Montag, 10. März 2014
Trink das nicht! Das ist kein-Bier Bier!
Ich habe ja schon über Whisky berichtet. Nun möchte ich aber einmal über Bier berichten.
So wie die Japaner sich beim Whisky sich an den Schotten orientiert haben (den besten Whiskymachern!), so orientierten sich die Japaner auch bei dem Bier an den absoluten Experten.

Und welche können das wohl sein?

Richtig, man orientierte sich an den Deutschen. Wo auch sonst? Bei den Amerikanern, die Wasser als Bier verkaufen?
Wohl eher nicht!


Um das aber zu bewerkstelligen, wird der Hopfen aus Deutschland und Tschechien importiert. Das Bild wurde übrigens in einer japanischen Brauerei aufgenommen, die ich vorletztes Wochenende besucht habe. Aber dazu später mehr.


In Japan gibt es mehrere Biersorten. Früher war wohl Kirin die bedeutendste Marke, doch wurde sie von Asahi eingeholt. Asahi ist angeblich die größte Biermarke und man bekommt es in den meisten Restaurants (zumindest in den Meisten, in denen ich war). Obwohl Asahi so verbreitet ist, ist Yebisu zumindest bei meinen Kollegen die beliebteste Biermarke.

Ich finde alle Drei gut, jedoch schmecken sie im Vergleich zu deutschem Pils sehr schwach. Da fehlt irgendwie der starke, herbe Geschmack.


Natürlich gibt es auch hier Ansätze für "Frauenbier", welches wirklich abartig aussieht und ich war auch nicht in der Lage dies freiwillig zu testen. Es ging einfach nicht!

Bier mit Kaffeebohnen... Pfffff....


Der Preis für ein Sixpack mit 0,5l Dosen liebt mit über zehn Euro wirklich hoch. Hier in Japan sind die Steuern für richtiges Bier einfach zu hoch. Daher wird auch kein-Bier Bier hergestellt. Dieses "Bier" besteht nur zum Teil aus Hopfen und Malz und wird günstiger versteuert, wodurch der Preis auch viel niedriger ausfällt (mit dem Preis geht aber auch der Geschmack runter).

Natürlich wusste ich zuerst nichts davon und habe mir tatsächlich kein-Bier Bier gekauft. Da ich zu der Zeit noch keinen Stuhl und Tisch in meinem Zimmer hatte setzte ich mich mit einem Bier und ein paar Unterlagen in den Gemeinschaftsraum des Wohnheims (die Tische da sind zwar auch klein, aber es war besser als auf dem Boden zu arbeiten...). Auf einmal tauchte dann ein Arbeitskollege mit noch einem Anderen auf, den ich zu dem Zeitpunkt noch nicht kannte. Sie nahmen das "Bier" vom Tisch und sagten, dass ich das nicht trinken darf. Es sei kein Bier und sei von minderer Qualität. Sie kippten das Bier weg und holten schnell ein Sixpack richtiges Bier.

Und ja, man konnte den Unterschied schmecken!


Gut, dafür, dass das Bier so teuer ist, kann man es auch in einer kleinen Variante kaufen (1,25l links und 0,5l rechts). Der Kumpel, dem ich das Bier mitbrachte war nicht wirklich darüber begeistert. Er meinte, es sei zu klein...

Aber bei den Preisen vermisse ich schon die Zeit, wo man nach einem langen Tag in der Hochschule mit ein paar Freunden kurz zum nächsten Supermarkt geht, einer für ein paar Euro eine Runde Bier/Cola ausgibt und man sich zusammen in einen Park setzt und noch eine Runde unterhält.
Das ist doch eine ganz andere Preisklasse!

Aber gut, kommen wir zum vorletzten Wochenende!


Mein aktueller Abteilungsleiter wollte mit ein paar Leuten aus der Firma einen Ausflug zu einer Bierfabrik machen. Das konkrete Ziel war die Suntory Bierfabrik (Suntory ist in Japan bekannt für alle möglichen guten Sachen Whisky, Wasser, Säfte, etc. aber nicht für ihr gutes Bier...).


Bevor die Besichtigung begann fand ich im Souvenirshop diesen "nützlichen" Bieraufschäumer.

Ganz ehrlich?

Ich hab wirklich kein Plan, was der Quatsch soll. Deswegen habe ich davon auch nur einen mitgenommen, um in später in Deutschland zu testen...


Aber was soll ich großartig zur Besichtigung erzählen. Es war halt eine Bierfabrik. Besonders im Gedächtnis ist mir aber diese Röhre geblieben. Sie wurde aus einem alten Gefäß für die Bierlagerung hergestellt und dann in den Tour Rundgang eingebaut.
Besonders im Gedächtnis ist sie mir aber geblieben, weil die Herren beim Einbau vergessen haben einen Elektroniker um Rat zu Fragen...

Normal wird sowohl in Deutschland, als auch in Japan jeder Scheiß geerdet. Nur bei dieser Röhre hat es irgendein Experte vergessen...
Einmal habe ich die Röhre aus Neugier angefasst und ja, der erste Stromschlag hat gut gesessen. Leider bin ich danach noch einmal aus Versehen gegen die Röhre gekommen und habe direkt den zweiten Schlag bekommen (in einem Abstand von 5 Sekunden).


Zur Entschädigung gab es dafür aber zwei Bier am Ende der Führung.
Das Bier war nun nicht wegen des guten Geschmacks interessant. Nein, das eine Bier wurden aus einen früheren Teil des Fertigungsprozesses entnommen, wodurch es noch trüb war und auch noch nicht den richtigen Geschmack erreicht hat. Dadurch wurde es aber erst richtig interessant, weil wir auch ein wenig aus dem Prozess schmecken konnten.

Der harte Teil daran war nur, dass ich am Vorabend zum Yakiniku eingeladen wurde und mit ein paar Arbeitskollegen mehrere Stunden lang gegrillt habe und Bier/Whisky getrunken habe.

Der Abend hatte sich wirklich in die Länge gezogen und es war nach meinem Erachten auch ein Tick zu viel Alkohol beteiligt. Ich vertrage vielleicht viel, wenn man mich mit vielen Japanern vergleicht, doch war ich am Ende froh, dass ich es ins Bett geschafft hatte. Entsprechend fühlte ich mich dann aber auch am nächsten Tag und da der Ausflug auch noch für den frühen Morgen angesetzt war gab es bei mir kein Frühstück. Folglich waren die zwei Bier (und die Nüsse, die es dazu gab) mein Frühstück, worüber ich in dem Moment nur semi begeistert war.

Aber es war dennoch eine lustige Runde und wir genossen unser Bier (siehe Bild hier).


Nach der Führung wollte dann mein Abteilungsleiter ein Gruppenfoto machen. Mit einer richtig alten, nostalgischen Kamera...


Gut, es war schon vorher bekannt, dass er eine Begeisterung für deutsche/luxemburgische/niederländische/österreichische/schweizer Technik hat. So hat er sein Auto auch aus der Schweiz importiert.

Ein altes Militärfahrzeug.


Und ja, wir sollten alle hinten im Auto Platz finden. Den nach der Besichtigung sollte es zu ihm nach Hause gehen, wo wir Mittag essen wollten.

Natürlich musste jedoch erstmal eingekauft werden. Für das Mittagessen wurde dann Yebisu Bier gekauft. Wir waren zwar vorher bei der Suntory Fabrik, jedoch nun wo man die Wahl hatte wollten alle auf einmal eine andere Biersorte trinken.

Und ich suchte mir einen Apfelsaft aus...


Auf der Fahrt vom Supermarkt zum Zuhause meines Abteilungsleiters viel mir dann auf, dass das Lenkrad auf der RICHTIGEN Seite ist.

Wenn man schon Technik aus Deutschland und dem "deutschen Speckgürtel" importiert, dann ist tatsächlich auch richtige Technik. Beim Beispiel Auto, mit dem Lenkrad auf der richtigen Seite. WOW!

Am Anfang der Fahrt fanden meine Kollegen das Fahren noch lustig (siehe Bild hier), jedoch sahen die Meisten nach einer gewissen Zeit etwas seekrank aus...


Bei dem Abteilungsleiter angekommen wurde dann doch recht schnell klar, dass er mehr aus Spaß arbeitet. Der Haus war für Tokyoverhältnisse gigantisch, er hat ein riesiges Grundstück (in einer der teuersten Wohngegenden der Welt), auf dem er auch seinen eigenen Wein produziert (siehe Bild), hat Appartmenthäuser auf seinem Grundstück, ein fertiges Wohnhaus zum Abstellen von Gartenwerkzeugen (da könnte eine Familie drin wohnen) und eine riesiges Garage voll mit importierten "Spielzeug" aus Deutschland (und angrenzenden Länder).

Um so mehr genossen es alle, dass er uns einen Tag lang verwöhnte indem er für uns kochte. Und ja, die Pizza war der Hammer!
Der Mann hat einfach viele Talente!


Nach vier Stunden Mittagessen gab es dann den Hauptgang.

YAKINIKU :D

Ok, zu dem Zeitpunkt hatte ich wirklich kein Appetit mehr.

Das hielt mich aber von nichts ab!

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Donnerstag, 6. März 2014
Regenschirme
Ich habe ja schon zuvor über den warmen Regen oder die extreme Nutzung der Regenschirmen berichtet.
Da der Regen mittlerweile nun auch kühler wird habe ich mir nun auch einen etwas größeren Regenschirm gekauft (die anderen Regenschirme waren etwas zu klein).


Bereitet euch vor, der Regen kommt!

Den Regenschirm habe ich auf die Schnelle günstig in einer Autobahnraststätte gekauft. Dazu hat der Regenschirm einen lustigen Griff.

Kommen wir nun aber zum Hauptpunkt.


Wenn es regnet ziehen die Japaner in vielen öffentlichen Gebäuden wie Behörden oder Geschäften einen Plastiküberzug über den Regenschirm. Dies soll verhindern, dass das Wasser vom Regenschirm im Gebäude auf den Boden tropft und alles nass macht.
Diese Regenschirmkondome bekommt man im Eingangsbereich des Gebäudes und wenn man das Gebäude verlässt, dann wirft man das Regenschirmkondom in den Müll.

In Japan wächst das Plastik nun einmal auf den Bäumen und der Plastikmüll löst sich auch einfach auf und wird zu nährstoffreicher Erde...

Ok, vergessen wir mal den Umgang mit den Ressourcen hier in Japan!


Zumindest verwendet man ab und zu interessante Konstruktionen bei denen man den Regenschirm auf der oberen Seite reinsteckt und automatisch das Regenschirmkondom über den Regenschirm rüber gezogen wird.

Sehr praktisch, wobei es ohne die Plastiküberzüge wohl auch funktionieren würde...

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Sonntag, 2. März 2014
Hamburger
Ein verbreitetes Gericht in Japan ist das Hamburger Steak. Dabei handelt es sich jedoch um eine einfache Frikadelle. Dazu kommt die Vermutung der Japaner, dass sowohl die Frikadelle, als auch der Hamburger an sich aus der Stadt Hamburg kommen. Ich habe jedoch nur kurz gegoogelt und eher mehr Hinweise darauf gefunden, dass der Hamburger aus Amerika kommt.


Der interessante Teil kommt jedoch mit Tüten für die richtigen Hamburger.

Hamburger werden normal auf einem Teller serviert und danach packt man sie in eine Papiertüte, damit man den Hamburger nicht mit der Hand anfassen muss.

Definitiv eine neue Art den Hamburger zu essen, abgesehen von McDoof (Alias Restaurant zur goldenen Möwe) und Co.

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