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Donnerstag, 9. Januar 2014
Warum man nicht Japanisch lernen sollte
arnemr, 13:53h
Fangen wir heute direkt mit dem Titel an. Das ist schon eine harte Aussage, wenn man doch nach Japan geht und dort eine gewisse Zeit verbringt. Ich möchte dabei jedoch einen Artikel aufgreifen, den ich über einen Youtube Blogbeitrag gefunden habe (der Macher des Blogs hat wirklich mehrere interessante und hilfreiche Videos über das Leben in Japan gemacht).
Der Titel dieses Artikels bedeutet auf Deutsch übersetzt tatsächlich "Warum du nicht Japanisch lernen solltest" und genau dafür bringt der Autor wirklich gute Argumente.
Und ja der Artikel hat mich tatsächlich dazu gebracht, dass ich heute nicht zum japanisch Unterricht gehe. Ich muss jedoch auch hinzufügen, dass ich den Artikel erst gelesen habe, als meine Motivation Japanisch zu lernen eh schon am Boden war.
Aber strukturieren wir hier erstmal die Punkte und ich berichte zuerst, warum meine Motivation wirklich am Boden ist und dann was der Artikel aussagt und meine Erfahrungen dazu.
Es war also Ende des letzten Jahres zwar nicht überzeugt, dass ich viel Japanisch gelernt hatte, jedoch konnte ich immer mehr bei den Gesprächen der Leute verstehen und hatte dadurch das Gefühl doch einiges gelernt zu haben. Das wurde natürlich auch dadurch bestärkt, dass ich es immerhin geschafft habe 3 Monate hier zu überleben (inklusive Friseurbesuch und co.).
Es war also alles auf dem steigenden Ast.
Oder es schien zumindest so...
Ich fuhr dann am Ende des Jahres mit Arbeitskollegen in den Urlaub (ich nutze gezielt das Wort "Freunde" nicht), über den ich schon Teilweise bezüglich meiner Verletzung berichtet habe.
Die Arbeitskollegen hatten mich zuvor gefragt, ob ich einen Snowboard Urlaub machen möchte und in folge dessen ist der ganze Tripp nur organisiert worden, damit ich mal in Japan mit Japanern snowboarden kann. Jedoch kam die Enttäuschung auf der Reise ins Skigebiet, auf der keiner mehr Englisch sprach.
Drei Stunden fahrt mit fast ausschließlich Japanisch und ab und zu mal 2 Sätzen Englisch...
Und so sahen dann auch alle drei Tage des Urlaubs aus!
Der Kern war jedoch, dass ich wirklich gar nichts von den Konversationen verstehen konnte. Nicht einmal die Satzstrukturen kamen mir bekannt vor und wesentliche Elemente, die ich normal in jeden Satz raushören konnten fehlten dabei.
Gut Akademiker unter sich reden wirklich gerne über Sachen mit einem gewissen Niveau. Das ist auch in Deutschland so. Jedoch war das auf Japanisch dann doch wirklich zu hart für mich. So kam es dazu, dass ich nicht einmal das aktuelle Thema mehr erraten konnte.
Ich merkte dann also recht schnell, dass nicht meine Fähigkeiten mit der japanischen Sprache besser geworden sind, sondern dass ich angefangen hatte weniger auf Wörter zu hören und stattdessen angefangen hatte mehr auf Gesten und andere Details zu achten.
Es lief also alles mit besseren Verstehen von Gesten und einer besseren Zeichensprache von meiner Seite und damit kann man kaum Gespräche auf höherem Niveau führen. Dafür braucht man eine richtige Sprache und ein gemeinsames Verständnis der Sprache.
Also folglich war meine Motivation Japanisch zu lernen am Boden angekommen. Was ich brauche erreiche ich mit einer Hand voll japanischer Wörter und die Gespräche, die ich führen möchte liegen in endloser Ferne.
Nun wo meine fehlende Motivation erläutert wurde gehen wir doch einmal auf den Artikel ein. Den Artikel fand ich wie schon erwähnt in den Beiträgen eines Youtube Bloggers aus keine Ahnung wo. Der Blogger hatte jedoch in der Vergangenheit immer lehrreiche und niveauvolle Beiträge, weshalb ich mir dann auch diesen Beitrag über den Artikel gestern vor der Schlafenszeit noch kurz anschaute.
Und leider passte der Artikel/Beitrag wie die Faust auf's Auge!
Er sagt nicht aus, dass man kein Wort Japanisch können sollte. Jedoch sagt er aus, dass mit einer Hand voll Sätzen Schluss sein sollte (nur um das einmal klar zu stellen).
Einer der Gründe dafür ist, dass Japanisch als Sprache so schwer ist, dass die Abbrecherquote bei Japanischkursen höher sein soll als bei der Ausbildung der U.S. Navi Seals (wer die Seals und die Ausbildung nicht kennt: die Ausbildung gilt als eine der härtesten Sachen, die man machen kann und selbst ein sehr guter Bundeswehrsoldat würde vermutlich bei der Ausbildung sterben oder im Krankenhaus landen, wenn er nicht abbricht).
Diese Theorie kann ich soweit auch leider nur bestätigen. In meinem Japanischkurs kam jede zweite Woche eine neue Person und dennoch blieb die Teilnehmerzahl bei konstanten vier.
Ich hielt es immerhin nun drei Monate durch. Mit mir im Kurs war ein Iraner, der seit 6 Jahren in Japan lebt und nicht viel mehr Japanisch spricht als ich und ein Inder, der seit 20 Jahren in Japan lebt und auch nicht viel mehr Japanisch kann. Alle anderen Teilnehmer kamen immer zwei mal und danach nie wieder.
Unter allen nicht-Japanern (Gaijins), die ich traf konnte nur einer fließend Japanisch sprechen. Der Rest kam so über die Runden und das obwohl nur die wenigsten Japaner Englisch sprechen (und wenn sie Englisch sprechen ist es zu 80% ein abenteuerliches Englisch).
Nun sollte man nur, weil man mal ein wenig Japanisch gelernt hat nicht auf die Idee kommen, dass man Japanisch sprechen kann. Man sollte es vor allem hier in Japan nicht laut behaupten, da ich hier von allen Mit-Gaijins andere Sachen gehört habe.
Die Sprache ist einfach wirklich schwer zu erlernen. Weshalb man sich die Frage stellen soll, ob man die Sprache wirklich lernen möchte.
Wenn man sie jedoch wirklich lernen möchte, dann sollte man Jahre dafür einplanen (laut Artikel 3-7 Jahre, was auch realistisch sein sollte - laut anderer Gaijins). Aus diesem Grund wird auch in dem zuvor erwähnten Blog darauf aufmerksam gemacht, dass man sich wirklich überlegen sollte ob man die Sprache lernen möchte, wenn man nur ein bis zwei Jahre nach Japan geht.
Moment mal!
Mein Praktikum war von Anfang an für 6 Monate angesetzt...
Ich werde daher ab jetzt nur noch das Japanisch lernen, welches mir die nächsten Monate wirklich leider macht.
Ok, dass Japanisch schwer zu lernen ist, dass ist der eine Grund. Im Artikel wird jedoch noch ein zweiter Grund beschrieben, warum man Japanisch nicht unbedingt lernen sollte.
Es handelt sich dabei um das Besondere, was einen hier als Person auszeichnet.
Die englische Sprache!
Die Japaner, die ich kennenlernen durfte sind mehr Gruppenmenschen, die in festen Gruppen zusammen ihre Zeit verbringen. In der Firma werden diese Gruppen häufig dadurch definiert, wer in welchem Jahr zusammen angefangen hat. Ich hatte ja schon über das japanische System der Ausbildung zuvor berichtet. Dabei werden die Personen, die im gleichen Jahr zusammen in der Firma anfangen zu einer Gruppe strukturiert und bilden dadurch ihren Freundeskreis für die nächsten Jahre. Dabei gibt es dann in den Gruppen kaum bis keine Fluktuation.
Wenn also jemand von Außerhalb dazu kommt, dann ist das so, weil etwas Besonderes mit in die Gruppe bringt.
So wird in dem Artikel die Zauberkraft der englischen Sprache beschrieben.
Wenn man also von einer Gruppe zu einer Party eingeladen wird, dann ist es für die Japaner, als ob Houdini zu der Party kommt (also wenn Houdini noch leben würde).
Wenn Houdini dann auf der Party ist, dann wird er nicht zum Teil der Gruppe. Er ist immer noch ein Außenstehender, der jedoch so lange dazu gehört (also für den Abend), solange er ein paar Zaubertricks raus holt.
Im Falle des Ausländers in Japan ist es dann natürlich das Englisch sprechen (der Zaubertrick).
Führt man jedoch keinen Zaubertrick vor, so kehrt sich die Gruppe wieder in sich zusammen. Das passiert natürlich auch, wenn der Zaubertrick langweilig wird.
Also das ist alles nicht so einfach...
Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote aus dieser Woche zum Thema:
Durch eine kleine Erkältung habe ich mich die ganze Woche nicht so wohl gefühlt. Dann habe ich vorgestern vermutlich etwas Falsches gegessen. In der Konsequenz lag ich gestern mit Schüttelfrost und Bauchschmerzen im Bett. Ich musste also in der Firma anrufen und mitteilen, dass ich nicht kommen kann.
Wir hatten zwei Wochen lang im Sprachkurs gelernt, wie man auf Japanisch sagen kann, dass man sich nicht wohl fühlt und was mit einem nicht stimmt. Im Deutschen ist es immer recht einfach "Ich habe ...-schmerzen."
Im Japanischen hingegen gibt es für fast jede Art von Schmerzen einen komplett neuen Satz. Das ganze System ist dabei so unregelmäßig, dass es wirklich schwer zu lernen ist.
Egal!
Als ich im Bett lag und mich vor Kälte schüttelte viel mir keiner dieser Sätze ein und ich brachte es gerade fertig das ganze auf Englisch zu sagen.
Da lernt man zwei Wochen lang unregelmäßige Sätze und wenn dann der eine Tag im Praktikum kommt, an dem man die Sätze braucht, dann kommt man nicht darauf...
Der Titel dieses Artikels bedeutet auf Deutsch übersetzt tatsächlich "Warum du nicht Japanisch lernen solltest" und genau dafür bringt der Autor wirklich gute Argumente.
Und ja der Artikel hat mich tatsächlich dazu gebracht, dass ich heute nicht zum japanisch Unterricht gehe. Ich muss jedoch auch hinzufügen, dass ich den Artikel erst gelesen habe, als meine Motivation Japanisch zu lernen eh schon am Boden war.
Aber strukturieren wir hier erstmal die Punkte und ich berichte zuerst, warum meine Motivation wirklich am Boden ist und dann was der Artikel aussagt und meine Erfahrungen dazu.
Es war also Ende des letzten Jahres zwar nicht überzeugt, dass ich viel Japanisch gelernt hatte, jedoch konnte ich immer mehr bei den Gesprächen der Leute verstehen und hatte dadurch das Gefühl doch einiges gelernt zu haben. Das wurde natürlich auch dadurch bestärkt, dass ich es immerhin geschafft habe 3 Monate hier zu überleben (inklusive Friseurbesuch und co.).
Es war also alles auf dem steigenden Ast.
Oder es schien zumindest so...
Ich fuhr dann am Ende des Jahres mit Arbeitskollegen in den Urlaub (ich nutze gezielt das Wort "Freunde" nicht), über den ich schon Teilweise bezüglich meiner Verletzung berichtet habe.
Die Arbeitskollegen hatten mich zuvor gefragt, ob ich einen Snowboard Urlaub machen möchte und in folge dessen ist der ganze Tripp nur organisiert worden, damit ich mal in Japan mit Japanern snowboarden kann. Jedoch kam die Enttäuschung auf der Reise ins Skigebiet, auf der keiner mehr Englisch sprach.
Drei Stunden fahrt mit fast ausschließlich Japanisch und ab und zu mal 2 Sätzen Englisch...
Und so sahen dann auch alle drei Tage des Urlaubs aus!
Der Kern war jedoch, dass ich wirklich gar nichts von den Konversationen verstehen konnte. Nicht einmal die Satzstrukturen kamen mir bekannt vor und wesentliche Elemente, die ich normal in jeden Satz raushören konnten fehlten dabei.
Gut Akademiker unter sich reden wirklich gerne über Sachen mit einem gewissen Niveau. Das ist auch in Deutschland so. Jedoch war das auf Japanisch dann doch wirklich zu hart für mich. So kam es dazu, dass ich nicht einmal das aktuelle Thema mehr erraten konnte.
Ich merkte dann also recht schnell, dass nicht meine Fähigkeiten mit der japanischen Sprache besser geworden sind, sondern dass ich angefangen hatte weniger auf Wörter zu hören und stattdessen angefangen hatte mehr auf Gesten und andere Details zu achten.
Es lief also alles mit besseren Verstehen von Gesten und einer besseren Zeichensprache von meiner Seite und damit kann man kaum Gespräche auf höherem Niveau führen. Dafür braucht man eine richtige Sprache und ein gemeinsames Verständnis der Sprache.
Also folglich war meine Motivation Japanisch zu lernen am Boden angekommen. Was ich brauche erreiche ich mit einer Hand voll japanischer Wörter und die Gespräche, die ich führen möchte liegen in endloser Ferne.
Nun wo meine fehlende Motivation erläutert wurde gehen wir doch einmal auf den Artikel ein. Den Artikel fand ich wie schon erwähnt in den Beiträgen eines Youtube Bloggers aus keine Ahnung wo. Der Blogger hatte jedoch in der Vergangenheit immer lehrreiche und niveauvolle Beiträge, weshalb ich mir dann auch diesen Beitrag über den Artikel gestern vor der Schlafenszeit noch kurz anschaute.
Und leider passte der Artikel/Beitrag wie die Faust auf's Auge!
Er sagt nicht aus, dass man kein Wort Japanisch können sollte. Jedoch sagt er aus, dass mit einer Hand voll Sätzen Schluss sein sollte (nur um das einmal klar zu stellen).
Einer der Gründe dafür ist, dass Japanisch als Sprache so schwer ist, dass die Abbrecherquote bei Japanischkursen höher sein soll als bei der Ausbildung der U.S. Navi Seals (wer die Seals und die Ausbildung nicht kennt: die Ausbildung gilt als eine der härtesten Sachen, die man machen kann und selbst ein sehr guter Bundeswehrsoldat würde vermutlich bei der Ausbildung sterben oder im Krankenhaus landen, wenn er nicht abbricht).
Diese Theorie kann ich soweit auch leider nur bestätigen. In meinem Japanischkurs kam jede zweite Woche eine neue Person und dennoch blieb die Teilnehmerzahl bei konstanten vier.
Ich hielt es immerhin nun drei Monate durch. Mit mir im Kurs war ein Iraner, der seit 6 Jahren in Japan lebt und nicht viel mehr Japanisch spricht als ich und ein Inder, der seit 20 Jahren in Japan lebt und auch nicht viel mehr Japanisch kann. Alle anderen Teilnehmer kamen immer zwei mal und danach nie wieder.
Unter allen nicht-Japanern (Gaijins), die ich traf konnte nur einer fließend Japanisch sprechen. Der Rest kam so über die Runden und das obwohl nur die wenigsten Japaner Englisch sprechen (und wenn sie Englisch sprechen ist es zu 80% ein abenteuerliches Englisch).
Nun sollte man nur, weil man mal ein wenig Japanisch gelernt hat nicht auf die Idee kommen, dass man Japanisch sprechen kann. Man sollte es vor allem hier in Japan nicht laut behaupten, da ich hier von allen Mit-Gaijins andere Sachen gehört habe.
Die Sprache ist einfach wirklich schwer zu erlernen. Weshalb man sich die Frage stellen soll, ob man die Sprache wirklich lernen möchte.
Wenn man sie jedoch wirklich lernen möchte, dann sollte man Jahre dafür einplanen (laut Artikel 3-7 Jahre, was auch realistisch sein sollte - laut anderer Gaijins). Aus diesem Grund wird auch in dem zuvor erwähnten Blog darauf aufmerksam gemacht, dass man sich wirklich überlegen sollte ob man die Sprache lernen möchte, wenn man nur ein bis zwei Jahre nach Japan geht.
Moment mal!
Mein Praktikum war von Anfang an für 6 Monate angesetzt...
Ich werde daher ab jetzt nur noch das Japanisch lernen, welches mir die nächsten Monate wirklich leider macht.
Ok, dass Japanisch schwer zu lernen ist, dass ist der eine Grund. Im Artikel wird jedoch noch ein zweiter Grund beschrieben, warum man Japanisch nicht unbedingt lernen sollte.
Es handelt sich dabei um das Besondere, was einen hier als Person auszeichnet.
Die englische Sprache!
Die Japaner, die ich kennenlernen durfte sind mehr Gruppenmenschen, die in festen Gruppen zusammen ihre Zeit verbringen. In der Firma werden diese Gruppen häufig dadurch definiert, wer in welchem Jahr zusammen angefangen hat. Ich hatte ja schon über das japanische System der Ausbildung zuvor berichtet. Dabei werden die Personen, die im gleichen Jahr zusammen in der Firma anfangen zu einer Gruppe strukturiert und bilden dadurch ihren Freundeskreis für die nächsten Jahre. Dabei gibt es dann in den Gruppen kaum bis keine Fluktuation.
Wenn also jemand von Außerhalb dazu kommt, dann ist das so, weil etwas Besonderes mit in die Gruppe bringt.
So wird in dem Artikel die Zauberkraft der englischen Sprache beschrieben.
Wenn man also von einer Gruppe zu einer Party eingeladen wird, dann ist es für die Japaner, als ob Houdini zu der Party kommt (also wenn Houdini noch leben würde).
Wenn Houdini dann auf der Party ist, dann wird er nicht zum Teil der Gruppe. Er ist immer noch ein Außenstehender, der jedoch so lange dazu gehört (also für den Abend), solange er ein paar Zaubertricks raus holt.
Im Falle des Ausländers in Japan ist es dann natürlich das Englisch sprechen (der Zaubertrick).
Führt man jedoch keinen Zaubertrick vor, so kehrt sich die Gruppe wieder in sich zusammen. Das passiert natürlich auch, wenn der Zaubertrick langweilig wird.
Also das ist alles nicht so einfach...
Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote aus dieser Woche zum Thema:
Durch eine kleine Erkältung habe ich mich die ganze Woche nicht so wohl gefühlt. Dann habe ich vorgestern vermutlich etwas Falsches gegessen. In der Konsequenz lag ich gestern mit Schüttelfrost und Bauchschmerzen im Bett. Ich musste also in der Firma anrufen und mitteilen, dass ich nicht kommen kann.
Wir hatten zwei Wochen lang im Sprachkurs gelernt, wie man auf Japanisch sagen kann, dass man sich nicht wohl fühlt und was mit einem nicht stimmt. Im Deutschen ist es immer recht einfach "Ich habe ...-schmerzen."
Im Japanischen hingegen gibt es für fast jede Art von Schmerzen einen komplett neuen Satz. Das ganze System ist dabei so unregelmäßig, dass es wirklich schwer zu lernen ist.
Egal!
Als ich im Bett lag und mich vor Kälte schüttelte viel mir keiner dieser Sätze ein und ich brachte es gerade fertig das ganze auf Englisch zu sagen.
Da lernt man zwei Wochen lang unregelmäßige Sätze und wenn dann der eine Tag im Praktikum kommt, an dem man die Sätze braucht, dann kommt man nicht darauf...
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Montag, 6. Januar 2014
Jahres End saufen.
arnemr, 17:16h
Während in Deutschland die Weihnachtsfeiern in den Firmen stattfinden, so findet in Japan ein sogenanntes Bōnenkai. Diese Feiern finden zu den gleichen Zeiten, wie die Weihnachtsfeiern in Deutschland statt und finden aber teilweise auch in der Weihnachtswoche statt (es sind ja reguläre Arbeitstage).
Der Ablauf ist dann wie bei einer Weihnachtsfeier. Man geht gemeinsam in ein Restaurant, isst dort etwas und trinkt eine größere Menge Alkohol.
Der Unterschied ist jedoch, dass beim Bōnenkai kein Weihnachtshintergrund angegeben wird, sondern als Hintergrund wird das angegeben, was man auch in Deutschland macht.
Man versucht das Jahr mit viel Alkohol zu vergessen!
Ja, Bōnenkai bedeutet übersetzt soviel wie “Jahres vergessen Zusammenkunft”.
Diese Zusammenkunft muss man dann am Jahresende mit mehreren Leuten, bzw. mit mehreren Gruppen durchführen. Bei mir war somit die Weihnachtswoche mit vielen Feier bestückt und ich musste jeden Abend raus.
Besonders hart war die Feier mit meiner aktuellen Abteilung.
Die Leute saßen in 4er Gruppen an den Tischen und es wurde für jeden Tisch ein Menü bestellt bei dem, nach japanischer Tradition immer wieder neues Essen in die Mitte gestellt wurde und jeder sich etwas aus der Mitte nahm.
Dabei wurde dann auch reichlich gebechert!
Während ich mein erstes Bier trank, trank der Abteilungsleiter und die Teamleiter am Nachbartisch mal auf die Schnelle drei Bier (jeder natürlich). Und das obwohl ich auch nicht so langsam mein Bier trinke…
Dabei wurden dann auch noch die Fähigkeiten in der englischen Sprache immer besser und es wurden mehr und mehr interessante Konversationen geführt.
Zwischendrin wurde ich dann gefragt, ob ich Karaoke mag, was ich erstmal mit ja beantwortete. Darauf wurde dann natürlich zuerst gesagt, dass wir zusammen zum Karaoke gehen sollten. Ich dachte also, dass ich schon wieder einen neuen Plan für das nächste Jahr hatte, wovon ich im ersten Moment etwas semi begeistert war.
Die Leute sind zwar nett, jedoch wollte ich das neue Jahr nicht vor dem Beginn komplett ausbuchen.
Das war jedoch sowieso ein Missverständnis!
Die Kollegen wollten direkt nach dem Essen zum Karaoke gehen. So gegen 23:30 wollten die Kollegen noch einmal zum Karaoke gehen.
Ok, auf ging es.
Wir landeten also in einer Bar mit einer Karaokeanlage. Dort bestellte man jedoch keinen Whisky, sondern eine Flasche Whisky.
Wir waren zu dem Zeitpunkt nur noch fünf Personen, jedoch waren wir alle schon sehr gut angeheitert. Da war dann doch die ganze Flasche Chivas Regal etwas viel.
Am nächsten Tag stand dann Arbeit wieder an…
Kurzum: Es war wohl Keiner produktiv an dem Tag.
Der Ablauf ist dann wie bei einer Weihnachtsfeier. Man geht gemeinsam in ein Restaurant, isst dort etwas und trinkt eine größere Menge Alkohol.
Der Unterschied ist jedoch, dass beim Bōnenkai kein Weihnachtshintergrund angegeben wird, sondern als Hintergrund wird das angegeben, was man auch in Deutschland macht.
Man versucht das Jahr mit viel Alkohol zu vergessen!
Ja, Bōnenkai bedeutet übersetzt soviel wie “Jahres vergessen Zusammenkunft”.
Diese Zusammenkunft muss man dann am Jahresende mit mehreren Leuten, bzw. mit mehreren Gruppen durchführen. Bei mir war somit die Weihnachtswoche mit vielen Feier bestückt und ich musste jeden Abend raus.
Besonders hart war die Feier mit meiner aktuellen Abteilung.
Die Leute saßen in 4er Gruppen an den Tischen und es wurde für jeden Tisch ein Menü bestellt bei dem, nach japanischer Tradition immer wieder neues Essen in die Mitte gestellt wurde und jeder sich etwas aus der Mitte nahm.
Dabei wurde dann auch reichlich gebechert!
Während ich mein erstes Bier trank, trank der Abteilungsleiter und die Teamleiter am Nachbartisch mal auf die Schnelle drei Bier (jeder natürlich). Und das obwohl ich auch nicht so langsam mein Bier trinke…
Dabei wurden dann auch noch die Fähigkeiten in der englischen Sprache immer besser und es wurden mehr und mehr interessante Konversationen geführt.
Zwischendrin wurde ich dann gefragt, ob ich Karaoke mag, was ich erstmal mit ja beantwortete. Darauf wurde dann natürlich zuerst gesagt, dass wir zusammen zum Karaoke gehen sollten. Ich dachte also, dass ich schon wieder einen neuen Plan für das nächste Jahr hatte, wovon ich im ersten Moment etwas semi begeistert war.
Die Leute sind zwar nett, jedoch wollte ich das neue Jahr nicht vor dem Beginn komplett ausbuchen.
Das war jedoch sowieso ein Missverständnis!
Die Kollegen wollten direkt nach dem Essen zum Karaoke gehen. So gegen 23:30 wollten die Kollegen noch einmal zum Karaoke gehen.
Ok, auf ging es.
Wir landeten also in einer Bar mit einer Karaokeanlage. Dort bestellte man jedoch keinen Whisky, sondern eine Flasche Whisky.
Wir waren zu dem Zeitpunkt nur noch fünf Personen, jedoch waren wir alle schon sehr gut angeheitert. Da war dann doch die ganze Flasche Chivas Regal etwas viel.
Am nächsten Tag stand dann Arbeit wieder an…
Kurzum: Es war wohl Keiner produktiv an dem Tag.
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Freitag, 3. Januar 2014
Hoffentlich nicht der letzte Beitrag...
arnemr, 06:29h
Früher oder später musste es ja passieren.
Meine Zahnpasta aus Deutschland ist leer!

Ich musste also das machen, wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet habe.
Ich musste Zahnpasta kaufen...
Aber warum habe ich mich bisher so davor gefürchtet neue Zahnpasta zu kaufen?
Es beginnt einfach damit, dass ich die Zeichen auf den Verpackungen nicht lesen kann und die Japaner auch unter einigen Bildern andere Sachen verstehen.
Ich wollte also nicht ausversehen Abflussreiniger, Rattengift, Schuhkrem oder sonst ein merkwürdige Paste kaufen. Ich hoffe daher also, dass die Paste, die ich gekauft habe Zahnpasta ist und nichts giftiges.
Also checkte ich zuerst die Bilder auf der Verpackung, die nach Zahnpasta aussahen.

Im zweiten Schritt schaute ich mir also die Kanjis an.
Ich erkannte das fünfte Symbol in der oberen Reihe (die Punkte ignoriert).
Es bedeutet Fleisch.
Das Symbol danach ist etwas knifflig. Offensichtlich ist es zweimal das selbe Symbol (übereinander). Nur übereinander, also das Symbol doppelt.
Einfach bedeutet das Symbol Dienstag...
Oder aber auch Feuer.
Doppelt könnte es also „jeden Dienstag“ oder „Brand“ bedeuten.
Also könnte es etwas wie brennendes Zahnfleisch bedeuten oder aber auch eine weitere Bedeutung für Fleisch Kanji und das zweite Kanji meint dann vielleicht jeden Dienstag.
Das Kanji danach (der Punkt wieder ignoriert) bedeutet meines Wissens nach Mund.

Naja, das Kanji hat wohl auch mehrere Bedeutungen.
Das Bild zeigt den Umstellhebel an meinem Wasserhahn, der Zwischen Dusche und Wasserhahn wechseln kann. Die oberen, drei Symbole stehen für den Wasserhahn. Das erste Symbol kenne ich nicht. Das zweite Symbol steht für Mittwoch aber auf für Wasser. Das dritte und letzte Symbol steht für Mund aber vermutlich auch für Öffnung und in gewissen Kombinationen für Ausgang.
Also könnte der nächste Block irgendwas Bedeuten oder auf den Mund verweisen oder aber vielleicht auch für ein Abflussrohr.
Es wird also spannend! Nun geht es darum die Paste zu testen. Wenn alles gut läuft ist es Zahnpasta und ich überlebe das Experiment und wenn nicht, dann werden in Zukunft wohl keine weiteren Beiträge in diesem Blog mehr kommen...
Meine Zahnpasta aus Deutschland ist leer!

Ich musste also das machen, wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet habe.
Ich musste Zahnpasta kaufen...
Aber warum habe ich mich bisher so davor gefürchtet neue Zahnpasta zu kaufen?
Es beginnt einfach damit, dass ich die Zeichen auf den Verpackungen nicht lesen kann und die Japaner auch unter einigen Bildern andere Sachen verstehen.
Ich wollte also nicht ausversehen Abflussreiniger, Rattengift, Schuhkrem oder sonst ein merkwürdige Paste kaufen. Ich hoffe daher also, dass die Paste, die ich gekauft habe Zahnpasta ist und nichts giftiges.
Also checkte ich zuerst die Bilder auf der Verpackung, die nach Zahnpasta aussahen.

Im zweiten Schritt schaute ich mir also die Kanjis an.
Ich erkannte das fünfte Symbol in der oberen Reihe (die Punkte ignoriert).
Es bedeutet Fleisch.
Das Symbol danach ist etwas knifflig. Offensichtlich ist es zweimal das selbe Symbol (übereinander). Nur übereinander, also das Symbol doppelt.
Einfach bedeutet das Symbol Dienstag...
Oder aber auch Feuer.
Doppelt könnte es also „jeden Dienstag“ oder „Brand“ bedeuten.
Also könnte es etwas wie brennendes Zahnfleisch bedeuten oder aber auch eine weitere Bedeutung für Fleisch Kanji und das zweite Kanji meint dann vielleicht jeden Dienstag.
Das Kanji danach (der Punkt wieder ignoriert) bedeutet meines Wissens nach Mund.

Naja, das Kanji hat wohl auch mehrere Bedeutungen.
Das Bild zeigt den Umstellhebel an meinem Wasserhahn, der Zwischen Dusche und Wasserhahn wechseln kann. Die oberen, drei Symbole stehen für den Wasserhahn. Das erste Symbol kenne ich nicht. Das zweite Symbol steht für Mittwoch aber auf für Wasser. Das dritte und letzte Symbol steht für Mund aber vermutlich auch für Öffnung und in gewissen Kombinationen für Ausgang.
Also könnte der nächste Block irgendwas Bedeuten oder auf den Mund verweisen oder aber vielleicht auch für ein Abflussrohr.
Es wird also spannend! Nun geht es darum die Paste zu testen. Wenn alles gut läuft ist es Zahnpasta und ich überlebe das Experiment und wenn nicht, dann werden in Zukunft wohl keine weiteren Beiträge in diesem Blog mehr kommen...
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