Montag, 17. März 2014
Komm mir nicht mit Tofu. Das finde ich doof du.
Ich bin leider gerade etwas im Stress und habe letzte Woche es leider nicht geschafft noch 1-2 Beiträge zu schreiben/zu veröffentlichen. Daher will ich mich heute auch mal etwas ausruhen und es gibt nur einen kurzen Beitrag.

Ich habe ja schon mehrfach Yakiniku erwähnt. Das wunderbare Essen, welches ich morgen Abend auch noch einmal essen "muss". Und Yakiniku gehört hier tatsächlich auch zu dem beliebten und qualitativ hochwertigeren Essen. Daher gibt es auch richtige Fans von Yakiniku (also neben mir...).


Und nun wurde mir vor ein paar Tagen dieser Automat gezeigt.

Ja, hier bekommt man Schlüsselanhänger passend zu den beliebten Fleischsorten beim Yakiniku.


Hier kann man ein "Stück" Leber sehen, welches ich aus dem Automaten entnehmen konnte. Ich mag leider keine Leber und hab den Anhänger dann später einen richtigen Fan geschenkt. Lustig finde ich es aber auf jeden Fall!

Zur letzten Woche kann ich soviel berichten:
Das Wochenende stand ein Ausflug an und daher wollte ich nur am Donnerstag einen Beitrag schreiben und mich dann voll und ganz auf das Wochenende einlassen. Leider hat mir das Wetter einen richtigen Strich durch die Rechnung gemacht. Am Dienstag hatte ich kaum saubere Wäsche (nur noch saubere Kleidung für Mittwoch und Donnerstag) und musste daher eine größere Waschaktion veranstalten. Die Wäsche hing dann danach wie gewohnt draußen vor meinem Fenster zum Trocknen. Am Donnerstag gab es dann starken Wind und starken Regen. Als ich nach Hause kam und mich zum Schreiben hinsetzte viel mir auf, dass die Wäsche noch draußen ist und durch schrägen Regen (der Wind war halt sehr stark) nass werden könnte. Ich machte also zuerst die Vorhänge auf, damit ich ans Fenster konnte, um dann die Wäsche rein zu holen.

Da war KEINE Wäsche vor dem Fenster.

Ich konnte direkt zum nächsten Gebäude rüber schauen und war wirklich geschockt. Ich hatte ja immerhin noch ein sauberes T-Shirt, aber wenn alles andere Weg ist, dann hätte ich ein riesiges Problem.

Um die Geschichte kurz zu machen:
Die Sachen waren alle noch da, nur nicht dort, wo ich sie erwartet hätte. Der (sehr, sehr,) sehr starke Wind hatte die Kleiderstange runter gerissen und alle Klamotten lagen am Boden im Matsch. Klitschnass und schmutzig...

Mit dem bevorstehenden Ausflug kam ich dann natürlich richtig in Bedrängnis und war den Rest des Abends (3 Stunden) mehr damit beschäftigt, den Schlamm raus zu waschen und die Sachen zu trocknen (ich brauchte ja dringend sauber und trockene Klamotten). Am Ende hat zwar alles funktioniert, jedoch hätte ich auf das Erlebnis gerne verzichtet...

Und zum Wochenende gibt es vorerst nur ein Bild als Trailer...

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Donnerstag, 6. März 2014
Regenschirme
Ich habe ja schon zuvor über den warmen Regen oder die extreme Nutzung der Regenschirmen berichtet.
Da der Regen mittlerweile nun auch kühler wird habe ich mir nun auch einen etwas größeren Regenschirm gekauft (die anderen Regenschirme waren etwas zu klein).


Bereitet euch vor, der Regen kommt!

Den Regenschirm habe ich auf die Schnelle günstig in einer Autobahnraststätte gekauft. Dazu hat der Regenschirm einen lustigen Griff.

Kommen wir nun aber zum Hauptpunkt.


Wenn es regnet ziehen die Japaner in vielen öffentlichen Gebäuden wie Behörden oder Geschäften einen Plastiküberzug über den Regenschirm. Dies soll verhindern, dass das Wasser vom Regenschirm im Gebäude auf den Boden tropft und alles nass macht.
Diese Regenschirmkondome bekommt man im Eingangsbereich des Gebäudes und wenn man das Gebäude verlässt, dann wirft man das Regenschirmkondom in den Müll.

In Japan wächst das Plastik nun einmal auf den Bäumen und der Plastikmüll löst sich auch einfach auf und wird zu nährstoffreicher Erde...

Ok, vergessen wir mal den Umgang mit den Ressourcen hier in Japan!


Zumindest verwendet man ab und zu interessante Konstruktionen bei denen man den Regenschirm auf der oberen Seite reinsteckt und automatisch das Regenschirmkondom über den Regenschirm rüber gezogen wird.

Sehr praktisch, wobei es ohne die Plastiküberzüge wohl auch funktionieren würde...

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Montag, 24. Februar 2014
Endlich mal ein Wochenende
Auch die unendlich lange Woche hat dann tatsächlich mal ein Ende gefunden und ich bekam mein "wohlverdientes" Wochenende. Ok, so einfach war es natürlich doch nicht. Am Mittwoch musste ich noch mit meiner Reha anfangen (irgendeine Wärmetherapie) und mit einigen Kollegen feiern gehen (der neuen Runde, mit denen ich in der neuen Abteilung zum Mittagessen gehe) und am Freitag stand dann noch eine Willkommensfeier mit der neuen Abteilung an.

Bei der ersten Feier wollte mal mir unbedingt Tori Niku (übersetzt: gebratenes Hähnchen) zeigen. Dabei handelt es sich um ein Restauranttyp, in dem Hähnchenprodukte serviert werden. Die Kollegen wollten mir halt unbedingt die japanische Küche zeigen, was jedoch alle in den letzten fünf Monaten machen wollten. Dadurch kannte ich sogar schon das Restaurant, in das wir gingen. Das war für mich dann ärgerlich, weil die Leute mir unbedingt das zeigen mussten und wir deshalb nicht zu meinem geliebten Yakiniku gegangen sind.

Ja, ich rede mittlerweile von Liebe und man hat mir auch schon ein passendes T-Shirt geschenkt, das die übliche Abbildung hat: Das I für I, dann ein Herz für das Love und darunter, was man liebt (in meinem Fall die Kanji für Yakiniku). Also wirklich ein tolles Geschenk für mich! Im letzten Yakiniku Restaurant hat es dann auch dafür gesorgt, dass zwei Mädels von ihrem Tisch aufsprangen, irgendwas von wegen Toll und Schön auf Japanisch sagten und ein Foto machen wollten. Die beiden Jungs mit denen die Mädels wohl ein Doppeldate hatten guckten zwar nicht so erfreut aber ich fand es in dem Moment schon lustig.

Aber kehren wir zurück: Das Essen war schön und wir hatten ein lustigen Abend. Einige Kollegen könnten wie gewohnt mit steigenden Alkoholpegel besser Englisch sprechen und ein Kollege konnte auf einmal fließend Englisch sprechen, dass aber auch erst kurz bevor er sich auf dem Bad übergeben musste (und interessanter weise auch danach, nur nicht am nicht an den anderen Tagen).

Als ich später zurück nach Hause kam fand ich ein Paket vor meiner Tür.


ESSEN!!! AUS DEUTSCHLAND!!!

Damit sollten die nächsten Wochen einfach nur köstlich werden. Für einen Deutschen sind das zwar normale Güter, jedoch sind die Sachen in Japan Delikatessen, die schwer zu bekommen sind und ein Vermögen kosten.

Am Freitag ging es dann nach der Arbeit zu einer weiteren Party von meiner neuen Abteilung. Nun wurde die organisieren Person von allen Seiten mehrfach darauf hingewiesen, dass ich ein Meeresfrüchte esse. Ich probiere zwar alle Fischgerichte, Planzen aus dem Meer und so weiter, jedoch finde ich immer die gleiche Grundlage im Geschmack, welche mir wirklich nicht gefällt.
Daraufhin wurde dann für das Restaurant ein Menü geplant, welches keinen Meeresfrüchte enthalten sollte. Im Restaurant wurde dann jedoch genau das Menü serviert, welches nur aus Shrimps, Muscheln und Fisch besteht.

Zum Glück wurde der Fehler schnell erkannt und schon der zweite Gang wurde direkt ausgetauscht. Den Salat durfte ich aber noch mit Shrimps probieren, was wirklich nicht meinen Geschmack traf und mich daran zweifeln ließ, dass ich an den Tag satt werde. Aber mit dem neuen Menü wurde es dann doch besser und wir hatten ein wirklich leckeres Essen.


Am Wochenende versuchte ich dann den Tokyo Skytree zu besichtigen. Die drei Stunden Wartezeit haben mich dann aber doch etwas sehr abgeschreckt und nach einer Stunde warten hatte ich keine Lust mehr und entschied mich um, sodass ich an einem anderen Wochenende mit vorheriger Reservierung wiederkehren möchte.


Am Ende durfte ich dann aber noch die Kostenanzeige einer Tankstelle fotografieren. Rechnet man jetzt die Preise in Euro um, dann sieht es in Japan mit dem Tanken nicht ganz so teuer aus wie in Deutschland.

Man muss jedoch bedenken, dass die Japaner zusätzliche Gebühren für die Autobahn bezahlen müssen. Das gent zum Teil sogar soweit, dass die Gebühren für eine Zugfahrt günstiger sind als alleine die Autobahngebühren für die selbe Strecke. Von daher mag Tanken in Japan günstiger sein, jedoch ist das Autofahren an sich teurer als in Deutschland.

Heute am Montag durfte ich dann noch einmal das Gleiche erleben, was ich auch mit meinem MacBook erlebt habe. Eine Schaltung mit der ich eine Präsentation machen sollte hatte über das Wochenende weiter gearbeitet. Die chemischen Prozesse liefen über mehrere Wochen weiter und am Wochenende hat es dann tatsächlich die Schaltung ruiniert. Ein Widerstand hatte sich ver-750-facht und eine Vorführung damit unmöglich gemacht. Zwar kam es noch zu einem anderen Problem, jedoch hat mich alleine das beheben des ersten Problems einen ganzen Tag gekostet. Das Reparieren hat mich so viel Zeit gekostet, da alleine der Entwickler der Schaltung Zeit sparen wollte und die Platine so entwickelt hat, dass eine Änderung/Reparatur kaum möglich war. Ich musste Teile neu verlöten, die die Größe hatten von ein halben Millimeter mal ein drittel Millimeter. Der Untergrund wirkte aufgrund des vereinfachten Designs der Schaltung mit ein Kühlkörper. Kaum war das Lötzinn halbwegs erhitzt kühlte die Platine alles runter und klebte den 500° heißen Lötkolben fest an die Platine. In diesen Moment musste ich dann den Lötkolben wieder mit Gewalt entfernen und die ganze Arbeit von vorne beginnen.

Das gestaltete sich zu viel Arbeit, jedoch konnte ich sie dann am Ende endlich abschließen.

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Donnerstag, 20. Februar 2014
Der Tod meiner Pflegeprodukte.
Wie auch meine Zahnpasta zuvor haben sich auch meine anderen Pflegeprodukte nach und nach geleert.


Darf ich vorstellen: Baby Axe Deo.

Wie in Deutschland heißt Axe in Japan Axe und nicht wie in England, wo Axe LYNX heißt. Somit wusste ich schon einmal, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Deo handelt. Ich wollte mir nämlich kein Haarspray unter die Arme sprühen.

Aber der Geruch, die Verpackung und der Name der Marke verweisen darauf, dass es wirklich Deo ist. Nur bin ich bezüglich der Größe des Deos nicht positiv überrascht.

Die linke Dose ist aus Deutschland und die rechte Dose ist die einzige Größe von Axe Dose, die ich hier finden konnte.


Auch beim Duschgel habe ich mich auf bekannte Marken verlassen, damit ich mich nicht beim Duschen mit Baby Öl ein „schäume“.

Es schäumt zumindest, jedoch ist im Unterschied zur Version in Deutschland die Farbe und der Geruch wie bei Baby Öl...

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Samstag, 8. Februar 2014
Lebenszeichen
So die letzten Tage hab ich mehr oder weniger beim Schreiben ausgesetzt. Am letzten Wochenende hatte ich versucht ein anderes Krankenhaus für meinen Arm zu finden und habe mich dann wohl bei der Reise durch die Stadt erkältet.


Als ich endlich ein Krankenhaus gefunden hatte, welches geöffnet hatte und wo ich nicht direkt abgewiesen wurde, weil ich kein fließendes Japanisch konnte, bekam ich eine neue Krankenhauskarte. Diese Karten bekommt man für jedes Krankenhaus.
Am Ende ging ich jedoch ohne Hilfe und nur mit einer neuen Krankenhauskarte und einer Erkältung nach Hause.

Am Montag wechselte ich dann die Abteilung und wurde direkt wegen meines Gehuste nach Hause geschickt. In der neuen Abteilung sitze ich mit hundert Ingenieuren in einen Raum und daher ist es nicht gut, wenn jemand in der Abteilung krank ist. Bevor man sich versieht hat sich eine Grippe im kompletten Raum ausgebreitet. Daher verbrachte ich fast die ganze Woche zu Hause im Bett und versuchte mich zu erholen. Am Mittwoch stand dann endlich der richtige Besuch bei meinem Arzt an, bei dem ich endlich eine richtige Diagnose bekommen sollte.

Gut, die Diagnose ist nicht schön, aber ich habe zumindest Besserung in Aussicht.

Die Sehnen sind entzündet, die Muskeln sind partiell schwer beschädigt und die regelmäßigen Schmerzen lassen sich mit inneren Blutungen im Arm erklären.
Der Arzt gab an, dass die Verletzungen heilen werden, ich jedoch nicht mit einer baldigen Genesung rechnen sollte. Zwar ist eine Operation nicht notwenig, ich muss dafür aber auch mehrere Monate durchhalten und werde vermutlich schon nächste Woche mit einer Reha beginnen (die Krankenversicherung hat zumindest grünes Licht dafür gegeben - man hält die Maßnahme für sinnvoll, nicht zu teuer und auch notwendig). Zur nächsten Ski-Saison werde ich also wieder voll beweglich sein!

Was gibt es noch?


Ach ja, heute gab es hier mal richtig Schnee. So wie ich es verstanden hab ist es hier das erste mal, dass so viel Schnee hier liegt und die meisten Japaner wirken etwas überfordert mit den Schneemassen. Ich bin leider nicht ganz genesen und musste heute jedoch raus um neue Vorräte zu kaufen. Dabei waren die Läden dann leer und die Japaner, die sich auf die Straße trauten wirkten mehr unbeholfen mit dem Schnee.

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Montag, 3. Februar 2014
Japaner und Einparken
Regelmäßig kann man in amerikanischen Fernsehsendungen den Stereotypen hören, dass Asiaten schlecht Autofahren können.

Ich glaube langsam, dass dieser Stereotyp zumindest im Bereich Einparken bei den Japanern zutrifft.

Beim Rückwärtsfahren haben die Fahrzeuge meistens einen nervigen Piep-Ton, der Personen warnen soll. Dazu kommen dann an den meisten Parkplätzen Einparkhilfen, die dem Fahrer symbolisieren, dass er weit genug gefahren ist.


Darf ich die Einparkhilfen vorstellen?

Es sind einfache Hindernisse, gegen das man gegenfährt und dann zum Stoppen kommt und dann weiß, dass man den Parkplatz voll ausgenutzt hat.
Ich bin mir nicht so sicher, wie gut dieser Vorgang für die Reifen ist. Besonders da meistens die Einparkhilfen aus einfachen, eckigen und spitzen Kantsteinen bestehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Parkvorgang gut für die Reifen ist.

Aber irgendwie muss die japanische Reifenindustrie ja auch ihr Geld verdienen...

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Samstag, 18. Januar 2014
Schneid sie ab, schnell, sie stören!
Viele Sachen in Japan sind eine Frage der Zeit, bis ich mich mit ihnen beschäftigen muss. Eine dieser Geschichten betrifft meine Haare.


Ja, Haare wachsen permanent und man kann das leider auch nicht unterbinden. Selbst wenn man den Haaren verbietet zu wachsen, so wachsen diese weiter und werden irgendwann nervig und hässlich lang.

Und ja, sie waren zu lang, viel zu nervig und sahen wirklich nicht mehr gut aus.

An einem Tag ging es dann nach der Arbeit schnell nach Hause, wo ich mein Notebook einpackte.

Warum mein Notebook?

Schon in Deutschland wurde mir klar, dass es unheimlich schwer werden wird den Friseur zu erklären, wie er meine Haare schneiden soll. Daher habe ich meinen Friseur in Deutschland beim letzten Besuch gebeten, ein Video von meinen Haaren zu machen, das meine Haare so zeigt, dass ein anderer Friseur versteht, wie er meine Haare schneiden muss.

Also nahm ich mein Notebook in meinem Rucksack mit mir zum nächsten Friseur. Dort versuchte ich dann mit so wenigen Worten und möglichst vielen Zeichen zu erklären, dass ich die Haare geschnitten bekommen möchte.
Der Friseur jedoch wollte mir mitteilen, dass er an dem Tag ausgebucht ist. Da er kein Englisch sprach verwendete er Japanisch und sprach immer komplexere Sätze, mit immer mehr Wörtern und das immer schneller. Er war offensichtlich mit der Situation überfordert...
Da es aber sowieso keinen Termin für mich gab hatte sich der Friseur für mich erledigt und ich machte mich auf die Suche nach dem nächsten Friseurladen.


Zum Glück stehen in Japan vor den Friseurläden diese Säulen, die klar darauf hinweisen, dass in dem Gebäude ein Friseur ist.

Ich wusste also, dass ich diese Säulen mehrfach in der Gegend gesehen habe und deshalb machte ich mich auf die Suche einen dieser Läden zu finden. Die Suche dauerte auch nicht lange und ich konnte schnell einen Friseur finden.
In dem Laden wurde jedoch gerade ein anderer Kunde bedient und ich musste erst einmal warten, bis ich dran war.

Irgendwann kam dann die Mutter des Friseurs rein und brachte mir und den anderen Kunden einen Kaffee. Dann fragte sie mich auf Japanisch, woher ich komme. Da ich die Frage beim ersten Mal jedoch nicht ganz verstanden habe wollte ich gerade nachfragen, was sie gesagt hat, als der andere Kunde auf einmal anfing meine Lebensgeschichte zu erzählen.

Ich habe den Mann zuvor noch nie bewusst gesehen und ich hatte wirklich keine Ahnung, wer das ist!

Wieso wusste er, woher ich komme, was ich studiert habe, was ich studiere, was ich gerade in Japan mache und wie alt ich ungefähr bin?

Woher?!?

Nach einem kurzem Gespräch stellte sich dann heraus, dass er ein Informatiker in meiner Firma ist und das man mich ja dort kennt.
Ich bin zwar mitten im Großraum Tokyo und in der Nähe einer größeren Bahnstation, jedoch ist die Firma einer der größten Arbeitgeber hier in der Gegend. Daher ist die Chance dann doch etwas größer, dass ich hier jemanden über dem Weg laufe, der in meiner Firma arbeitet und mich kennt.
Ok, dass passiert regelmäßig in Restaurants in der Umgebung, in denen ich dann mit „Richter-san“ angesprochen werde.

Aber ok, ich sollte mich in der Gegend also nicht schlecht benehmen, da mich vermutlich jemand kennen wird.

Ok, zurück in die Szene!

Wir unterhielten uns kurz und es stellte sich heraus, dass sowohl der Friseur, als auch dessen Mutter zumindest einzelne Wörter Englisch können und man erzählte mir stolz, dass die Schwester des Friseurs bei Siemens in Stuttgart arbeitet.

Mit dem Video und den paar Wörtern, die wir gemeinsam sprechen konnten waren wir dann in der Lage zusammen zu kommunizieren, sodass mir die Haare ordentlich geschnitten wurden.


Am Ende gab es von der Mutter des Friseurs noch ein paar Kekse als Geschenk.

Das war jedoch nicht der Höhepunkt.

Ich war überrascht über den niedrigen Preis von ca. 20 €, bei dem eine Klopfmassage im Preis mit integriert ist. Die Massage von Kopf und oberen Rücken plus die ganze Behandlung war sehr entspannend.

Dafür, dass Japan normal sehr Teuer ist waren die Leistungen beim Friseur sehr günstig und wirklich überraschend gut.


Und am Ende hatte ich endlich wieder kurze Haare.

Endlich!

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Donnerstag, 9. Januar 2014
Warum man nicht Japanisch lernen sollte
Fangen wir heute direkt mit dem Titel an. Das ist schon eine harte Aussage, wenn man doch nach Japan geht und dort eine gewisse Zeit verbringt. Ich möchte dabei jedoch einen Artikel aufgreifen, den ich über einen Youtube Blogbeitrag gefunden habe (der Macher des Blogs hat wirklich mehrere interessante und hilfreiche Videos über das Leben in Japan gemacht).
Der Titel dieses Artikels bedeutet auf Deutsch übersetzt tatsächlich "Warum du nicht Japanisch lernen solltest" und genau dafür bringt der Autor wirklich gute Argumente.

Und ja der Artikel hat mich tatsächlich dazu gebracht, dass ich heute nicht zum japanisch Unterricht gehe. Ich muss jedoch auch hinzufügen, dass ich den Artikel erst gelesen habe, als meine Motivation Japanisch zu lernen eh schon am Boden war.

Aber strukturieren wir hier erstmal die Punkte und ich berichte zuerst, warum meine Motivation wirklich am Boden ist und dann was der Artikel aussagt und meine Erfahrungen dazu.

Es war also Ende des letzten Jahres zwar nicht überzeugt, dass ich viel Japanisch gelernt hatte, jedoch konnte ich immer mehr bei den Gesprächen der Leute verstehen und hatte dadurch das Gefühl doch einiges gelernt zu haben. Das wurde natürlich auch dadurch bestärkt, dass ich es immerhin geschafft habe 3 Monate hier zu überleben (inklusive Friseurbesuch und co.).
Es war also alles auf dem steigenden Ast.

Oder es schien zumindest so...

Ich fuhr dann am Ende des Jahres mit Arbeitskollegen in den Urlaub (ich nutze gezielt das Wort "Freunde" nicht), über den ich schon Teilweise bezüglich meiner Verletzung berichtet habe.

Die Arbeitskollegen hatten mich zuvor gefragt, ob ich einen Snowboard Urlaub machen möchte und in folge dessen ist der ganze Tripp nur organisiert worden, damit ich mal in Japan mit Japanern snowboarden kann. Jedoch kam die Enttäuschung auf der Reise ins Skigebiet, auf der keiner mehr Englisch sprach.

Drei Stunden fahrt mit fast ausschließlich Japanisch und ab und zu mal 2 Sätzen Englisch...

Und so sahen dann auch alle drei Tage des Urlaubs aus!

Der Kern war jedoch, dass ich wirklich gar nichts von den Konversationen verstehen konnte. Nicht einmal die Satzstrukturen kamen mir bekannt vor und wesentliche Elemente, die ich normal in jeden Satz raushören konnten fehlten dabei.

Gut Akademiker unter sich reden wirklich gerne über Sachen mit einem gewissen Niveau. Das ist auch in Deutschland so. Jedoch war das auf Japanisch dann doch wirklich zu hart für mich. So kam es dazu, dass ich nicht einmal das aktuelle Thema mehr erraten konnte.

Ich merkte dann also recht schnell, dass nicht meine Fähigkeiten mit der japanischen Sprache besser geworden sind, sondern dass ich angefangen hatte weniger auf Wörter zu hören und stattdessen angefangen hatte mehr auf Gesten und andere Details zu achten.

Es lief also alles mit besseren Verstehen von Gesten und einer besseren Zeichensprache von meiner Seite und damit kann man kaum Gespräche auf höherem Niveau führen. Dafür braucht man eine richtige Sprache und ein gemeinsames Verständnis der Sprache.

Also folglich war meine Motivation Japanisch zu lernen am Boden angekommen. Was ich brauche erreiche ich mit einer Hand voll japanischer Wörter und die Gespräche, die ich führen möchte liegen in endloser Ferne.

Nun wo meine fehlende Motivation erläutert wurde gehen wir doch einmal auf den Artikel ein. Den Artikel fand ich wie schon erwähnt in den Beiträgen eines Youtube Bloggers aus keine Ahnung wo. Der Blogger hatte jedoch in der Vergangenheit immer lehrreiche und niveauvolle Beiträge, weshalb ich mir dann auch diesen Beitrag über den Artikel gestern vor der Schlafenszeit noch kurz anschaute.

Und leider passte der Artikel/Beitrag wie die Faust auf's Auge!

Er sagt nicht aus, dass man kein Wort Japanisch können sollte. Jedoch sagt er aus, dass mit einer Hand voll Sätzen Schluss sein sollte (nur um das einmal klar zu stellen).

Einer der Gründe dafür ist, dass Japanisch als Sprache so schwer ist, dass die Abbrecherquote bei Japanischkursen höher sein soll als bei der Ausbildung der U.S. Navi Seals (wer die Seals und die Ausbildung nicht kennt: die Ausbildung gilt als eine der härtesten Sachen, die man machen kann und selbst ein sehr guter Bundeswehrsoldat würde vermutlich bei der Ausbildung sterben oder im Krankenhaus landen, wenn er nicht abbricht).

Diese Theorie kann ich soweit auch leider nur bestätigen. In meinem Japanischkurs kam jede zweite Woche eine neue Person und dennoch blieb die Teilnehmerzahl bei konstanten vier.
Ich hielt es immerhin nun drei Monate durch. Mit mir im Kurs war ein Iraner, der seit 6 Jahren in Japan lebt und nicht viel mehr Japanisch spricht als ich und ein Inder, der seit 20 Jahren in Japan lebt und auch nicht viel mehr Japanisch kann. Alle anderen Teilnehmer kamen immer zwei mal und danach nie wieder.

Unter allen nicht-Japanern (Gaijins), die ich traf konnte nur einer fließend Japanisch sprechen. Der Rest kam so über die Runden und das obwohl nur die wenigsten Japaner Englisch sprechen (und wenn sie Englisch sprechen ist es zu 80% ein abenteuerliches Englisch).

Nun sollte man nur, weil man mal ein wenig Japanisch gelernt hat nicht auf die Idee kommen, dass man Japanisch sprechen kann. Man sollte es vor allem hier in Japan nicht laut behaupten, da ich hier von allen Mit-Gaijins andere Sachen gehört habe.
Die Sprache ist einfach wirklich schwer zu erlernen. Weshalb man sich die Frage stellen soll, ob man die Sprache wirklich lernen möchte.
Wenn man sie jedoch wirklich lernen möchte, dann sollte man Jahre dafür einplanen (laut Artikel 3-7 Jahre, was auch realistisch sein sollte - laut anderer Gaijins). Aus diesem Grund wird auch in dem zuvor erwähnten Blog darauf aufmerksam gemacht, dass man sich wirklich überlegen sollte ob man die Sprache lernen möchte, wenn man nur ein bis zwei Jahre nach Japan geht.

Moment mal!

Mein Praktikum war von Anfang an für 6 Monate angesetzt...

Ich werde daher ab jetzt nur noch das Japanisch lernen, welches mir die nächsten Monate wirklich leider macht.

Ok, dass Japanisch schwer zu lernen ist, dass ist der eine Grund. Im Artikel wird jedoch noch ein zweiter Grund beschrieben, warum man Japanisch nicht unbedingt lernen sollte.
Es handelt sich dabei um das Besondere, was einen hier als Person auszeichnet.

Die englische Sprache!

Die Japaner, die ich kennenlernen durfte sind mehr Gruppenmenschen, die in festen Gruppen zusammen ihre Zeit verbringen. In der Firma werden diese Gruppen häufig dadurch definiert, wer in welchem Jahr zusammen angefangen hat. Ich hatte ja schon über das japanische System der Ausbildung zuvor berichtet. Dabei werden die Personen, die im gleichen Jahr zusammen in der Firma anfangen zu einer Gruppe strukturiert und bilden dadurch ihren Freundeskreis für die nächsten Jahre. Dabei gibt es dann in den Gruppen kaum bis keine Fluktuation.

Wenn also jemand von Außerhalb dazu kommt, dann ist das so, weil etwas Besonderes mit in die Gruppe bringt.
So wird in dem Artikel die Zauberkraft der englischen Sprache beschrieben.

Wenn man also von einer Gruppe zu einer Party eingeladen wird, dann ist es für die Japaner, als ob Houdini zu der Party kommt (also wenn Houdini noch leben würde).
Wenn Houdini dann auf der Party ist, dann wird er nicht zum Teil der Gruppe. Er ist immer noch ein Außenstehender, der jedoch so lange dazu gehört (also für den Abend), solange er ein paar Zaubertricks raus holt.
Im Falle des Ausländers in Japan ist es dann natürlich das Englisch sprechen (der Zaubertrick).

Führt man jedoch keinen Zaubertrick vor, so kehrt sich die Gruppe wieder in sich zusammen. Das passiert natürlich auch, wenn der Zaubertrick langweilig wird.

Also das ist alles nicht so einfach...


Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote aus dieser Woche zum Thema:
Durch eine kleine Erkältung habe ich mich die ganze Woche nicht so wohl gefühlt. Dann habe ich vorgestern vermutlich etwas Falsches gegessen. In der Konsequenz lag ich gestern mit Schüttelfrost und Bauchschmerzen im Bett. Ich musste also in der Firma anrufen und mitteilen, dass ich nicht kommen kann.
Wir hatten zwei Wochen lang im Sprachkurs gelernt, wie man auf Japanisch sagen kann, dass man sich nicht wohl fühlt und was mit einem nicht stimmt. Im Deutschen ist es immer recht einfach "Ich habe ...-schmerzen."
Im Japanischen hingegen gibt es für fast jede Art von Schmerzen einen komplett neuen Satz. Das ganze System ist dabei so unregelmäßig, dass es wirklich schwer zu lernen ist.

Egal!

Als ich im Bett lag und mich vor Kälte schüttelte viel mir keiner dieser Sätze ein und ich brachte es gerade fertig das ganze auf Englisch zu sagen.

Da lernt man zwei Wochen lang unregelmäßige Sätze und wenn dann der eine Tag im Praktikum kommt, an dem man die Sätze braucht, dann kommt man nicht darauf...

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Montag, 6. Januar 2014
Jahres End saufen.
Während in Deutschland die Weihnachtsfeiern in den Firmen stattfinden, so findet in Japan ein sogenanntes Bōnenkai. Diese Feiern finden zu den gleichen Zeiten, wie die Weihnachtsfeiern in Deutschland statt und finden aber teilweise auch in der Weihnachtswoche statt (es sind ja reguläre Arbeitstage).

Der Ablauf ist dann wie bei einer Weihnachtsfeier. Man geht gemeinsam in ein Restaurant, isst dort etwas und trinkt eine größere Menge Alkohol.
Der Unterschied ist jedoch, dass beim Bōnenkai kein Weihnachtshintergrund angegeben wird, sondern als Hintergrund wird das angegeben, was man auch in Deutschland macht.

Man versucht das Jahr mit viel Alkohol zu vergessen!

Ja, Bōnenkai bedeutet übersetzt soviel wie “Jahres vergessen Zusammenkunft”.

Diese Zusammenkunft muss man dann am Jahresende mit mehreren Leuten, bzw. mit mehreren Gruppen durchführen. Bei mir war somit die Weihnachtswoche mit vielen Feier bestückt und ich musste jeden Abend raus.

Besonders hart war die Feier mit meiner aktuellen Abteilung.
Die Leute saßen in 4er Gruppen an den Tischen und es wurde für jeden Tisch ein Menü bestellt bei dem, nach japanischer Tradition immer wieder neues Essen in die Mitte gestellt wurde und jeder sich etwas aus der Mitte nahm.
Dabei wurde dann auch reichlich gebechert!

Während ich mein erstes Bier trank, trank der Abteilungsleiter und die Teamleiter am Nachbartisch mal auf die Schnelle drei Bier (jeder natürlich). Und das obwohl ich auch nicht so langsam mein Bier trinke…
Dabei wurden dann auch noch die Fähigkeiten in der englischen Sprache immer besser und es wurden mehr und mehr interessante Konversationen geführt.
Zwischendrin wurde ich dann gefragt, ob ich Karaoke mag, was ich erstmal mit ja beantwortete. Darauf wurde dann natürlich zuerst gesagt, dass wir zusammen zum Karaoke gehen sollten. Ich dachte also, dass ich schon wieder einen neuen Plan für das nächste Jahr hatte, wovon ich im ersten Moment etwas semi begeistert war.

Die Leute sind zwar nett, jedoch wollte ich das neue Jahr nicht vor dem Beginn komplett ausbuchen.

Das war jedoch sowieso ein Missverständnis!
Die Kollegen wollten direkt nach dem Essen zum Karaoke gehen. So gegen 23:30 wollten die Kollegen noch einmal zum Karaoke gehen.

Ok, auf ging es.

Wir landeten also in einer Bar mit einer Karaokeanlage. Dort bestellte man jedoch keinen Whisky, sondern eine Flasche Whisky.
Wir waren zu dem Zeitpunkt nur noch fünf Personen, jedoch waren wir alle schon sehr gut angeheitert. Da war dann doch die ganze Flasche Chivas Regal etwas viel.

Am nächsten Tag stand dann Arbeit wieder an…

Kurzum: Es war wohl Keiner produktiv an dem Tag.

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Freitag, 3. Januar 2014
Hoffentlich nicht der letzte Beitrag...
Früher oder später musste es ja passieren.

Meine Zahnpasta aus Deutschland ist leer!


Ich musste also das machen, wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet habe.

Ich musste Zahnpasta kaufen...

Aber warum habe ich mich bisher so davor gefürchtet neue Zahnpasta zu kaufen?
Es beginnt einfach damit, dass ich die Zeichen auf den Verpackungen nicht lesen kann und die Japaner auch unter einigen Bildern andere Sachen verstehen.
Ich wollte also nicht ausversehen Abflussreiniger, Rattengift, Schuhkrem oder sonst ein merkwürdige Paste kaufen. Ich hoffe daher also, dass die Paste, die ich gekauft habe Zahnpasta ist und nichts giftiges.

Also checkte ich zuerst die Bilder auf der Verpackung, die nach Zahnpasta aussahen.


Im zweiten Schritt schaute ich mir also die Kanjis an.

Ich erkannte das fünfte Symbol in der oberen Reihe (die Punkte ignoriert).
Es bedeutet Fleisch.

Das Symbol danach ist etwas knifflig. Offensichtlich ist es zweimal das selbe Symbol (übereinander). Nur übereinander, also das Symbol doppelt.
Einfach bedeutet das Symbol Dienstag...

Oder aber auch Feuer.

Doppelt könnte es also „jeden Dienstag“ oder „Brand“ bedeuten.
Also könnte es etwas wie brennendes Zahnfleisch bedeuten oder aber auch eine weitere Bedeutung für Fleisch Kanji und das zweite Kanji meint dann vielleicht jeden Dienstag.

Das Kanji danach (der Punkt wieder ignoriert) bedeutet meines Wissens nach Mund.


Naja, das Kanji hat wohl auch mehrere Bedeutungen.
Das Bild zeigt den Umstellhebel an meinem Wasserhahn, der Zwischen Dusche und Wasserhahn wechseln kann. Die oberen, drei Symbole stehen für den Wasserhahn. Das erste Symbol kenne ich nicht. Das zweite Symbol steht für Mittwoch aber auf für Wasser. Das dritte und letzte Symbol steht für Mund aber vermutlich auch für Öffnung und in gewissen Kombinationen für Ausgang.

Also könnte der nächste Block irgendwas Bedeuten oder auf den Mund verweisen oder aber vielleicht auch für ein Abflussrohr.

Es wird also spannend! Nun geht es darum die Paste zu testen. Wenn alles gut läuft ist es Zahnpasta und ich überlebe das Experiment und wenn nicht, dann werden in Zukunft wohl keine weiteren Beiträge in diesem Blog mehr kommen...

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