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Montag, 4. November 2013
Der Kampf mit den Maschinen und der Umwelt Teil 4
arnemr, 08:31h
Eine der Besonderheiten an Tokyo ist das andere Wetter im Vergleich zu Hamburg. Die Leute in Tokyo sind einfach eine andere Umwelt gewöhnt und von daher reagieren sie auch anders auf die Umwelt.
Als erstes möchte ich jedoch nicht über das Wetter, sondern über ein anderes Phänomen der Umwelt berichten.
Es geht um Erdbeben. Ja, ich habe endlich ein Erdbeben erlebt!
Da ich die ganze letzte Nacht mit Freunden unterwegs war kam ich erst spät ins Bett und bin folglich auch erst nach dem Mittag wieder aufgewacht. So lag ich gegen 2 Uhr im Bett, wurde langsam wach, als auf einmal das Bett anfing zu wackeln.
Ich kann jetzt nicht von einem super starken und spannenden Erdbeben berichten. Jedoch war es schon interessant, als das Bett anfing hin und her zu wackeln. Als ob die Umwelt mir sagt, dass ich aufstehen soll.
Naja, mehr gibt es dazu auch nicht zu berichten. Es war aber wirklich ein interessantes Ereignis, da ich derartiges nicht gewöhnt bin.
Kommen wir zum Hauptpunkt meiner Erzählung. Das Klima und das Wetter hier in Tokyo.
Als ich ankam und mir mein Zimmer gezeigt wurde bekam ich gleich zwei Decken gestellt. Eine Decke war recht dünn, wobei sie jedoch für das aktuelle Klima an dem Tag viel zu warm war. Die andere Decke war eine doch sehr sehr dicke Decke und ich fragte, wofür sie da ist. Auf die Frage bekam ich dann die Antwort, dass es im Winter doch sehr kalt in Tokyo werden wird und ich diese dann später brauchen würde.
Ok, also hat man direkt für meine Zukunft geplant super!
Ich schaute mich dann im Zimmer um und mir viel direkt der große Heizkörper auf. Ops, falsches Adjektiv.
Ich schaute mich dann im Zimmer um und mir viel direkt der imaginäre Heizkörper auf. Es wurde zwar berichtet, dass es sehr kalt werden würde, jedoch hat man keine Heizung eingebaut um den Problem entgegen zu wirken.
Auch in den anderen Gebäuden, die ich später noch besichtigte habe ich keine Heizungen gesehen. Ich fragte mich also, wie die Leute es in Tokyo durch den kalten Winter schaffen.
Die Antwort darauf ist jedoch ganz einfach. Sie schaffen es nicht durch den kalten Winter.
In Tokyo wird es nie so richtig kalt. Man hat keinen Schnee und mit ein Grad Celsius ist es dann schon richtig kalt.
Ja, selbst ab 20 Grad holen die ersten Leute ihre Pullover raus. Das ist so die Temperatur, bei der ich aufhöre so extrem zu schwitzen.
Wunderbar. Andere Länder, andere Temperaturen.
Naja, als es dann doch etwas kühler wurde konnte ich mich an das Klima gewöhnen und gewann auch die Klimaanlagen lieb, die quasi Überall eingebaut sin (auch in meinem Zimmer).
Ein anderes Wetter bedingtes Phänomen werde ich wohl nie komplett akzeptieren können. Und zwar die Regenschirme.
Japaner benutzen immer Regenschirme. Selbst bei minimalen Nieselregen nutzen die Japaner einen Regenschirm. Das geht dann sogar soweit, dass einige Leute selbst bei Neben und nur Wolken einen Regenschirm über ihren Kopf halten.
Auf Pflanzen kippt man Wasser, damit diese wachsen. Ich nehme an, dass Japaner im Durchschnitt kleiner sind, weil sie es nicht zulassen, dass die Natur sie gießt.
Als erstes möchte ich jedoch nicht über das Wetter, sondern über ein anderes Phänomen der Umwelt berichten.
Es geht um Erdbeben. Ja, ich habe endlich ein Erdbeben erlebt!
Da ich die ganze letzte Nacht mit Freunden unterwegs war kam ich erst spät ins Bett und bin folglich auch erst nach dem Mittag wieder aufgewacht. So lag ich gegen 2 Uhr im Bett, wurde langsam wach, als auf einmal das Bett anfing zu wackeln.
Ich kann jetzt nicht von einem super starken und spannenden Erdbeben berichten. Jedoch war es schon interessant, als das Bett anfing hin und her zu wackeln. Als ob die Umwelt mir sagt, dass ich aufstehen soll.
Naja, mehr gibt es dazu auch nicht zu berichten. Es war aber wirklich ein interessantes Ereignis, da ich derartiges nicht gewöhnt bin.
Kommen wir zum Hauptpunkt meiner Erzählung. Das Klima und das Wetter hier in Tokyo.
Als ich ankam und mir mein Zimmer gezeigt wurde bekam ich gleich zwei Decken gestellt. Eine Decke war recht dünn, wobei sie jedoch für das aktuelle Klima an dem Tag viel zu warm war. Die andere Decke war eine doch sehr sehr dicke Decke und ich fragte, wofür sie da ist. Auf die Frage bekam ich dann die Antwort, dass es im Winter doch sehr kalt in Tokyo werden wird und ich diese dann später brauchen würde.
Ok, also hat man direkt für meine Zukunft geplant super!
Ich schaute mich dann im Zimmer um und mir viel direkt der große Heizkörper auf. Ops, falsches Adjektiv.
Ich schaute mich dann im Zimmer um und mir viel direkt der imaginäre Heizkörper auf. Es wurde zwar berichtet, dass es sehr kalt werden würde, jedoch hat man keine Heizung eingebaut um den Problem entgegen zu wirken.
Auch in den anderen Gebäuden, die ich später noch besichtigte habe ich keine Heizungen gesehen. Ich fragte mich also, wie die Leute es in Tokyo durch den kalten Winter schaffen.
Die Antwort darauf ist jedoch ganz einfach. Sie schaffen es nicht durch den kalten Winter.
In Tokyo wird es nie so richtig kalt. Man hat keinen Schnee und mit ein Grad Celsius ist es dann schon richtig kalt.
Ja, selbst ab 20 Grad holen die ersten Leute ihre Pullover raus. Das ist so die Temperatur, bei der ich aufhöre so extrem zu schwitzen.
Wunderbar. Andere Länder, andere Temperaturen.
Naja, als es dann doch etwas kühler wurde konnte ich mich an das Klima gewöhnen und gewann auch die Klimaanlagen lieb, die quasi Überall eingebaut sin (auch in meinem Zimmer).
Ein anderes Wetter bedingtes Phänomen werde ich wohl nie komplett akzeptieren können. Und zwar die Regenschirme.
Japaner benutzen immer Regenschirme. Selbst bei minimalen Nieselregen nutzen die Japaner einen Regenschirm. Das geht dann sogar soweit, dass einige Leute selbst bei Neben und nur Wolken einen Regenschirm über ihren Kopf halten.
Auf Pflanzen kippt man Wasser, damit diese wachsen. Ich nehme an, dass Japaner im Durchschnitt kleiner sind, weil sie es nicht zulassen, dass die Natur sie gießt.
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Sonntag, 3. November 2013
Der Kampf mit den Maschinen und der Umwelt Teil 3
arnemr, 16:42h
An meinem ersten Wochenende hatte ich am Sonntag einen freien Tag. Keinen expliziten Plan und keinen Termin. Mein erster wirklich freier Tag. Wunderbar...
Das erste mal in Japan ausschlafen. Ein Traum!
Danach entschied ich mich einen Spaziergang zu machen. Mein Ziel war es den Fluss Tama entlang zu gehen, der die Städte Tokyo und Kawasaki trennt.
Ein entspannter Tag an der frischen Luft. Oder soweit frische Luft, wie es in dieser Metropolregion möglich ist.
Ich packte also meine Kamera, etwas zu trinken und einen kleinen Snack ein und machte mich dann auf den Weg zum Tama River.

Am Fluss erwartete mich dann eine wunderschöne Aussicht. Der Fluss hat auf beiden Seiten einen Grünstreifen, welcher als Park für die Städte dient.

Um das Erholungsgebiet perfekt zu machen sind am ganzen Fluss entlang Baseballfelder und Golfplätze (plus ein paar wenige Fußballplätze - Fußball ist nicht der beliebteste Sport in Japan).

Um die Sicherheit zu garantieren sind überall Netze über Bäche gespannt. Diese tauchen dann in einer Kombination mit Schildern auf, die Angler warnen nicht die Strommasten/-leitungen mit ihren Angeln zu erwischen, die in ca 50m Höhe über den Fluss gespannt sind.
Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle für die Japaner. So werden Gebäude und Wege nicht mit Stacheldraht oder scharfen Spitzen geschützt, sondern einfach nur mit Stahl, der Verhindert, dass man den Weg passieren kann.

Eine weitere Auffälligkeit am Fluss sind einfach gebaute Hütten. Teilweise sind diese Hütten direkt am Wasser gebaut, was bei einen Taifun gefährlich ist und ich nehme auch an, dass diese Hütten während eines Taifuns auch zerstört werden.
Jedoch weiß ich nicht, wem die Hütten gehören und mit welchen Hintergründen diese gebaut werden, bzw. welche rechtlichen Grundlagen bestehen.
Doch der Kern dieser Geschichte sind nicht die zuvor beschriebenen Erlebnisse...
Mein Ziel an dem Tag war es das Meer zu erreichen und den Hafen von Kawasaki zu sehen. Um zumindest den ersten Teil zu kürzen: Ich habe es nicht bis zum Meer und den Hafen geschafft.
Nach 15 Km merkte ich, dass die Auswahl von Sneeker ähnlichen Schuhen nicht optimal für einen langen Fußmarsch sind. Auch waren die offline Navigationsapps nicht so wirksam oder funktionsfähig, wie ich es erwartet habe. Als Ergebnis wusste ich weder wo ich war, wie weit ich gereist bin und wie weit ich noch reisen musste.
Ich wanderte also quasi blind den Weg am Wasser entlang. Nach 18 Km fand ich dann endlich eine Karte und konnte mich orientieren. 5 Km bis zum Meer und den letzten Bahnhof hatte ich schon vor 2 Km passiert. Da es auch langsam spät wurde brach ich die Reise ab und machte mich auf den Weg zum Bahnhof in der Nähe.
Am Bahnhof angekommen schauten mich die meisten Leute sehr verwirrt an, lächelten komisch oder schauten generell überrascht mich zu sehen. Letztendlich war der Bahnhof in einer eher ausländerfreien Zone und viele der Leute waren es nicht gewöhnt Ausländer zu sehen. So kam mir eine Gruppe von jungen Japanern (um die 20 vermutlich) entgehen und als mich der Erste in der Gruppe sah fing er an wild etwas zu sagen, zeigte kurz in meine Richtung und bewegte dann seine Hand über seinen Kopf auf und ab, mit einer Gestik, die offensichtlich auf meine Größe anspielte.
Tja, was soll ich dazu noch sagen.
Am Gleis verpasste ich dann meinen ersten Zug. Linksverkehr... Daran muss man sich erstmal gewöhnen...
Nachdem ich dann zum richtigen Gleis rüber gehen konnte machte ich dies auch und suchte erstmal einen Plan, den ich lesen konnte. Auf der Seite auf der ich zuerst stand waren alle Texte nur in Kanjis geschrieben und ich konnte daher nichts lesen. Naja, auf der anderen Seite angekommen fand ich dann ein Plan, auf dem die Station auch in lesbaren Schriftzeichen abgebildet waren.

Dieses Bild zeigt beispielhaft, wie Japaner Schilder und Karten aufbauen. Wenn man Pech hat steht alles auf Kanjis da und wenn man glücklich ist findet man darunter noch Schriftzeichen, die man lesen kann.
Ich fand also ein Plan mit den Stationen, auf dem die Stationen einmal mit Kanjis und einmal mit lateinischen Schriftzeichen abgebildet waren.
Ok, starten wir die Suche nach der Zielstation!
Nach einem ersten, flüchtigen Raufschauen konnte ich meine Zielstation nicht finden!
Ok, ein System muss her!
Ich ging also alle Stationen systematisch in einer Reihe ab und versuchte meine Zielstation zu finden.
Wieder kein Treffer!
Ok, das kann mal passieren. Einfach noch einmal die Stationen durchgehen.
Wieder kein Treffer!
Es war langsam Abend, es war wirklich heiß, ich war nur am Schwitzen und ich wollte nach Hause was essen. Doch irgendwie wollte der Plan mir nicht helfen. Ich konnte die Zielstation wirklich nicht finden und hatte kein Plan, wo ich hin fahren sollte. Um das Ganze noch perfekt zu machen muss man sich daran erinnern, dass ich in einem fremden Land war, keiner in der näheren Umgebung Deutsch oder Englisch spricht und ich keine Möglichkeit hatte das Internet oder eine andere, moderne Technik zur Hilfe zu nehmen (die offline Apps waren wirklich nutzlos).
Ich machte also einen Schritt zurück von dem Plan und kurz durchatmen.
Haben wir ein Problem? Nein, du trinkst jetzt erstmal ein Schluck und dann meistern wir das!
Mit neuer Energie schaute ich dann erneut auf den Plan und suchte meine Zielstation.
Wieder kein Treffer!
Ok, jetzt reicht es aber wirklich!
Gerade kam eine Gruppe von jungen Japanern auf den Bahnstein und ich stellte mich mit meiner vollen Größe in den Weg und sprach die Gruppen an.
"Suimasen. Mizonokuchi Station wa doko desu ka." (Entschuldigung, wo ist Mizonokuchi Station?)
Und zeigte dazu auf den Plan.
Die Antwort kam prompt auf Englisch und erfreute mich eher weniger. Die Station war nämlich nicht auf den Plan und von der aktuellen Station konnte ich nicht direkt dahin fahren. Offenbar hat der Großraum Tokyo nicht nur unterschiedliche Linien wie Hamburg, Berlin und London. Nein, sie haben auch unterschiedliche Betreiber und wirklich komplett getrennte Schienennetze.
Das muss man erstmal wissen!
Man erklärte mir dann noch kurz, dass ich nach Kawasaki Station fahren muss, dann von dem einen Bahnhof zum Anderen laufen muss, dort die richtige Linie gehen muss und dann zu meinen Zielbahnhof fahren kann.
Kein Problem!
Ich wusste nun zumindest, wie meine Situation aussah und ich hatte die ersten Ansätze, wie ich zu meinem Ziel kommen sollte.
Die Japaner verabschiedeten sich kurz und gingen zur passenden Stelle, wo sie in den Zug einsteigen wollten.
Ok, warten auf den Zug und dann weitersehen.
Kurz bevor dann der Zug kam, kam einer der Japaner zurück und sprach mich noch einmal an. Glücklicherweise war die Gruppe auch auf dem Weg zu meiner Station und sie würden sich freuen, wenn ich mich ihnen bis dahin anschließen würde. Man würde mich auch den Weg zwischen den Bahnhöfen zeigen, weil dies wohl nicht so leicht sei.
Wirklich dankbar nahm ich die Einladung an und schloss mich der Gruppe an. Offensichtlich nutzen die Japaner die Gelegenheit um ihr Englisch zu testen und zu verbessern.
Wir haben uns also gut auf der Fahrt unterhalten und am Ziel habe ich mich dann noch mehrfach bei der Gruppe bedankt und bin dann den Rest nach Hause gegangen, wo ich erstmal kalt duschen konnte (es war sooooo warm an den Tag). Danach aß ich noch schnell was und konnte dann doch recht schnell einschlafen.
Ende der Geschichte. Für mich war jedoch das Ergebnis, dass ich einen Handyvertrag brauchte. Ohne Internet und ohne die Möglichkeit jemanden anzurufen sind Ausflüge dann doch etwas kompliziert. Die Problematik wird noch schlimmer dadurch, dass ich mehr Glück hatte, dass die Leute in der Gruppe, die mir half Englisch sprachen. Normal hat man dieses Glück dann doch weniger.
Nun habe ich aber mein Handy und es rettet mich jeden Tag aufs neue. Das ist aber eine andere Geschichte.
Das erste mal in Japan ausschlafen. Ein Traum!
Danach entschied ich mich einen Spaziergang zu machen. Mein Ziel war es den Fluss Tama entlang zu gehen, der die Städte Tokyo und Kawasaki trennt.
Ein entspannter Tag an der frischen Luft. Oder soweit frische Luft, wie es in dieser Metropolregion möglich ist.
Ich packte also meine Kamera, etwas zu trinken und einen kleinen Snack ein und machte mich dann auf den Weg zum Tama River.

Am Fluss erwartete mich dann eine wunderschöne Aussicht. Der Fluss hat auf beiden Seiten einen Grünstreifen, welcher als Park für die Städte dient.

Um das Erholungsgebiet perfekt zu machen sind am ganzen Fluss entlang Baseballfelder und Golfplätze (plus ein paar wenige Fußballplätze - Fußball ist nicht der beliebteste Sport in Japan).

Um die Sicherheit zu garantieren sind überall Netze über Bäche gespannt. Diese tauchen dann in einer Kombination mit Schildern auf, die Angler warnen nicht die Strommasten/-leitungen mit ihren Angeln zu erwischen, die in ca 50m Höhe über den Fluss gespannt sind.
Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle für die Japaner. So werden Gebäude und Wege nicht mit Stacheldraht oder scharfen Spitzen geschützt, sondern einfach nur mit Stahl, der Verhindert, dass man den Weg passieren kann.

Eine weitere Auffälligkeit am Fluss sind einfach gebaute Hütten. Teilweise sind diese Hütten direkt am Wasser gebaut, was bei einen Taifun gefährlich ist und ich nehme auch an, dass diese Hütten während eines Taifuns auch zerstört werden.
Jedoch weiß ich nicht, wem die Hütten gehören und mit welchen Hintergründen diese gebaut werden, bzw. welche rechtlichen Grundlagen bestehen.
Doch der Kern dieser Geschichte sind nicht die zuvor beschriebenen Erlebnisse...
Mein Ziel an dem Tag war es das Meer zu erreichen und den Hafen von Kawasaki zu sehen. Um zumindest den ersten Teil zu kürzen: Ich habe es nicht bis zum Meer und den Hafen geschafft.
Nach 15 Km merkte ich, dass die Auswahl von Sneeker ähnlichen Schuhen nicht optimal für einen langen Fußmarsch sind. Auch waren die offline Navigationsapps nicht so wirksam oder funktionsfähig, wie ich es erwartet habe. Als Ergebnis wusste ich weder wo ich war, wie weit ich gereist bin und wie weit ich noch reisen musste.
Ich wanderte also quasi blind den Weg am Wasser entlang. Nach 18 Km fand ich dann endlich eine Karte und konnte mich orientieren. 5 Km bis zum Meer und den letzten Bahnhof hatte ich schon vor 2 Km passiert. Da es auch langsam spät wurde brach ich die Reise ab und machte mich auf den Weg zum Bahnhof in der Nähe.
Am Bahnhof angekommen schauten mich die meisten Leute sehr verwirrt an, lächelten komisch oder schauten generell überrascht mich zu sehen. Letztendlich war der Bahnhof in einer eher ausländerfreien Zone und viele der Leute waren es nicht gewöhnt Ausländer zu sehen. So kam mir eine Gruppe von jungen Japanern (um die 20 vermutlich) entgehen und als mich der Erste in der Gruppe sah fing er an wild etwas zu sagen, zeigte kurz in meine Richtung und bewegte dann seine Hand über seinen Kopf auf und ab, mit einer Gestik, die offensichtlich auf meine Größe anspielte.
Tja, was soll ich dazu noch sagen.
Am Gleis verpasste ich dann meinen ersten Zug. Linksverkehr... Daran muss man sich erstmal gewöhnen...
Nachdem ich dann zum richtigen Gleis rüber gehen konnte machte ich dies auch und suchte erstmal einen Plan, den ich lesen konnte. Auf der Seite auf der ich zuerst stand waren alle Texte nur in Kanjis geschrieben und ich konnte daher nichts lesen. Naja, auf der anderen Seite angekommen fand ich dann ein Plan, auf dem die Station auch in lesbaren Schriftzeichen abgebildet waren.

Dieses Bild zeigt beispielhaft, wie Japaner Schilder und Karten aufbauen. Wenn man Pech hat steht alles auf Kanjis da und wenn man glücklich ist findet man darunter noch Schriftzeichen, die man lesen kann.
Ich fand also ein Plan mit den Stationen, auf dem die Stationen einmal mit Kanjis und einmal mit lateinischen Schriftzeichen abgebildet waren.
Ok, starten wir die Suche nach der Zielstation!
Nach einem ersten, flüchtigen Raufschauen konnte ich meine Zielstation nicht finden!
Ok, ein System muss her!
Ich ging also alle Stationen systematisch in einer Reihe ab und versuchte meine Zielstation zu finden.
Wieder kein Treffer!
Ok, das kann mal passieren. Einfach noch einmal die Stationen durchgehen.
Wieder kein Treffer!
Es war langsam Abend, es war wirklich heiß, ich war nur am Schwitzen und ich wollte nach Hause was essen. Doch irgendwie wollte der Plan mir nicht helfen. Ich konnte die Zielstation wirklich nicht finden und hatte kein Plan, wo ich hin fahren sollte. Um das Ganze noch perfekt zu machen muss man sich daran erinnern, dass ich in einem fremden Land war, keiner in der näheren Umgebung Deutsch oder Englisch spricht und ich keine Möglichkeit hatte das Internet oder eine andere, moderne Technik zur Hilfe zu nehmen (die offline Apps waren wirklich nutzlos).
Ich machte also einen Schritt zurück von dem Plan und kurz durchatmen.
Haben wir ein Problem? Nein, du trinkst jetzt erstmal ein Schluck und dann meistern wir das!
Mit neuer Energie schaute ich dann erneut auf den Plan und suchte meine Zielstation.
Wieder kein Treffer!
Ok, jetzt reicht es aber wirklich!
Gerade kam eine Gruppe von jungen Japanern auf den Bahnstein und ich stellte mich mit meiner vollen Größe in den Weg und sprach die Gruppen an.
"Suimasen. Mizonokuchi Station wa doko desu ka." (Entschuldigung, wo ist Mizonokuchi Station?)
Und zeigte dazu auf den Plan.
Die Antwort kam prompt auf Englisch und erfreute mich eher weniger. Die Station war nämlich nicht auf den Plan und von der aktuellen Station konnte ich nicht direkt dahin fahren. Offenbar hat der Großraum Tokyo nicht nur unterschiedliche Linien wie Hamburg, Berlin und London. Nein, sie haben auch unterschiedliche Betreiber und wirklich komplett getrennte Schienennetze.
Das muss man erstmal wissen!
Man erklärte mir dann noch kurz, dass ich nach Kawasaki Station fahren muss, dann von dem einen Bahnhof zum Anderen laufen muss, dort die richtige Linie gehen muss und dann zu meinen Zielbahnhof fahren kann.
Kein Problem!
Ich wusste nun zumindest, wie meine Situation aussah und ich hatte die ersten Ansätze, wie ich zu meinem Ziel kommen sollte.
Die Japaner verabschiedeten sich kurz und gingen zur passenden Stelle, wo sie in den Zug einsteigen wollten.
Ok, warten auf den Zug und dann weitersehen.
Kurz bevor dann der Zug kam, kam einer der Japaner zurück und sprach mich noch einmal an. Glücklicherweise war die Gruppe auch auf dem Weg zu meiner Station und sie würden sich freuen, wenn ich mich ihnen bis dahin anschließen würde. Man würde mich auch den Weg zwischen den Bahnhöfen zeigen, weil dies wohl nicht so leicht sei.
Wirklich dankbar nahm ich die Einladung an und schloss mich der Gruppe an. Offensichtlich nutzen die Japaner die Gelegenheit um ihr Englisch zu testen und zu verbessern.
Wir haben uns also gut auf der Fahrt unterhalten und am Ziel habe ich mich dann noch mehrfach bei der Gruppe bedankt und bin dann den Rest nach Hause gegangen, wo ich erstmal kalt duschen konnte (es war sooooo warm an den Tag). Danach aß ich noch schnell was und konnte dann doch recht schnell einschlafen.
Ende der Geschichte. Für mich war jedoch das Ergebnis, dass ich einen Handyvertrag brauchte. Ohne Internet und ohne die Möglichkeit jemanden anzurufen sind Ausflüge dann doch etwas kompliziert. Die Problematik wird noch schlimmer dadurch, dass ich mehr Glück hatte, dass die Leute in der Gruppe, die mir half Englisch sprachen. Normal hat man dieses Glück dann doch weniger.
Nun habe ich aber mein Handy und es rettet mich jeden Tag aufs neue. Das ist aber eine andere Geschichte.
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Mittwoch, 30. Oktober 2013
Der Kampf mit den Maschinen und der Umwelt Teil 2
arnemr, 16:07h
Mein "Unwohlsein" vom vergangenen Sonntag hat mich daran erinnert, dass ich immer noch einen technischen Vortrag zu den japanischen Toiletten offen habe. Ich nutze daher ein Teil meines heutigen Abends um dieses Versäumnis nachzuholen.

Eine der ersten Besonderheiten sind die "sinnvoll" beschrifteten Hebel und Schalter. Ich möchte tatsächlich das Wort "sinnvoll" dafür einsetzen, da beide Zeichen tatsächlich eine sinnvolle Bedeutung für die meisten Asiaten haben und diese die Zeichen wirklich lesen können. Den bei den abgebildeten Hebel handelt es sich um einen Hebel für die Spülung. Das linke Symbol steht für viel oder voll (kein Plan, ist halt ein Kanji) und das rechte Symbol halt für das Gegenteil (wenig oder nicht voll - kein genauen Plan).
Damit unterscheiden sich die Symbole schon stark von den Symbolen in Europa, die nicht standardisiert sind.
Diese tollen Symbole tauchen dann in Verbindung mit europäischen Toiletten auf...

Wie man den schon zuvor gezeigten Kloplan entnehmen kann, gibt es unterschiedliche Arten von Toiletten. Diese gehen unseren gewohnten Toiletten bis hin zum Loch im Boden. Am Beliebtesten scheinen mir aber die europäischen Toiletten zu sein und weniger die Löcher im Boden.
Erstaunlich fand ich bisher, dass ich noch keine kostenpflichtige Toilette gefunden habe und die Toiletten jedoch immer sauber waren. Auch konnte ich bisher keine Klodame sehen.
Meine Vermutung ist bisher, dass die Japaner die Toiletten einfach für selbstverständlich nehmen und diese überall öffentlich haben und jeder die Toiletten so wenig verschmutzt wie nur möglich.
Dies kam mir besonders gelegen, nachdem ich feststellte, dass ich was Falsches gegessen habe und tatsächlich eine öffentliche Toilette aufsuchen musste.

Besonders auffällig finde ich die Technik, die bei den Toiletten eingesetzt wird. Diese geht von der automatisch Spülenden Bahnhofstoilette (bei Durchfall ist es schon schön, dass die Toilette zwischendurch den Dreck automatisch weg spült), bis hin zur Wasserhahn-Spülkasten-Kombination, bei der beim Händewaschen der Spülkasten aufgefüllt wird. Mal ehrlich: Die Kombination ist genial und sorgt für viel weniger Wasserverschwendung.
Zusätzlich sind alle Toiletten im Spülverhalten optimiert und vielleicht auch passend beschichtet. Die japanischen Toiletten spülen derartig gut, dass man kaum Klobürsten findet. Technik, die begeistert und fasziniert!

Eine mehr verwirrende Technik sind dafür die Washlets.
In Japan findet man öfters mal High-End-Toiletten, die einen mit einem Wasserstrahl den Hintern reinigen sollen. Kurzum: Ich bin heute genau einen Monat im Land und ich habe diese Funktion noch kein einziges Mal ausprobiert. Nicht nur, dass mit die teilweise beheizten Klobrillen verwirren, nein diese Funktion macht mir dann doch zu viel Angst, als dass ich diese erstmal ausprobiere.
Nun mag man an dieser Stelle vermuten, dass die Japaner sehr Klofixierte Menschen sind und teilweise viel Geld für High-End-Toiletten ausgeben. Und dies scheint auch voll und ganz zu stimmen. Jedoch viel mir auf, dass Deutsche sehr Klopapierfixiert sind!
Egal wo mich meine Wege bisher hinführten: ich vermisste das deutsche Behördenklopapier. Man denkt als Deutscher, dass das Behördenklopapier mit seiner einfachen Lage schlimm ist und einfach nur abstoßend. So muss man bei dem Klopapier mindestens 3 oder 4 Lagen übereinander legen.
Naja, die Beschwerden habe ich nicht mehr!
Japanisches Klopapier kann man als Vorhang verwenden. Es ist so dünn, dass man bei einer einfachen Lage durch das Papier hindurchsehen kann. Selbst wenn man 5 Lagen des Klopapiers übereinander legt muss man direkt aufpassen, dass man sanft und vorsichtig den Hintern abwischt. Geht man nur etwas zu grob vor, so ist das Klopapier samt Finger direkt im Arsch (die Zweideutigkeit ist auch so gemeint).

Ich könnte Stundenlang über das schlechte Klopapier lästern. Jedoch habe ich von Freunden eine lebensnotwendige Notfall Lieferung aus Deutschland bekommen (DANKE Martin und Peter).
Mein Fazit ist daraus: Nimm deutsches Klopapier mit auf weite Reisen und akzeptier einfach, dass du Wert auf gutes Klopapier legst!

Eine der ersten Besonderheiten sind die "sinnvoll" beschrifteten Hebel und Schalter. Ich möchte tatsächlich das Wort "sinnvoll" dafür einsetzen, da beide Zeichen tatsächlich eine sinnvolle Bedeutung für die meisten Asiaten haben und diese die Zeichen wirklich lesen können. Den bei den abgebildeten Hebel handelt es sich um einen Hebel für die Spülung. Das linke Symbol steht für viel oder voll (kein Plan, ist halt ein Kanji) und das rechte Symbol halt für das Gegenteil (wenig oder nicht voll - kein genauen Plan).
Damit unterscheiden sich die Symbole schon stark von den Symbolen in Europa, die nicht standardisiert sind.
Diese tollen Symbole tauchen dann in Verbindung mit europäischen Toiletten auf...

Wie man den schon zuvor gezeigten Kloplan entnehmen kann, gibt es unterschiedliche Arten von Toiletten. Diese gehen unseren gewohnten Toiletten bis hin zum Loch im Boden. Am Beliebtesten scheinen mir aber die europäischen Toiletten zu sein und weniger die Löcher im Boden.
Erstaunlich fand ich bisher, dass ich noch keine kostenpflichtige Toilette gefunden habe und die Toiletten jedoch immer sauber waren. Auch konnte ich bisher keine Klodame sehen.
Meine Vermutung ist bisher, dass die Japaner die Toiletten einfach für selbstverständlich nehmen und diese überall öffentlich haben und jeder die Toiletten so wenig verschmutzt wie nur möglich.
Dies kam mir besonders gelegen, nachdem ich feststellte, dass ich was Falsches gegessen habe und tatsächlich eine öffentliche Toilette aufsuchen musste.

Besonders auffällig finde ich die Technik, die bei den Toiletten eingesetzt wird. Diese geht von der automatisch Spülenden Bahnhofstoilette (bei Durchfall ist es schon schön, dass die Toilette zwischendurch den Dreck automatisch weg spült), bis hin zur Wasserhahn-Spülkasten-Kombination, bei der beim Händewaschen der Spülkasten aufgefüllt wird. Mal ehrlich: Die Kombination ist genial und sorgt für viel weniger Wasserverschwendung.
Zusätzlich sind alle Toiletten im Spülverhalten optimiert und vielleicht auch passend beschichtet. Die japanischen Toiletten spülen derartig gut, dass man kaum Klobürsten findet. Technik, die begeistert und fasziniert!

Eine mehr verwirrende Technik sind dafür die Washlets.
In Japan findet man öfters mal High-End-Toiletten, die einen mit einem Wasserstrahl den Hintern reinigen sollen. Kurzum: Ich bin heute genau einen Monat im Land und ich habe diese Funktion noch kein einziges Mal ausprobiert. Nicht nur, dass mit die teilweise beheizten Klobrillen verwirren, nein diese Funktion macht mir dann doch zu viel Angst, als dass ich diese erstmal ausprobiere.
Nun mag man an dieser Stelle vermuten, dass die Japaner sehr Klofixierte Menschen sind und teilweise viel Geld für High-End-Toiletten ausgeben. Und dies scheint auch voll und ganz zu stimmen. Jedoch viel mir auf, dass Deutsche sehr Klopapierfixiert sind!
Egal wo mich meine Wege bisher hinführten: ich vermisste das deutsche Behördenklopapier. Man denkt als Deutscher, dass das Behördenklopapier mit seiner einfachen Lage schlimm ist und einfach nur abstoßend. So muss man bei dem Klopapier mindestens 3 oder 4 Lagen übereinander legen.
Naja, die Beschwerden habe ich nicht mehr!
Japanisches Klopapier kann man als Vorhang verwenden. Es ist so dünn, dass man bei einer einfachen Lage durch das Papier hindurchsehen kann. Selbst wenn man 5 Lagen des Klopapiers übereinander legt muss man direkt aufpassen, dass man sanft und vorsichtig den Hintern abwischt. Geht man nur etwas zu grob vor, so ist das Klopapier samt Finger direkt im Arsch (die Zweideutigkeit ist auch so gemeint).

Ich könnte Stundenlang über das schlechte Klopapier lästern. Jedoch habe ich von Freunden eine lebensnotwendige Notfall Lieferung aus Deutschland bekommen (DANKE Martin und Peter).
Mein Fazit ist daraus: Nimm deutsches Klopapier mit auf weite Reisen und akzeptier einfach, dass du Wert auf gutes Klopapier legst!
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