drei Jahre mit Dauerauftrag sein) oder aber auch mal ein Garantiepacket von Apple für das neue Notebook.

Die junge Verkäuferin im Apple Store schaute damals mit einen Hundeblick hoch und erzählte mir von diesem tollen Garantiepacket und wie super es doch ist und dass es für ein Studenten unbedingt notwendig ist. Tja, und ich habe darauf das Garantiepacket mit gekauft und es auch ganz schnell verdrängt, dass ich dieses getan habe.

Am Ende blieb nur die Kritik von Freunden hängen, dass ich ein gleichwertiges Notebook doch für 300 € günstiger hätte bekomme können (also von der Hardware her und nicht vom Betriebssystem...). Für mich wurde der Rechner also zu einer teuren Geschichte, die dafür super funktioniert. Bis zu diesen besagten Tag vor ein paar Tagen...

Nun aber wusste ich von dem zusätzlichen Support. Super!

Ein paar Tage später viel der Rechner dann jedoch ganz aus und ließ sich nicht mehr neu starten. Ich machte mich dann also direkt auf dem Weg zum nächsten Apple Store (es gibt nicht viele in Japan, jedoch ist der Größte ca. 30 Minuten von meinem Zuhause entfernt - Fußweg + Bahnfahrt). Im Apple Store nahm man dann meinen Rechner entgegen (ich musste dafür zweimal hinfahren, weil beim ersten Versuch hatte ich kein Termin - der Laden war mit 100 Leuten total überfüllt) und erklärte mir, dass man den Rechner kostenlos reparieren wird, solange man nicht feststellt, dass ich ihn "mutwillig" beschädigt habe. Die Reparatur wird jedoch mindestens eine halbe Woche dauern.

Ach du Sche***!!!

In der Firma ging gerade eine Magen/Darm Geschichte rum und ich konnte auch nur kurz zum Apple Store fahren, weil er um die Ecke ist. Ich sollte mich also eine halbe Woche zu Hause erholen und quasi nichts machen?
Gut, ich hatte noch ein Smartphone mit Internet. Jedoch konnte ich feststellen, dass nur ein Abend, an dem man auf Youtube Filme schaut ca. 25% des Downloadvolumens belegt, das man pro Monat hat. Also das Handy war keine alternative Beschäftigung und ich hatte auch kein gutes Buch zur Hand.

Die Situation war also wie folgt:
Mein Magen war nicht ok, somit konnte ich nicht feiern gehen.
Die japanischen Freunde waren mittlerweile mit ihren Englisch überfordert und ich hatte kaum Nerven, mit denen die ganzen Abende zu verbringen, zusätzlich war mein Arm wirklich nicht in Ordnung.

Ja, ich wollte direkt nach Hause fahren (also nach Deutschland).

Es machte wirklich keinen Spaß an diesen Tagen. Ich konnte (und kann auch immer noch nicht) mich vollständig bewegen und ich hatte keinerlei Ausgleich.

Glücklicherweise sollte das Problem aber nicht von Dauer sein und der Rechner war schon am nächsten Tag repariert. Die Komponente, die am Ehesten ausfallen kann wurde einfach komplett ausgetauscht, ich musste nichts bezahlen und ich hatte wieder Kontakt nach Deutschland.


Mein Fazit aus der Geschichte:
Appleprodukte mögen wirklich teurer sein, als die Produkte der Konkurrenz, jedoch zahlt man dafür einmal weniger. Der Service ist weltweit super, auch wenn viele Leute anderes behaupten (interessanter weise hab ich dies auch nur von Leuten gehört, die kein Apple Produkt besitzen). Auch wurde mein iPhone vor der Reise ausgetauscht, weil sich Staub im Loch für den Stecker angesammelt hat (also ein 800 € teures Gerät wird ausgetauscht und es wird nicht der Staub mit einer Nadel entfernt...).
Auch wenn ich früher Witze über Leute gemacht habe, die Geräte bei Apple kauften werde ich wohl in Zukunft meine Rechner und Handys von Apple kaufen und mehr Geld dafür ausgeben, dass ich weltweit guten Support bekomme.

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Mittwoch, 29. Januar 2014
Viele Ereignisse
Es ist viel passiert in den letzten Tagen. Und ich habe auch viele Geschichten in der Pipeline über die ich schreiben möchte. Jedoch häufen sich gerade die Ereignisse.

Ich hatte ein Urlaub in Kyoto, mein Rechner ist mit einem Totalschaden ausgefallen, ich habe Deutsche getroffen und Deutsch gesprochen, ich habe angefangen meine Abteilung vorgezogen zu wechseln, ich hatte eine erste Untersuchung im Krankenhaus (davon hatte ich ja schon kurz berichtet) und mein Arm hat such danach nicht so entwickelt wie erwartet.

Ich bin also mit meinen verletzten Arm vor zwei Wochen ins Krankenhaus gegangen. Der Arm hatte immer noch ein wenig wehgetan, wenn ich meine Hand hinter den Körper bewegt habe und zwei Wochen nach dem Unfall wollte ich das dann doch überprüfen lassen.
Ich überprüfte also die Webseite des Krankenhauses in meiner Nähe.

Und sie war rein auf Japanisch. Ok, heutzutage kann ein guter Browser die Seiten ja auch übersetzen und so nutzte ich diese Funktion auch.


Die Wochentage wurden schonmal super übersetzt!


Schön war es auch, dass man auf der Seite einiges einstellen konnte.

Ok, man konnte die Sprache nicht ändern, jedoch konnten man den Hintergrund ändern.

Eine sehr, sehr nützliche Funktion...

Da die Seite nicht besonders schön aufgebaut war für Personen, die Englisch sprechen bin ich dann zu einem anderen Krankenhaus gegangen. Dort stand jedoch nichtmal "Hospital" auf dem Gebäude und den Eingang konnte man mir auch nicht zeigen...
Also bin ich Zähne knirschend zum Krankenhaus von der Webseite gegangen und habe versucht mich dort anzumelden. Jedoch kam es wie im vorherigen Beitrag erwähnt.

Keiner konnte Englisch (und natürlich auch kein Deutsch)!

Schon am Empfang kämpfte ich mit den Leuten und man versuchte nach und nach aufzunehmen, wo mein Problem war. Man griff sogar auf Apps für das iPhone zurück, dass gesprochene Sätze aufzeichnet und dann übersetzt.

Genau diese App hatte ich zuvor in einer Sendung eines deutschen Fernsehsenders gesehen, in der der Moderator die App als toll vorstellte, weil man einfach nur in das Handy spricht und das Handy alles automatisch auf Japanisch übersetzt und vorspricht.

Wenn die App genau so gut Deutsch nach Japanisch übersetzt, wie Japanisch nach Deutsch, dann sollte man die Entwickler wegen Körperverletzung verklagen!

Da kam nur Sche*** raus!

Ich hatte wirklich Mühe zu verstehen, was die mir sagen wollten. Das Resultat war dementsprechend auch, dass man mich nach Hause geschickt hat. Den eine Behandlung gibt es nur für Leute, die Japanisch sprechen können.
So irrsinnig das jetzt auch klingen mag, so häufig soll das aber auch in Japan passieren. Als Ausländer hat man wirklich Glück, wenn man einen Arzt findet, der fließend Englisch kann. Dabei ist die Chance dann wohl auch genau so hoch, dass man einen Arzt findet, der Deutsch sprechen kann. Wobei man fairer weise sagen muss, dass die Japaner alles über Medizin von den Deutschen gelernt haben und tatsächlich das Bild des idealen Arztes ein deutscher Arzt ist.

Aber das half mir wenig und ich durfte nach Hause gehen. Zwei Tage später konnte ich dann während der Arbeitszeit noch einmal zum Krankenhaus gehen und hatte diesmal die für mich verantwortliche Dame aus der Personalabteilung dabei, die alles übersetzen konnte.
Der ganze Ausflug dauerte vier Stunden und nahm damit fast den kompletten Arbeitstag ein. Wobei die meisten Wartezeit dafür drauf ging das erste mal den Arzt zu sehen. Der schaute sich alles and und forderte erstmal ein Röntgenbild an. Das dauerte erstaunlicher weise nicht so lange und man machte schnell ein Bild von meinem rechten Arm.

Ok, sie wollten ein Bild von dem linken Arm machen, weil das in der Akte drin stand. Jedoch machte ich den Japanern in der Röntgenabteilung sehr schnell klar, dass es um meinen rechten Arm geht.

Oder um es genauer zu beschreiben:
Wir konnten uns höflich mit Zeichensprache und ein paar Wörtern Englisch und Japanisch verständigen. Als jedoch der Verantwortliche in der Röntgenabteilung immer wieder versuchte mich für meinen linken Arm zu positionieren war ich irgendwann sehr genervt. Das mag daran liegen, dass der vorherige Arzt alle möglichen Positionen prüfen musste, in denen mein Arm weh tut. Wenn ich aber mein Arm länger oder öfter in diese Positionen bringe, dann tut er nach ein paar Sekunden für die nächsten zwölf Stunden weh. Und das von der Schulter, bis in die Fingerkuppen. Daher war ich nichtmehr motiviert irgendwelche Spiele beim Röntgen zu spielen.

Als der Assistent oder was auch immer mich also wieder für den linken Arm aufstellen wollte drehte ich mich gerade zu ihn hin, richtete mich voll auf (das waren dann zwei Köpfe unterschied) und sagte dann mit einen etwas sehr bestimmenden Ton und einer genervten Lage auf Japanisch "NEIN".

Als ich dann auf meinen rechten Arm zeigte verstand er es und es wurde der richtige Arm geröntgt.

Das Ergebnis war, das der Arm nicht gebrochen war und der Arzt meinte, dass es an den Muskeln liegen wird...

Ich sollte dann meine rechte Hand auf den Rücken legen. Das tat ich auch und dann wurde mir gesagt, dass ich die Hand nach oben bewegen soll, was ich dann auch tat. Jedoch kam von der Kollegin, die alles übersetzte auf einmal ein "AHHHH", was wohl ein Ausdruck dafür war, dass ich meinen Arm nicht bewegen konnte.

Ganz ehrlich:
Mir ist es zuvor nicht aufgefallen und auch nicht während des Tests. Vom Arm gab es keinen Widerstand und ich dachte wirklich, dass ich die Hand nach oben bewege. Das war aber wohl nur eingeschränkt der Fall und die Bewegung endete nicht nach 30 cm, sondern nach 2 cm was fast keiner Beweglichkeit entsprach.

Diagnose: Schwerer Schaden an den Muskeln und das dauert wohl noch ein bis zwei Wochen, bis es verheilt ist.

Gegen die "Schmerzen" bekam ich ich größere Pflaster, die den Geruch meiner lieblings Bonbons aus der Kindheit hatten. Dementsprechend hatten die Pflaster keinen Effekt (wo keinen Schmerzen sind, da gehen auch keine Schmerzen) und ich wurde nur von abgelenkt, weil ich die ganze Zeit versuchte meinen oberen Arm zu lecken (ich schäme mich ein wenig dafür, jedoch liebe ich den Geschmack!).


Ok, damit ist die Geschichte aber leider nicht zu Ende.

Heute war die "Nachuntersuchung". Also ging ich wieder mit der Kollegin zum Krankenhaus und hatte diesmal einen Termin (YEEEHHHAAAA). Beziehungsweise ich traf die Kollegin morgens kurz nach acht im Krankenhaus (sie sah noch stark nach Tiefschlaf aus). Zuerst musste ich meine Krankenhauskarte (vergleichbar mit einer Versichertenkarte) in einen Automaten stecken, der mir irgendein Zettel ausdruckte, mit dem ich nichts anfangen konnte. Auf dem Zettel stand jedoch eine Urzeit (neun Uhr) und wir stellten uns auf eine längere Wartezeit ein.

Kaum saßen wir wurden wir dann aber doch zum Arzt rein gebeten. Dort die gleiche Prozedur noch einmal und ich durfte meinen Arm in viele unangenehme Positionen bewegen (das ist jetzt etwas über zwölf Stunden her und mein Arm tut jetzt zum Glück nicht mehr weh).
Diesmal war jedoch der Gesichtsausdruck des Arztes anders. Beim ersten Besuch war es ein "Ich weiß nicht ganz, wodran es liegt..." und nun ging es zu "Ahhhhh, dass ist nicht gut!".

Kurzum:
Ich habe nun für nächsten Freitag einen MRT Termin und werde nächste Woche dann die Ergebnisse erfahren.

Zur Aufmunterung sagte der Arzt dann noch: "Wahrscheinlich brauchen wir keine Operation!"

Ich sehe keinerlei Aufmunterung darin!

Zuerst hieß es, dass der Arm Zeit braucht und von alleine gesund wird, also eine 0%-ige Wahrscheinlichkeit auf eine Operation. Die neue Aussage hingegen sagt aus, das die Wahrscheinlichkeit kleiner als 50% ist, was nun eine richtige Verschlechterung zur ersten Aussage darstellt.

Ich bin also wirklich gespannt was nun passieren wird. Die Auslandskrankenversicherung hat sich nun auch eingeschaltet. Das liegt wohl daran, dass eine MRT-Untersuchung wohl wirklich teuer ist. Man muss dazu sagen, dass in Japan MRT-Untersuchungen auch nur selten gemacht werden, da die Krankenkassen die Kosten nicht unbedingt übernehmen (also ein MRT wird wohl nur in notwendigen Fällen gemacht).
Damit meine Kosten zumindest normal getragen werden können macht meine Auslandskrankenversicherung einen richtigen Fall daraus. Jetzt muss ein richtiger Unfallbericht geschrieben werden (als ob ich verunglückt wäre), Deutsch-Japanische Dolmetscher werden in meinen Fall involviert, die ärztliche Schweigepflicht wird auf der japanischen Seite aufgehoben und auf der deutschen Seite werden Ärzte dazu bezogen, die die Arbeit der japanischen Ärzte überprüfen und entscheiden, ob ich für eine Operation nach Deutschland zurück geholt werden soll.

Also es wird jetzt alles richtig spannend!

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Sonntag, 26. Januar 2014
Fehlende Updates
Für den Fall, dass ich keine Zeit habe einmal was zu schreiben, habe ich Beiträge im Vorhaus verfasst, die ich im Zweifelsfall einfach nur hoch lade.

Das hat mir in den letzten Tagen aber nichts gebracht...

Der Rechner ist kaputt!

Zwar hat Apple im Ausland einen guten Support, jedoch muss ich mindestens bis Mittwoch auf den Rechnet warten. Daher werden vorerst keine Updates kommen.

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Dienstag, 14. Januar 2014
100 Tage Jubiläum
Ich hatte wirklich nicht vor heute einen Beitrag zu schreiben. Jedoch habe ich dann etwas gesehen:

Der Blog ist heute 100 Tage alt.

Ja, der Blog ist heute wirklich 100 Tage alt und verfügt mittlerweile über 32 mehr oder weniger sinnvolle Beitrage. Das ist jedoch schon einmal ein besonderes Ereignis und ich möchte mich schonmal bei den regelmäßigen Lesern bedanken.
Ok, ich bekomme durch den Blog nichts. Jedoch ist das regelmäßige Lesen des Blogs ein Zeichen dafür, dass ich zumindest etwas richtig gemacht habe ;)

Die ersten 25 Beiträge konnte ich noch grob verfolgen, wie viele Leser der Blog hat. Jedoch werden nur die Leserzahlen für die 25. meist gelesenen Beiträge angezeigt und daher habe ich mittlerweile nicht einmal den Ansatz einer Idee, wie viele Personen den Blog wirklich lesen.


Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Metrik durchgeführt wird oder wie die Klicks zusammen kommen. "Gib das mal den Azubi Dr. ..." hat es in kürzester Zeit auf über einhundert Klicks geschafft und andere, sehr alte Beiträge hängen noch bei ca. 50 Aufrufen.

Aber das spielt auch keine wirkliche Rolle! Solange ein paar Leute Freude oder sonst Etwas aus dem Blog ziehen soll es gut sein!

Aber vielleicht ist es Zeit ein kurzes Resümee zu verfassen. Immerhin hatte ich schon vor zwei Wochenbergfest (die Verlängerung musste aus organisatorischen Gründen auf der deutschen Seite zurück genommen werden).

Aber ich habe gerade irgendwie keine Idee für ein Resümee...

Das Essen ist gut. Ja, da kann man nichts sagen. Wobei ich wirklich einen guten Döner vermisse! Auch habe ich meine Essgewohnheiten umgestellt und esse momentan viele Sachen, die ich mir in Deutschland wieder tunlichst verkneifen werde.
Dazu kommt die fehlende frische Luft bei der Arbeit. Das hat mich tatsächlich dazu getrieben mit den Kaffeetrinken anzufangen.

Und das nicht wenig!

Ich habe in einer Abteilung fast einen Rekord mit den getrunkenen Tassen pro Monat aufgestellt. Einer der Arbeitskollegen wollte mit mir mithalten (er ist zwei Köpfe kleiner als ich) und nach nur einer Woche war er eine wandelnde Leiche. Ihm fehlte komplett der Schlaf...

Was gibt es noch?

Ahhh, die Kommunikation und Freunde. Meine Freunde sind aus den Ferien zurück und es geht wieder zur Sache. Jedoch vermisse ich unheimlich flüssige Konversationen. Ich will mein Englisch nicht schön reden, jedoch spricht kaum einer hier flüssig Englisch (auch nicht meine Freunde), was wirklich ein wenig deprimierend ist und was auch dazu führte, dass ich vom Krankenhaus abgewiesen wurde und man mich nicht behandelt hat - ich sollte mit jemanden wieder kommen, der Japanisch spricht (die Geschichte ist bisher nur auf Facebook und ich werde sie noch einmal als Beitrag hier posten).
Um den Frust in diesem Bereich zu beseitigen habe ich mich nun in einem entsprechenden Forum angemeldet. Daraufhin haben sich direkt auch zwei Leute bei mir gemeldet, die sich mich mir auf Deutsch unterhalten wollen. Eine Leidensgenossin, die gerade auch ein Praktikum in Tokyo anfängt und ein Japaner, der flüssig Englisch spricht und sein Deutsch aufbessern möchte.

Ich freu mich ja schon wie ein Kind darauf!

Ich bin tatsächlich auch von der Vielfalt des Landes überrumpelt. Es gibt noch so viel zu sehen und so wenig Zeit. Jedoch entscheide ich mich sehr häufig etwas mit Freunden zu unternehmen und nicht die Besonderheiten des Landes zu erforschen. Ich weiß noch nicht ob das gut oder schlecht ist. Spaß bleibt aber Spaß und darum sollte es ja gehen.

Ich bin mal echt gespannt, was mir die nächsten 2 1/2 Monate noch bringen werden!

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Dienstag, 31. Dezember 2013
Frohes Neues (japanische Zeit)
Ich wünsche allen ein frohes Neues!

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Dienstag, 19. November 2013
Update freie Woche
In den letzten Wochen konnte ich wöchentlich mindestens einen Bericht über meine Erlebnisse schreiben. Die Liste der Erlebnisse, die ich noch nicht dokumentiert habe ist auch noch sehr lang, jedoch kämpfe ich diese Woche mit Papierkram in Japan und mit dem Versuch mein Praktikum zu verlängern.

Daher gibt es diese Woche kein Update :(

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Sonntag, 10. November 2013
Eigene Daemonen reisen im Handgepaeck mit!
Nachdem ich mich mit einem langen Schlaf vom Ausflug von Gestern erholt habe (über den berichte ich noch ein anderes mal) wurde ich heute von einen stärkeren Erdbeben geweckt. Das Bett wackelte hin und her und es war als ob die Natur mir sagen möchte, dass ich aufstehen sollte. Das tat ich dann auch und erledigte meine liegen gebliebenen Tätigkeiten im Haushalt.

Nachdem ich nun meine Tätigkeiten für den Tag erledigt habe (aufräumen, Wäsche waschen, Klo putzen, stinkende Socken verbrennen) hab ich nun etwas Zeit wieder etwas zu schreiben. Dabei möchte ich diesmal auf die Art der Japaner eingehen und wie sich ein derartiger "Ausflug" auf einen selbst auswirkt.

Sehr häufig erinnerte ich mich in den letzten Tagen an Leute, die sagten, dass sie z.B. in die USA gehen möchten um dort zu leben und zu arbeiten. Aus persönlichen Kreisen kannte ich jemanden, der lange Zeit sehr unglücklich wirkte und öfters davon sprach, nach der Lehre in die USA zu gehen. Nun er ist noch in Deutschland und ich bin dafür ins Ausland gegangen. Dabei viel mir jedoch stark der Gemütszustand auf, der zu dieser Entscheidung führt und womit dieser verbunden ist. Den meistens sind die Personen, die ich mit einer derartigen Aussage antreffe irgendwie unglücklich mit sich oder mit ihrer Umgebung, was sie dazu bringt im Ausland einen neuen Start zu suchen, bei dem man neu anfängt, endlich richtige Freunde findet und sich einfach wohl fühlt.
Das man dies jedoch nicht erreichen kann, wenn man einfach in ein fremdes Land zieht musste ich schnell bemerken. Den die eigenen Dämonen reisen im Handgepäck mit und man bringt sich nicht einfach in eine neue bessere Position, nur weil man in ein anderes Land zieht.
Doch fangen wir diesen Teil von vorne an.

Ein Tag vor meiner Abreise hatte ich Geburtstag. Ufff! Wen soll ich einladen? Von wem möchte ich mich an meisten verabschieden? Wer wäre Gift für die Party? Wie viele kann ich einladen, damit ich auf jeden eingehen kann?
Es waren viele Fragen für mich mit denen ich kämpfen musste. Am Ende konnte ich mich jedoch von dem Kern meiner Freunde und der Leute, die ich wirklich schätze verabschieden.

Nachdem ich alle nach der Party verabschiedet habe ging ich nicht ins Bett, sondern setze mich noch alleine in den Partyraum und schaute raus in den Garten. Ich nahm mir Zeit und Ruhe um etwas nachzudenken.
Dabei liefen meine Gedanken nur um den einen Themenbereich:

DU BIST HIER GLÜCKLICH! Warum zur Hölle gehst du so lange weg?!?

Ich habe in meiner Heimat wirklich super Freunde. Ich musste mir nie Gedanken machen, wo ich einen Job bekomme, sondern welche Firma und welches Angebot ich für mich am Besten finde. Und sowieso ist Hamburg einfach die beste Stadt in der Welt! (Da ist ja nun wirklich keine Frage dran!)

Also, warum so weit weg gehen?

An dieser Stelle möchte ich den Lesefluss einmal unterbrechen.
Ich werde die Frage weder jetzt, noch später beantworten. Das würde ein etwas langer Text und gehört hier auch nicht ganz hin. Auch für das Schreiben über Gefühle werde ich gleich erstmal raus auf die Straße gehen, wahllos jemanden zusammenschlagen und mich dann erst wieder richtig männlich fühlen. Jedoch bietet genau diese Frage einen passenden Einstieg, bzw. eine passende Erklärung für die Hauptpunkte.
Also zurück zu den Hauptpunkten (das mit dem Zusammenschlagen mache ich nachdem der Beitrag online ist).

Der wichtige Punkt an meiner Überlegung an dem Abend hat mich bis nach Japan verfolgt. In Japan fand ich relativ schnell Freunde, was daran liegt, dass vermutlich überall die Leute auf Fremde gerne zugehen.

Zu meiner Überraschung hat sich jedoch kaum etwas geändert!

Ich fand zwar neue Freunde, jedoch unterscheiden sie sich nicht wirklich von meinen Freunden in Deutschland. So wurde mir schnell klar, dass man wirklich weit gehen kann. Jedoch bleibt man die gleiche Person und wird sich vermutlich das gleiche Umfeld schaffen.
Dies scheint mir der größte Fehler in der Überlegung der Personen zu sein, die z.B. in die USA auswandern wollen, weil sie unzufrieden sind.

Man nimmt sich selbst auf die Reise mit!

Es fällt mir schwer, die Japaner und ihre andere Art zu beurteilen, weil ich mir automatisch in Japan ein gleiches Umfeld schaffe. Für Leute aus den sozialen Wissenschaften bin ich weiter ein arrogantes Arschloch, für Freunde bin ich weiterhin entweder der Verrückte oder der Schüchterne, ich bleibe wer ich bin.

Wer andere Menschen oder eine andere Art von Menschen vergrault, der wird dies auch im Ausland schaffen. Somit ist ein permanenter Umzug auch nur dann sinnvoll, wenn man versucht sich selbst zu ändern, den die Umwelt kann man nicht wirklich dadurch ändern (nur das Klima und die Angebote im Supermarkt)!

Die folgende Konsequenz für mich ist, dass ich mich nicht wirklich ändere. Ich wachse mit meinen Erfahrungen und mit den Einflüssen meiner Umwelt etwas. So gewinne ich z.B. die Fähigkeit Sachen zu essen und zu trinken, die ich in Deutschland nichtmal anschauen würde.


Dieser Anblick würde mich in Deutschland mehr als nur schockieren. Ich mag wirklich keine Pilze!

Jedoch steigt meine Toleranz im Bereich Essen gerade massiv an. Und ja ich esse die Pilze jetzt zum Teil sogar bevorzugt. Das heißt nicht, dass ich die komische Konsistenz leiden mag. Ich habe aber gelernt sie zu akzeptieren.

Bevor ich jetzt zu weit in den Bereich Essen abrutsche gehe ich nun weiter auf die Japaner ein.

Japaner unterscheiden sich von den Deutschen im Schnitt etwas. Sie scheinen generell etwas höflicher zu sein und etwas mehr Rücksicht zu nehmen. Das äußert sich in recht sauberen Straßen und aber auch in dem Verhalten zu einander.

Besonders auffällig ist jedoch die Einstellung zur Ehe, einer festen Beziehung und Kindern.

Fast überall sieht man Leute mit Kindern. Dabei variiert das Alter der Eltern stark, was heißen soll, dass junge Paare Kinder haben, als auch ältere Paare. Generell sieht man aber mehr Kinder und Kleinkinder.
Die Kinder werden sehr stark in das Leben der Eltern integriert. So waren auch auf dem Oktoberfest Unmengen von Kindern dabei, während die Großen Bier tranken.
Während der Arbeitszeit werden die Kinder jedoch in einer der vielen, unterschiedlichen Einrichtungen abgeliefert. Und ja genau vor meinem Fenster ist ein Kindergarten, der Samstags geöffnet hat und das auch, wenn ich mal eine Nacht durch mache und spät ins Bett gehe. Am Morgen beginnt der Lärm.
Das soll jetzt kein negatives Bild zu Kindern vermitteln! Generell ist das Bild, welches hier in Japan vermittelt wird sehr positiv und auch ansteckend! Wenn man in der Stadt einen Vater sieht, der sein tiefschlafendes Kind, wie ein Sack über die Schulter trägt oder wenn man eine Mutter auf dem Fahrrad mit dem Kind in einem Sitz am Lenker sieht, das regelmäßig mit dem Kopf auf die Lenkerstange haut, weil es am Einschlafen ist, dann beginnt man zumindest etwas nachzudenken (ok, ich füge für meine Zusammschlagrunde noch 2 Personen hinzu)!

Besonders dieses Bild bekomme ich aber auch von meinen Freunden vermittelt. Generell muss ich zuerst sagen, dass ich ja nicht an einer Universität bin, sondern in einer Firma ein Praktikum mache und ich daher mehr mit Leuten zu tun habe, die mit zwei Beinen im Leben stehen. Auch variiert das Alter meiner Freunde im gleichen Bereich, wie in Deutschland. Es beginnt mit 24, das Hauptfeld ist mehr 28-30 und manchmal geht es auch noch wesentlich älter. Jedoch reden diese Leute wirklich gerne von einer festen Ehe und Partnerschaft und von Kindern.

Ich kann wirklich nicht beurteilen, ob alle Japaner so denken, doch eine feste Ehe und Kinder stehen hier doch scheinbar höher in der Gesellschaft.
Auch muss man bei der Ehe bedenken, dass es keine Kirche gibt, die sich da einmischt und dies vorschreibt. Es geht von den Menschen aus.
Faszinierend!

Ok, ende für heute. Ich geh jetzt erstmal raus und versuchen drei Menschen zu finden, die ich wahllos zusammenschlage.
Gute Nacht, Guten Tag oder was auch immer :)

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Montag, 4. November 2013
Der Kampf mit den Maschinen und der Umwelt Teil 4
Eine der Besonderheiten an Tokyo ist das andere Wetter im Vergleich zu Hamburg. Die Leute in Tokyo sind einfach eine andere Umwelt gewöhnt und von daher reagieren sie auch anders auf die Umwelt.

Als erstes möchte ich jedoch nicht über das Wetter, sondern über ein anderes Phänomen der Umwelt berichten.
Es geht um Erdbeben. Ja, ich habe endlich ein Erdbeben erlebt!

Da ich die ganze letzte Nacht mit Freunden unterwegs war kam ich erst spät ins Bett und bin folglich auch erst nach dem Mittag wieder aufgewacht. So lag ich gegen 2 Uhr im Bett, wurde langsam wach, als auf einmal das Bett anfing zu wackeln.
Ich kann jetzt nicht von einem super starken und spannenden Erdbeben berichten. Jedoch war es schon interessant, als das Bett anfing hin und her zu wackeln. Als ob die Umwelt mir sagt, dass ich aufstehen soll.

Naja, mehr gibt es dazu auch nicht zu berichten. Es war aber wirklich ein interessantes Ereignis, da ich derartiges nicht gewöhnt bin.

Kommen wir zum Hauptpunkt meiner Erzählung. Das Klima und das Wetter hier in Tokyo.

Als ich ankam und mir mein Zimmer gezeigt wurde bekam ich gleich zwei Decken gestellt. Eine Decke war recht dünn, wobei sie jedoch für das aktuelle Klima an dem Tag viel zu warm war. Die andere Decke war eine doch sehr sehr dicke Decke und ich fragte, wofür sie da ist. Auf die Frage bekam ich dann die Antwort, dass es im Winter doch sehr kalt in Tokyo werden wird und ich diese dann später brauchen würde.
Ok, also hat man direkt für meine Zukunft geplant super!

Ich schaute mich dann im Zimmer um und mir viel direkt der große Heizkörper auf. Ops, falsches Adjektiv.
Ich schaute mich dann im Zimmer um und mir viel direkt der imaginäre Heizkörper auf. Es wurde zwar berichtet, dass es sehr kalt werden würde, jedoch hat man keine Heizung eingebaut um den Problem entgegen zu wirken.
Auch in den anderen Gebäuden, die ich später noch besichtigte habe ich keine Heizungen gesehen. Ich fragte mich also, wie die Leute es in Tokyo durch den kalten Winter schaffen.
Die Antwort darauf ist jedoch ganz einfach. Sie schaffen es nicht durch den kalten Winter.

In Tokyo wird es nie so richtig kalt. Man hat keinen Schnee und mit ein Grad Celsius ist es dann schon richtig kalt.
Ja, selbst ab 20 Grad holen die ersten Leute ihre Pullover raus. Das ist so die Temperatur, bei der ich aufhöre so extrem zu schwitzen.

Wunderbar. Andere Länder, andere Temperaturen.

Naja, als es dann doch etwas kühler wurde konnte ich mich an das Klima gewöhnen und gewann auch die Klimaanlagen lieb, die quasi Überall eingebaut sin (auch in meinem Zimmer).

Ein anderes Wetter bedingtes Phänomen werde ich wohl nie komplett akzeptieren können. Und zwar die Regenschirme.

Japaner benutzen immer Regenschirme. Selbst bei minimalen Nieselregen nutzen die Japaner einen Regenschirm. Das geht dann sogar soweit, dass einige Leute selbst bei Neben und nur Wolken einen Regenschirm über ihren Kopf halten.

Auf Pflanzen kippt man Wasser, damit diese wachsen. Ich nehme an, dass Japaner im Durchschnitt kleiner sind, weil sie es nicht zulassen, dass die Natur sie gießt.

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Dienstag, 8. Oktober 2013
Der erste Abend
Nachdem ich in der Unterkunft angekommen war und für den Tag meine Ruhe hatte begann ich damit, meine Koffer zu öffnen und erst einmal die wichtigsten Sachen in den Schränken zu verteilen. Der Ausdruck Schränke mag wohl übertrieben sein, da ich über einen großen Kleiderschrank (ohne Regale) und einen kleinen Schrank mit Regalen verfüge. Es reichte also erst einmal aus, die Klamotten zu verteilen und frische Wäsche für den nächsten Tag bereit zu legen.
Danach kam leider eine natürliche Konsequenz für mich. Es war ca. 12 Uhr am Mittag und mein Körper und Geist schrieen nur so nach Schlaf. Ok man sollte die Zeit umrechnen und dann kommt man tatsächlich auf 5 Uhr in der Nacht. So kam es, wie es nunmal kommen musste und ich legte mich für eine Stunde hin. Daraus wurden dann zwei, später drei und irgendwann waren es dann doch ein paar Stunden. Das Ergebnis war, dass ich am späteren Abend (so gegen 19 Uhr) einigermaßen wach in meinem Zimmer stand. Die nun "gewonnene" Zeit verwendete ich zuerst meine restlichen Sachen notgerungen zu verstauen.

Als meine Sachen endgültig verstaut waren machte ich mich auf den Weg, die Umgebung anzusehen. Zwar war es draußen schon dunkel, jedoch waren die Straßen beleuchtet und am Himmel war noch etwas Licht. So zog ich durch die ersten Straßen. Dabei beachtete ich den Rat, den ich sowohl im Internet gelesen habe, als auch den man mir direkt nach der Ankunft gegeben hat: "Die Straßen sind Labyrinthe."

Einige mögen diese Aussage für hart empfinden, doch ich durfte schnell feststellen, dass die Aussage zumindest im meinem Wohngebiet zutraf. Des Weiteren fand ich direkt keine Fußwege vor dem Haus. Es gab nur eine schmale Straße, auf der nur ein Auto normal fahren konnte. Hmmmmm, ich komme auf den Punkt später noch einmal zurück, jedoch wirkte es erstmal etwas merkwürdig, da ich keinen Fußweg weit und breit sehen konnte.

Ich ging also los und nach den ersten beiden Straßenecken fand ich meinen ersten Automaten. Dieser Automat pries verschiedenen Getränke an, bei einem Preisniveau von etwa einem Euro pro Getränk. Vom Automaten aus ging ich weiter und erreichte meine erste zweispurige Straße am Abend.
Die neu gefundene Straße hatte etwas mehr Verkehr, jedoch konnte ich einen richtigen Fußweg weiterhin vergeblich suchen. Stattdessen konnte ich an der Seite der Straße entlang laufen, was mehr das Gefühl vermittelte, als ob man auf einer Landstraße am Rand entlang läuft. Dabei handelte es sich in dem Fall um einen winzig kleinen Streifen, der manchmal breit genug war, dass zwei Personen nebeneinander darauf laufen konnten. Meistens lief ich aber mehr auf der Straße. Zu meiner großen Verwunderung machten die Fahrer, die mir ausweichen mussten weder komische Gesten, noch hupten sie. Sie versuchten einfach nur mich nicht zu überfahren... Interessant!

Während dieses kurzen Ausflugs begegnete ich noch mehreren Automaten. Entgegen aller Gerüchte, die ich in Deutschland gehört habe, waren es tatsächlich nur Automaten mit Getränken und 1-2 mal ein Zigarettenautomat. Ich fand weder Automaten für Pizza, Suppen, Videospiele, Snacks, Eis und getragene Mädchenunterwäsche. Dafür fand ich meinen ersten Convenience Store (Beschreibung). Diese Art von Laden sollte mir dann noch in den nächsten Tagen X mal vorgestellt werden und jedes mal sollten die Japaner davon schwärmen, wie toll doch diese Läden sind.
Ich ging also auch auf meinem Rückweg in so einen Store und schaute ihn mir an (ok, ich wollte mir auch eine Kleinigkeit zum Essen kaufen). Dabei fand ich tatsächlich sogar Essen, welches ich direkt und sicher als Essen identifizieren konnte (wieder der Fall mit den Kanjis - ich könnte Rattengift kaufen und denke es ist was leckeres). Somit stand ich mit einer Packung englischer Sandwiches an der Kasse und dürfte das erste mal einer Kassierinn zuhören. Die reden in Japan sehr schnell. Sehr sehr schnell!
Ein erster Dialog war an der Kasse nun kaum möglich. Die Damen sprach viel zu schnell und was sich auch noch später bestätigen sollte: japanische Kassierer reden erstmal sehr schnell und wenn sie dann noch merken, dass man es kaum versteht, dann lächeln sie kurz und machen gleich weiter, mit der vollen Ansage. Auch nach einer Woche habe ich noch das Gefühl, dass jemand unter der Kasse sitzt und den Kassierer mit einer Waffe droht. Spricht die Person zu langsam oder erzählt sie nicht genau die Prozedur, so wird die Person direkt erschossen. Nur eine Theorie an dieser Stelle.
Anyway, ich kaufte mir mein Sandwich und konnte brockenweise verstehen, dass man mir einen guten Appetit wünschte. Den hatte ich dann auch und lies meinen Abend dann in ruhe ausklingen - ich lag im Bett und konnte nicht einschlafen, weil meine biologische Uhr der Meinung war, dass es gerade Vormittags ist.

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