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Samstag, 18. Januar 2014
Schneid sie ab, schnell, sie stören!
arnemr, 12:48h
Viele Sachen in Japan sind eine Frage der Zeit, bis ich mich mit ihnen beschäftigen muss. Eine dieser Geschichten betrifft meine Haare.

Ja, Haare wachsen permanent und man kann das leider auch nicht unterbinden. Selbst wenn man den Haaren verbietet zu wachsen, so wachsen diese weiter und werden irgendwann nervig und hässlich lang.
Und ja, sie waren zu lang, viel zu nervig und sahen wirklich nicht mehr gut aus.
An einem Tag ging es dann nach der Arbeit schnell nach Hause, wo ich mein Notebook einpackte.
Warum mein Notebook?
Schon in Deutschland wurde mir klar, dass es unheimlich schwer werden wird den Friseur zu erklären, wie er meine Haare schneiden soll. Daher habe ich meinen Friseur in Deutschland beim letzten Besuch gebeten, ein Video von meinen Haaren zu machen, das meine Haare so zeigt, dass ein anderer Friseur versteht, wie er meine Haare schneiden muss.
Also nahm ich mein Notebook in meinem Rucksack mit mir zum nächsten Friseur. Dort versuchte ich dann mit so wenigen Worten und möglichst vielen Zeichen zu erklären, dass ich die Haare geschnitten bekommen möchte.
Der Friseur jedoch wollte mir mitteilen, dass er an dem Tag ausgebucht ist. Da er kein Englisch sprach verwendete er Japanisch und sprach immer komplexere Sätze, mit immer mehr Wörtern und das immer schneller. Er war offensichtlich mit der Situation überfordert...
Da es aber sowieso keinen Termin für mich gab hatte sich der Friseur für mich erledigt und ich machte mich auf die Suche nach dem nächsten Friseurladen.

Zum Glück stehen in Japan vor den Friseurläden diese Säulen, die klar darauf hinweisen, dass in dem Gebäude ein Friseur ist.
Ich wusste also, dass ich diese Säulen mehrfach in der Gegend gesehen habe und deshalb machte ich mich auf die Suche einen dieser Läden zu finden. Die Suche dauerte auch nicht lange und ich konnte schnell einen Friseur finden.
In dem Laden wurde jedoch gerade ein anderer Kunde bedient und ich musste erst einmal warten, bis ich dran war.
Irgendwann kam dann die Mutter des Friseurs rein und brachte mir und den anderen Kunden einen Kaffee. Dann fragte sie mich auf Japanisch, woher ich komme. Da ich die Frage beim ersten Mal jedoch nicht ganz verstanden habe wollte ich gerade nachfragen, was sie gesagt hat, als der andere Kunde auf einmal anfing meine Lebensgeschichte zu erzählen.
Ich habe den Mann zuvor noch nie bewusst gesehen und ich hatte wirklich keine Ahnung, wer das ist!
Wieso wusste er, woher ich komme, was ich studiert habe, was ich studiere, was ich gerade in Japan mache und wie alt ich ungefähr bin?
Woher?!?
Nach einem kurzem Gespräch stellte sich dann heraus, dass er ein Informatiker in meiner Firma ist und das man mich ja dort kennt.
Ich bin zwar mitten im Großraum Tokyo und in der Nähe einer größeren Bahnstation, jedoch ist die Firma einer der größten Arbeitgeber hier in der Gegend. Daher ist die Chance dann doch etwas größer, dass ich hier jemanden über dem Weg laufe, der in meiner Firma arbeitet und mich kennt.
Ok, dass passiert regelmäßig in Restaurants in der Umgebung, in denen ich dann mit „Richter-san“ angesprochen werde.
Aber ok, ich sollte mich in der Gegend also nicht schlecht benehmen, da mich vermutlich jemand kennen wird.
Ok, zurück in die Szene!
Wir unterhielten uns kurz und es stellte sich heraus, dass sowohl der Friseur, als auch dessen Mutter zumindest einzelne Wörter Englisch können und man erzählte mir stolz, dass die Schwester des Friseurs bei Siemens in Stuttgart arbeitet.
Mit dem Video und den paar Wörtern, die wir gemeinsam sprechen konnten waren wir dann in der Lage zusammen zu kommunizieren, sodass mir die Haare ordentlich geschnitten wurden.

Am Ende gab es von der Mutter des Friseurs noch ein paar Kekse als Geschenk.
Das war jedoch nicht der Höhepunkt.
Ich war überrascht über den niedrigen Preis von ca. 20 €, bei dem eine Klopfmassage im Preis mit integriert ist. Die Massage von Kopf und oberen Rücken plus die ganze Behandlung war sehr entspannend.
Dafür, dass Japan normal sehr Teuer ist waren die Leistungen beim Friseur sehr günstig und wirklich überraschend gut.

Und am Ende hatte ich endlich wieder kurze Haare.
Endlich!

Ja, Haare wachsen permanent und man kann das leider auch nicht unterbinden. Selbst wenn man den Haaren verbietet zu wachsen, so wachsen diese weiter und werden irgendwann nervig und hässlich lang.
Und ja, sie waren zu lang, viel zu nervig und sahen wirklich nicht mehr gut aus.
An einem Tag ging es dann nach der Arbeit schnell nach Hause, wo ich mein Notebook einpackte.
Warum mein Notebook?
Schon in Deutschland wurde mir klar, dass es unheimlich schwer werden wird den Friseur zu erklären, wie er meine Haare schneiden soll. Daher habe ich meinen Friseur in Deutschland beim letzten Besuch gebeten, ein Video von meinen Haaren zu machen, das meine Haare so zeigt, dass ein anderer Friseur versteht, wie er meine Haare schneiden muss.
Also nahm ich mein Notebook in meinem Rucksack mit mir zum nächsten Friseur. Dort versuchte ich dann mit so wenigen Worten und möglichst vielen Zeichen zu erklären, dass ich die Haare geschnitten bekommen möchte.
Der Friseur jedoch wollte mir mitteilen, dass er an dem Tag ausgebucht ist. Da er kein Englisch sprach verwendete er Japanisch und sprach immer komplexere Sätze, mit immer mehr Wörtern und das immer schneller. Er war offensichtlich mit der Situation überfordert...
Da es aber sowieso keinen Termin für mich gab hatte sich der Friseur für mich erledigt und ich machte mich auf die Suche nach dem nächsten Friseurladen.

Zum Glück stehen in Japan vor den Friseurläden diese Säulen, die klar darauf hinweisen, dass in dem Gebäude ein Friseur ist.
Ich wusste also, dass ich diese Säulen mehrfach in der Gegend gesehen habe und deshalb machte ich mich auf die Suche einen dieser Läden zu finden. Die Suche dauerte auch nicht lange und ich konnte schnell einen Friseur finden.
In dem Laden wurde jedoch gerade ein anderer Kunde bedient und ich musste erst einmal warten, bis ich dran war.
Irgendwann kam dann die Mutter des Friseurs rein und brachte mir und den anderen Kunden einen Kaffee. Dann fragte sie mich auf Japanisch, woher ich komme. Da ich die Frage beim ersten Mal jedoch nicht ganz verstanden habe wollte ich gerade nachfragen, was sie gesagt hat, als der andere Kunde auf einmal anfing meine Lebensgeschichte zu erzählen.
Ich habe den Mann zuvor noch nie bewusst gesehen und ich hatte wirklich keine Ahnung, wer das ist!
Wieso wusste er, woher ich komme, was ich studiert habe, was ich studiere, was ich gerade in Japan mache und wie alt ich ungefähr bin?
Woher?!?
Nach einem kurzem Gespräch stellte sich dann heraus, dass er ein Informatiker in meiner Firma ist und das man mich ja dort kennt.
Ich bin zwar mitten im Großraum Tokyo und in der Nähe einer größeren Bahnstation, jedoch ist die Firma einer der größten Arbeitgeber hier in der Gegend. Daher ist die Chance dann doch etwas größer, dass ich hier jemanden über dem Weg laufe, der in meiner Firma arbeitet und mich kennt.
Ok, dass passiert regelmäßig in Restaurants in der Umgebung, in denen ich dann mit „Richter-san“ angesprochen werde.
Aber ok, ich sollte mich in der Gegend also nicht schlecht benehmen, da mich vermutlich jemand kennen wird.
Ok, zurück in die Szene!
Wir unterhielten uns kurz und es stellte sich heraus, dass sowohl der Friseur, als auch dessen Mutter zumindest einzelne Wörter Englisch können und man erzählte mir stolz, dass die Schwester des Friseurs bei Siemens in Stuttgart arbeitet.
Mit dem Video und den paar Wörtern, die wir gemeinsam sprechen konnten waren wir dann in der Lage zusammen zu kommunizieren, sodass mir die Haare ordentlich geschnitten wurden.

Am Ende gab es von der Mutter des Friseurs noch ein paar Kekse als Geschenk.
Das war jedoch nicht der Höhepunkt.
Ich war überrascht über den niedrigen Preis von ca. 20 €, bei dem eine Klopfmassage im Preis mit integriert ist. Die Massage von Kopf und oberen Rücken plus die ganze Behandlung war sehr entspannend.
Dafür, dass Japan normal sehr Teuer ist waren die Leistungen beim Friseur sehr günstig und wirklich überraschend gut.

Und am Ende hatte ich endlich wieder kurze Haare.
Endlich!
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Dienstag, 14. Januar 2014
100 Tage Jubiläum
arnemr, 15:49h
Ich hatte wirklich nicht vor heute einen Beitrag zu schreiben. Jedoch habe ich dann etwas gesehen:
Der Blog ist heute 100 Tage alt.
Ja, der Blog ist heute wirklich 100 Tage alt und verfügt mittlerweile über 32 mehr oder weniger sinnvolle Beitrage. Das ist jedoch schon einmal ein besonderes Ereignis und ich möchte mich schonmal bei den regelmäßigen Lesern bedanken.
Ok, ich bekomme durch den Blog nichts. Jedoch ist das regelmäßige Lesen des Blogs ein Zeichen dafür, dass ich zumindest etwas richtig gemacht habe ;)
Die ersten 25 Beiträge konnte ich noch grob verfolgen, wie viele Leser der Blog hat. Jedoch werden nur die Leserzahlen für die 25. meist gelesenen Beiträge angezeigt und daher habe ich mittlerweile nicht einmal den Ansatz einer Idee, wie viele Personen den Blog wirklich lesen.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Metrik durchgeführt wird oder wie die Klicks zusammen kommen. "Gib das mal den Azubi Dr. ..." hat es in kürzester Zeit auf über einhundert Klicks geschafft und andere, sehr alte Beiträge hängen noch bei ca. 50 Aufrufen.
Aber das spielt auch keine wirkliche Rolle! Solange ein paar Leute Freude oder sonst Etwas aus dem Blog ziehen soll es gut sein!
Aber vielleicht ist es Zeit ein kurzes Resümee zu verfassen. Immerhin hatte ich schon vor zwei Wochenbergfest (die Verlängerung musste aus organisatorischen Gründen auf der deutschen Seite zurück genommen werden).
Aber ich habe gerade irgendwie keine Idee für ein Resümee...
Das Essen ist gut. Ja, da kann man nichts sagen. Wobei ich wirklich einen guten Döner vermisse! Auch habe ich meine Essgewohnheiten umgestellt und esse momentan viele Sachen, die ich mir in Deutschland wieder tunlichst verkneifen werde.
Dazu kommt die fehlende frische Luft bei der Arbeit. Das hat mich tatsächlich dazu getrieben mit den Kaffeetrinken anzufangen.
Und das nicht wenig!
Ich habe in einer Abteilung fast einen Rekord mit den getrunkenen Tassen pro Monat aufgestellt. Einer der Arbeitskollegen wollte mit mir mithalten (er ist zwei Köpfe kleiner als ich) und nach nur einer Woche war er eine wandelnde Leiche. Ihm fehlte komplett der Schlaf...
Was gibt es noch?
Ahhh, die Kommunikation und Freunde. Meine Freunde sind aus den Ferien zurück und es geht wieder zur Sache. Jedoch vermisse ich unheimlich flüssige Konversationen. Ich will mein Englisch nicht schön reden, jedoch spricht kaum einer hier flüssig Englisch (auch nicht meine Freunde), was wirklich ein wenig deprimierend ist und was auch dazu führte, dass ich vom Krankenhaus abgewiesen wurde und man mich nicht behandelt hat - ich sollte mit jemanden wieder kommen, der Japanisch spricht (die Geschichte ist bisher nur auf Facebook und ich werde sie noch einmal als Beitrag hier posten).
Um den Frust in diesem Bereich zu beseitigen habe ich mich nun in einem entsprechenden Forum angemeldet. Daraufhin haben sich direkt auch zwei Leute bei mir gemeldet, die sich mich mir auf Deutsch unterhalten wollen. Eine Leidensgenossin, die gerade auch ein Praktikum in Tokyo anfängt und ein Japaner, der flüssig Englisch spricht und sein Deutsch aufbessern möchte.
Ich freu mich ja schon wie ein Kind darauf!
Ich bin tatsächlich auch von der Vielfalt des Landes überrumpelt. Es gibt noch so viel zu sehen und so wenig Zeit. Jedoch entscheide ich mich sehr häufig etwas mit Freunden zu unternehmen und nicht die Besonderheiten des Landes zu erforschen. Ich weiß noch nicht ob das gut oder schlecht ist. Spaß bleibt aber Spaß und darum sollte es ja gehen.
Ich bin mal echt gespannt, was mir die nächsten 2 1/2 Monate noch bringen werden!
Der Blog ist heute 100 Tage alt.
Ja, der Blog ist heute wirklich 100 Tage alt und verfügt mittlerweile über 32 mehr oder weniger sinnvolle Beitrage. Das ist jedoch schon einmal ein besonderes Ereignis und ich möchte mich schonmal bei den regelmäßigen Lesern bedanken.
Ok, ich bekomme durch den Blog nichts. Jedoch ist das regelmäßige Lesen des Blogs ein Zeichen dafür, dass ich zumindest etwas richtig gemacht habe ;)
Die ersten 25 Beiträge konnte ich noch grob verfolgen, wie viele Leser der Blog hat. Jedoch werden nur die Leserzahlen für die 25. meist gelesenen Beiträge angezeigt und daher habe ich mittlerweile nicht einmal den Ansatz einer Idee, wie viele Personen den Blog wirklich lesen.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Metrik durchgeführt wird oder wie die Klicks zusammen kommen. "Gib das mal den Azubi Dr. ..." hat es in kürzester Zeit auf über einhundert Klicks geschafft und andere, sehr alte Beiträge hängen noch bei ca. 50 Aufrufen.
Aber das spielt auch keine wirkliche Rolle! Solange ein paar Leute Freude oder sonst Etwas aus dem Blog ziehen soll es gut sein!
Aber vielleicht ist es Zeit ein kurzes Resümee zu verfassen. Immerhin hatte ich schon vor zwei Wochenbergfest (die Verlängerung musste aus organisatorischen Gründen auf der deutschen Seite zurück genommen werden).
Aber ich habe gerade irgendwie keine Idee für ein Resümee...
Das Essen ist gut. Ja, da kann man nichts sagen. Wobei ich wirklich einen guten Döner vermisse! Auch habe ich meine Essgewohnheiten umgestellt und esse momentan viele Sachen, die ich mir in Deutschland wieder tunlichst verkneifen werde.
Dazu kommt die fehlende frische Luft bei der Arbeit. Das hat mich tatsächlich dazu getrieben mit den Kaffeetrinken anzufangen.
Und das nicht wenig!
Ich habe in einer Abteilung fast einen Rekord mit den getrunkenen Tassen pro Monat aufgestellt. Einer der Arbeitskollegen wollte mit mir mithalten (er ist zwei Köpfe kleiner als ich) und nach nur einer Woche war er eine wandelnde Leiche. Ihm fehlte komplett der Schlaf...
Was gibt es noch?
Ahhh, die Kommunikation und Freunde. Meine Freunde sind aus den Ferien zurück und es geht wieder zur Sache. Jedoch vermisse ich unheimlich flüssige Konversationen. Ich will mein Englisch nicht schön reden, jedoch spricht kaum einer hier flüssig Englisch (auch nicht meine Freunde), was wirklich ein wenig deprimierend ist und was auch dazu führte, dass ich vom Krankenhaus abgewiesen wurde und man mich nicht behandelt hat - ich sollte mit jemanden wieder kommen, der Japanisch spricht (die Geschichte ist bisher nur auf Facebook und ich werde sie noch einmal als Beitrag hier posten).
Um den Frust in diesem Bereich zu beseitigen habe ich mich nun in einem entsprechenden Forum angemeldet. Daraufhin haben sich direkt auch zwei Leute bei mir gemeldet, die sich mich mir auf Deutsch unterhalten wollen. Eine Leidensgenossin, die gerade auch ein Praktikum in Tokyo anfängt und ein Japaner, der flüssig Englisch spricht und sein Deutsch aufbessern möchte.
Ich freu mich ja schon wie ein Kind darauf!
Ich bin tatsächlich auch von der Vielfalt des Landes überrumpelt. Es gibt noch so viel zu sehen und so wenig Zeit. Jedoch entscheide ich mich sehr häufig etwas mit Freunden zu unternehmen und nicht die Besonderheiten des Landes zu erforschen. Ich weiß noch nicht ob das gut oder schlecht ist. Spaß bleibt aber Spaß und darum sollte es ja gehen.
Ich bin mal echt gespannt, was mir die nächsten 2 1/2 Monate noch bringen werden!
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Sonntag, 12. Januar 2014
Spätjahresputz
arnemr, 19:47h
Ich habe ja schon zuvor über die Bōnenkai Feier mit der Abteilung gesprochen. Nun möchte ich die Geschichte fortsetzen.
Am Ende des Berichtes hatte ich ja geschrieben, dass der nächste Arbeitstag nicht sehr produktiv war. Genau diesen Tag möchte ich jetzt einmal aufgreifen. Es handelt sich dabei um den letzten Freitag des letzten Jahres und auch um meinen letzten Arbeitstag im letztren Jahr.
Wir kamen also alle zur Firma und der Großteil war noch immer betrunken. Gut, was erwartet man auch anderes nach so einer Nacht, die wir zuvor überstehen mussten. Dementsprechend kämpften alle damit ein Wenig wach und produktiv auszusehen. Das viel mir aber genau wie einigen Kollegen sehr schwer und deswegen bewegten wir uns auch mehr in Schlangenlinien zu dem Kaffeeautomaten...
Aber was muss, das muss und daher reißten wir uns alle zusammen und versuchten unsere Arbeit zumindest so gut zu machen, wie wir es konnten. Und eh man sich versah hatten wir es auch zur Mittagspause geschafft und es gab erstmal eine große Portion Essen in der Kantine.
Hier muss ich ganz kurz die Geschichte unterbrechen:
Zu der Kantine sagen mir immer alle Kollegen, wie schlecht die Kantine doch ist. Ich gehe da meistens jedoch sehr gerne hin!
Ja, das Essen ist nicht wirklich super. Jedoch wenn ich es mit der Mensa aus Hamburg vergleiche...
Beschreiben wir die Qualität des Mensa-Essens mit versuchter Körperverletzung und seit ich aufgehört habe dort zu essen graut es mir vor Großküchen. Diese Kantine hat jedoch meine Angst soweit genommen und ich kann dort auch gut essen gehen (aber nur einmal pro Tag).
Aber wieder zurück zur Geschichte!
Mit einen reich gefüllten Magen kehrte ich zu meinen Arbeitsplatz zurück um zu versuchen, endlich produktiv zu werden.
Kurzum: Es hat nicht geklappt.
Kaum saß ich auf meinen Platz kam ein älterer Kollege vorbei und erklärte mir, dass ich langsam die Arbeit runter fahren sollte (HAHA, als ob ich überhaupt an diesen Tag irgendeine Arbeit geschafft hätte). Zusätzlich erklärte er mir, dass ich anfangen sollte meinen Arbeitsplatz richtig aufzuräumen.
Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen. Ich habe Staub gewischt und hab dann noch über fünf Minuten Unterlagen geschreddert, weil ich immer noch nicht in der Lage war zu beurteilen, welche in den normalen Müll dürfen. Also einfach alles schreddern und den Rest sortieren.
Danach ging es dann zu einer Versammlung in den Großraumbüro über uns.
Ganz kurz: Ich arbeite in einem dreistöckigen Gebäude mit einer Fertigung im Erdgeschoss und darüber zwei Etagen mit jeweils einem Großraumbüro, in dem die Leitung der Fertigung und ein Teil der Entwicklung sitzen (bzw. erster Stock Forschung und Entwicklung und ein Teil Fertigungsleitung und zweiter Stock rein Forschung und Entwicklung - ich sitze momentan im ersten Stock).
In dem großen Büro sammelten sich dann die über hundert Mitglieder der Forschung- und Entwicklungsabteilung, die in diesem Gebäude arbeiten. Also sehr viele Leute (Ok, dieses Meeting gibt es sowieso einmal pro Woche).
In der Mitte des Raums waren mehrere Kartons gestapelt und einer aus der Abteilungsleitung hielt dann erstmal eine Rede. Den Inhalt der Rede habe ich nicht wirklich verstanden, jedoch wurden danach die Kartons geöffnet, die Unmengen an Reinigungsmitteln und Putztüchern enthielten.
Danach wurde alles gewischt und geputzt!
Die Leute wurden in Gruppen eingeteilt und es wurde wirklich alles gereinigt. Leider wurde ich trotz meiner Größe nicht für das Putzen der Leuchtstoffröhren eingeteilt und durfte daher für die nächsten 1 1/2 Stunden mit ein paar Leuten (inklusive Abteilungsleiter und Teamleiter) auf dem Boden rum kriechen und den Boden mit der Hand wischen.
Nein, dass ist kein Scherz!
Erst am Ende erfuhr ich, dass unser Team auch für das Staubwischen auf den Oberseiten der Regale zuständig ist...
Das hätte ich von Anfang an machen können. Dann hätte keiner der Japaner auf den Drehstühlen rumturnen müssen. Aber nein, die Planung hatte an der Stelle keinerlei Rücksicht auf die Größen genommen. Somit durften die Kollegen, die die Regale putzten dann feststellen, dass ich als Hobby in den letzten Monaten immer auf die Regale "Putz mich!" (natürlich in Englisch) geschrieben habe.
Ich habe das immer wieder mit einen Fingern in den Staub geschrieben. Das hatte jedoch bisher keiner in der Firma gesehen (gut ich bin ca. 195 groß und es gibt nur eine Hand voll Leute in der Firma, die nicht mindestens ein Kopf kleiner sind als ich). Wirklich keiner hatte meine Texte gelesen und nun wurden sie alle weg gewischt.
Jedoch wurde mir erst in diesen Moment klar, dass jeder sofort wusste, wer das auf die Regale und Schränke geschrieben hat...
Keiner kommt dort Oben an und keiner nutzt freiwillig Englisch, wenn er es nicht muss.
Aber schwamm drüber. Es würde mich aber schon interessieren, was die Kollegen sich dabei gedacht haben...
Ok, also irgendwann war dann die ganze Putztour durch und wir trafen uns endlich alle wieder im oberen Stockwerk. Dort standen nun keine Kartons mehr, sondern "nur noch" Tische voller Bierdosen. Der oberste Leiter der Forschung und Entwicklung hielt dann noch eine Rede und danach nahmen sich die Leiter jeder ein Bier, öffneten es und stießen an. Danach wurde dann weniger offiziell das Bier an alle Mitarbeiter verteilt. Der oberste Leiter kam noch kurz zu mir und wünschte mir einen guten Rutsch, als ich gerade mein Bier in die Hand bekam. Er stieß dann noch einmal mit meiner NOCH geschlossenen Bierdose an und ging weiter.
Ich weiß nicht wie es kam, jedoch hatte ich eine Kurzschlussreaktion.
Zack, mein Bier war offen.
Die Kollegen um mich herum gucken schockiert und schnell wurde mir erklärt, dass nur die Chefs das machen dürfen.
Na toll! Der Zug war jetzt abgefahren!
Aber das Problem löste sich quasi wie von alleine, als mein Abteilungsleider dann auch noch mit mir anstoßen wollte und einen Schluck nahm. Danach kamen dann auch noch ein paar Trainees mit offenen Bieren zu mir und tranken auch noch mit mir.
Ich weiß jedoch nicht ob die Trainees den selben Fehler begangen haben oder einfach aus Mitleid meinem Beispiel gefolgt sind, damit ich nicht ganz so doof dastehen. Das Problem war aber gelöst und ich trank mein Bier nicht alleine.
Danach ging es dann noch mit Leuten aus der Firma zum Essen und die Arbeit war für das Jahr erledigt.
Vergleicht man nun diesen Putztag mit deutschen Gewohnheiten findet man recht schnell den Frühjahresputz. Mir fiel auf, dass die Japaner wirklich sehr, sehr viel Wert auf den Jahreswechsel legen und diesen Putz am Jahresende machen, damit sie vom Sinn her ohne Altlasten in das neue Jahr starten können. Der Start im neuen Jahr ist dann sauber und frisch.
In Deutschland läuft dies jedoch etwas anders...
Wir nehmen uns vielleicht Vorsätze für das neue Jahr, jedoch gehen wir nicht so stark auf das neue Jahr ein wie die Japaner es tun (also mit den Putzen und den Bōnenkai).
Man merkt stattdessen, dass der Jahreswechsel zum Teil zwar zelebriert wird, jedoch viele Ereignisse und Feiern vom Jahreswechsel gelöst sind. So misten sich Deutsche (vermutlich Historisch bedingt) zum Winter ein und wenn das Frühjahr kommt, dann räumt man die Überreste vom Einmisten auf. Dieses Vorgehen ist vom Jahreswechsel losgelöst. Jedoch haben die Japaner es mit dem Jahreswechsel verbunden. Das ist jedoch kein Wunder, da es in Japan nur an wenigen Orten so kalt wird wie in Deutschland im Winter und man sich nicht ganz so stark einmisten muss.
Es ist also eine interessante Erfahrung gewesen, die die Unterschiede in den Kulturen dann doch deutlich machte.
Am Ende des Berichtes hatte ich ja geschrieben, dass der nächste Arbeitstag nicht sehr produktiv war. Genau diesen Tag möchte ich jetzt einmal aufgreifen. Es handelt sich dabei um den letzten Freitag des letzten Jahres und auch um meinen letzten Arbeitstag im letztren Jahr.
Wir kamen also alle zur Firma und der Großteil war noch immer betrunken. Gut, was erwartet man auch anderes nach so einer Nacht, die wir zuvor überstehen mussten. Dementsprechend kämpften alle damit ein Wenig wach und produktiv auszusehen. Das viel mir aber genau wie einigen Kollegen sehr schwer und deswegen bewegten wir uns auch mehr in Schlangenlinien zu dem Kaffeeautomaten...
Aber was muss, das muss und daher reißten wir uns alle zusammen und versuchten unsere Arbeit zumindest so gut zu machen, wie wir es konnten. Und eh man sich versah hatten wir es auch zur Mittagspause geschafft und es gab erstmal eine große Portion Essen in der Kantine.
Hier muss ich ganz kurz die Geschichte unterbrechen:
Zu der Kantine sagen mir immer alle Kollegen, wie schlecht die Kantine doch ist. Ich gehe da meistens jedoch sehr gerne hin!
Ja, das Essen ist nicht wirklich super. Jedoch wenn ich es mit der Mensa aus Hamburg vergleiche...
Beschreiben wir die Qualität des Mensa-Essens mit versuchter Körperverletzung und seit ich aufgehört habe dort zu essen graut es mir vor Großküchen. Diese Kantine hat jedoch meine Angst soweit genommen und ich kann dort auch gut essen gehen (aber nur einmal pro Tag).
Aber wieder zurück zur Geschichte!
Mit einen reich gefüllten Magen kehrte ich zu meinen Arbeitsplatz zurück um zu versuchen, endlich produktiv zu werden.
Kurzum: Es hat nicht geklappt.
Kaum saß ich auf meinen Platz kam ein älterer Kollege vorbei und erklärte mir, dass ich langsam die Arbeit runter fahren sollte (HAHA, als ob ich überhaupt an diesen Tag irgendeine Arbeit geschafft hätte). Zusätzlich erklärte er mir, dass ich anfangen sollte meinen Arbeitsplatz richtig aufzuräumen.
Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen. Ich habe Staub gewischt und hab dann noch über fünf Minuten Unterlagen geschreddert, weil ich immer noch nicht in der Lage war zu beurteilen, welche in den normalen Müll dürfen. Also einfach alles schreddern und den Rest sortieren.
Danach ging es dann zu einer Versammlung in den Großraumbüro über uns.
Ganz kurz: Ich arbeite in einem dreistöckigen Gebäude mit einer Fertigung im Erdgeschoss und darüber zwei Etagen mit jeweils einem Großraumbüro, in dem die Leitung der Fertigung und ein Teil der Entwicklung sitzen (bzw. erster Stock Forschung und Entwicklung und ein Teil Fertigungsleitung und zweiter Stock rein Forschung und Entwicklung - ich sitze momentan im ersten Stock).
In dem großen Büro sammelten sich dann die über hundert Mitglieder der Forschung- und Entwicklungsabteilung, die in diesem Gebäude arbeiten. Also sehr viele Leute (Ok, dieses Meeting gibt es sowieso einmal pro Woche).
In der Mitte des Raums waren mehrere Kartons gestapelt und einer aus der Abteilungsleitung hielt dann erstmal eine Rede. Den Inhalt der Rede habe ich nicht wirklich verstanden, jedoch wurden danach die Kartons geöffnet, die Unmengen an Reinigungsmitteln und Putztüchern enthielten.
Danach wurde alles gewischt und geputzt!
Die Leute wurden in Gruppen eingeteilt und es wurde wirklich alles gereinigt. Leider wurde ich trotz meiner Größe nicht für das Putzen der Leuchtstoffröhren eingeteilt und durfte daher für die nächsten 1 1/2 Stunden mit ein paar Leuten (inklusive Abteilungsleiter und Teamleiter) auf dem Boden rum kriechen und den Boden mit der Hand wischen.
Nein, dass ist kein Scherz!
Erst am Ende erfuhr ich, dass unser Team auch für das Staubwischen auf den Oberseiten der Regale zuständig ist...
Das hätte ich von Anfang an machen können. Dann hätte keiner der Japaner auf den Drehstühlen rumturnen müssen. Aber nein, die Planung hatte an der Stelle keinerlei Rücksicht auf die Größen genommen. Somit durften die Kollegen, die die Regale putzten dann feststellen, dass ich als Hobby in den letzten Monaten immer auf die Regale "Putz mich!" (natürlich in Englisch) geschrieben habe.
Ich habe das immer wieder mit einen Fingern in den Staub geschrieben. Das hatte jedoch bisher keiner in der Firma gesehen (gut ich bin ca. 195 groß und es gibt nur eine Hand voll Leute in der Firma, die nicht mindestens ein Kopf kleiner sind als ich). Wirklich keiner hatte meine Texte gelesen und nun wurden sie alle weg gewischt.
Jedoch wurde mir erst in diesen Moment klar, dass jeder sofort wusste, wer das auf die Regale und Schränke geschrieben hat...
Keiner kommt dort Oben an und keiner nutzt freiwillig Englisch, wenn er es nicht muss.
Aber schwamm drüber. Es würde mich aber schon interessieren, was die Kollegen sich dabei gedacht haben...
Ok, also irgendwann war dann die ganze Putztour durch und wir trafen uns endlich alle wieder im oberen Stockwerk. Dort standen nun keine Kartons mehr, sondern "nur noch" Tische voller Bierdosen. Der oberste Leiter der Forschung und Entwicklung hielt dann noch eine Rede und danach nahmen sich die Leiter jeder ein Bier, öffneten es und stießen an. Danach wurde dann weniger offiziell das Bier an alle Mitarbeiter verteilt. Der oberste Leiter kam noch kurz zu mir und wünschte mir einen guten Rutsch, als ich gerade mein Bier in die Hand bekam. Er stieß dann noch einmal mit meiner NOCH geschlossenen Bierdose an und ging weiter.
Ich weiß nicht wie es kam, jedoch hatte ich eine Kurzschlussreaktion.
Zack, mein Bier war offen.
Die Kollegen um mich herum gucken schockiert und schnell wurde mir erklärt, dass nur die Chefs das machen dürfen.
Na toll! Der Zug war jetzt abgefahren!
Aber das Problem löste sich quasi wie von alleine, als mein Abteilungsleider dann auch noch mit mir anstoßen wollte und einen Schluck nahm. Danach kamen dann auch noch ein paar Trainees mit offenen Bieren zu mir und tranken auch noch mit mir.
Ich weiß jedoch nicht ob die Trainees den selben Fehler begangen haben oder einfach aus Mitleid meinem Beispiel gefolgt sind, damit ich nicht ganz so doof dastehen. Das Problem war aber gelöst und ich trank mein Bier nicht alleine.
Danach ging es dann noch mit Leuten aus der Firma zum Essen und die Arbeit war für das Jahr erledigt.
Vergleicht man nun diesen Putztag mit deutschen Gewohnheiten findet man recht schnell den Frühjahresputz. Mir fiel auf, dass die Japaner wirklich sehr, sehr viel Wert auf den Jahreswechsel legen und diesen Putz am Jahresende machen, damit sie vom Sinn her ohne Altlasten in das neue Jahr starten können. Der Start im neuen Jahr ist dann sauber und frisch.
In Deutschland läuft dies jedoch etwas anders...
Wir nehmen uns vielleicht Vorsätze für das neue Jahr, jedoch gehen wir nicht so stark auf das neue Jahr ein wie die Japaner es tun (also mit den Putzen und den Bōnenkai).
Man merkt stattdessen, dass der Jahreswechsel zum Teil zwar zelebriert wird, jedoch viele Ereignisse und Feiern vom Jahreswechsel gelöst sind. So misten sich Deutsche (vermutlich Historisch bedingt) zum Winter ein und wenn das Frühjahr kommt, dann räumt man die Überreste vom Einmisten auf. Dieses Vorgehen ist vom Jahreswechsel losgelöst. Jedoch haben die Japaner es mit dem Jahreswechsel verbunden. Das ist jedoch kein Wunder, da es in Japan nur an wenigen Orten so kalt wird wie in Deutschland im Winter und man sich nicht ganz so stark einmisten muss.
Es ist also eine interessante Erfahrung gewesen, die die Unterschiede in den Kulturen dann doch deutlich machte.
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